Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

Titel: PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Sir", stellte Sifter mit Nachdruck fest.
"Innerhalb eines bestimmten Sprachbereichs gibt es sehr feine
Sprachunterschiede. Wir nennen sie Akzente. Sie sind zu geringfügig,
als daß wir mit unserer geringen Erfahrung sie erkennen
könnten. Für mich sprach der verrückte Arek dieselbe
Sprache wie Tiggurrans Leute. Aber die Areks selbst haben für

    solche Nuancen ein scharfes Ohr. Sie brauchen einem Mann nur eine
Minute lang zuzuhören, um genau zu wissen, von welchem Stamm er
kommt. "
    Julian nickte.
    "Wie ist das", erkundigte er sich plötzlich, "kann
man Tiggurran dazu bringen, eine Sprache zu sprechen, die ich
verstehe? Oder gilt das als unhöflich?"
    Sifter wollte antworten, da trat Tiggurran einen Schritt auf
Julian zu. Julian sah überrascht auf und bemerkte, daß der
Häuptling über das ganze Gesicht strahlte.
    "Ich unhöflich", versicherte er in holprigem
Interkosmo. "Freuen, können Sprache Mann, der zum erstenmal
kommt... sprechen immerzu, immerzu. "
    Julian warf Sifter einen hilfesuchenden Blick zu.
    Sifter zuckte mit den Schultern. Julian wandte sich wieder an den
Häuptling.
    "Sprichst du die Sprache, die Loggallans Stamm spricht?"
erkundigte er sich, wobei er sich eben dieser Sprache bediente.
    Tiggurran wirkte ein wenig enttäuscht, daß er seine
Kenntnis des Interkosmo nicht an den Mann bringen konnte. Aber er
nickte bereitwillig - eine Geste, die er den Siedlern abgesehen haben
mußte - und antwortete fließend in Logallans Sprache:
    "Selbstverständlich beherrsche ich sie. Wir sind Fremde
in

    diesem Land. Ohne die Sprache unserer Nachbarn zu kennen, wären
wir verloren."
    Julian fühlte sich erleichtert. Er hatte ein paar Fragen zu
stellen, über die er mit Sifter und Kalep bis jetzt noch nicht
gesprochen hatte. Der Umweg über Sifters Dolmetscherei wäre
mühselig gewesen.
    "Der Fremde, über den Sifter mit dir sprach",
erklärte er dem Häuptling, "ist vielleicht krank. So
krank, daß er den Krankheitskeim auf andere Leute übertragen
kann. Ich hätte gerne gewußt, ob in deinem Stamm während
der letzten Tage Krankheiten aufgetreten sind, die du dir nicht
erklären kannst."
    Tiggurran musterte ihn scharf. Die Freundlichkeit war aus seinem
Blick gewichen. Julian überlegte sich, was er falsch gemacht
hatte, aber da erwachte der Häuptling aus seiner Starre.
    "Etwas an deiner Vermutung ist falsch", sagte er mit
rauher Stimme. "Aber komm trotzdem!"
    Ohne weitere Erklärung drehte er sich um und stapfte auf das
Feuer zu. Der Fackelträger lief an ihm vorbei, um an die Spitze
der Gruppe zu kommen. Julian und seine beiden Begleiter folgten
Tiggurran. Der Häuptling führte sie am Feuer vorbei zu
einer Gruppe von Hütten, die abseits von den anderen standen.
Ein paar Leute, die in der Nähe des Feuers gesessen und sich
unterhalten hatten, standen auf und sahen der kleinen Gruppe
neugierig nach. Julian glaubte, erregte Untertöne zu hören,
als sie die Unterhaltung wieder aufnahmen.
    Vor einer der Hütten blieb Tiggurran stehen. Er wandte sich

    an Julian
    "Die Krankheit des Fremden mag ansteckend sein", sagte
er, "aber meine Leute haben sie nicht von ihm. Sie waren schon
krank, als der Fremde hier vorbeikam."
    Julian lauschte, aber aus dem Innern der Hütte war kein Laut
zu hören.
    "Wie viele sind es?" wollte er wissen
    "Zwei", antwortete Tiggurran knapp.
    "Kann ich sie sehen?"
    Der Häuptling deutete auf die Tür. Der Fackelträger
machte sich an dem Schlingenverschluß zu schaffen Er benahm
sich wie jemand, der lieber zehn Kilometer weit weg gewesen wäre.
    Julian stand zwei Meter von der Tür entfernt, als der
Fackelträger sie aufriß und gleichzeitig als Deckung vor
sich hielt. Im Innern war es immer noch ruhig und finster. Julian
drehte sich um und wollte Tiggurran darum bitten, daß sein
Träger ihm die Fackel überließ.
    Da geschah es.
    Ohne Warnung kamen die beiden Kranken aus der Innern der Hütte
geschossen. Sie mußten in der Nähe der Tür
bereitgestanden haben, denn sie prallten mit solcher Wucht gegen
Julian, daß er zu Boden gerissen wurde. Die Kranken

    rannten weiter. Trotz ihres umnachteten Verstands bewegten sie
sich zielbewußt. Sie mieden den hellen Schein des Feuers und
liefen zwisehen den finsteren Hütten hindurch. Sie verhielten
sich völlig ruhig, bis sie die Grenze des Dorfes erreicht
hatten. Dann brachen sie in helles Triumphgeschrei aus. Julian hörte
ihre Stimmen allmählich leiser werden, als sie sich nach
Nordosten hin davonmachten.
    Ein wenig verlegen wollte er

Weitere Kostenlose Bücher