Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

Titel: PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Schar von
Musikanten angekündigt, die auf Triangeln und Trommeln einen

    unmelodischen Lärm vollführten. Nachdem die Neugierde
der Zuschauer auf solche Weise erweckt war, erschien Tiggurran, von
drei Fackeln beleuchtet und gefolgt von mehr als einem Dutzend
Frauen, die sich mit hüpfenden und tanzenden Bewegungen aus der
Dunkelheit schälten. Julian beobachtete den Aufzug fasziniert.
Er wußte, daß dem Häuptling eines Arek-Stammes alles
gehörte, was der Stamm besaß. Menschen und Material in
gleicher Weise. Jeder Arek war im Grunde genommen das Eigentum des
Häuptlings. Die ungeschriebene Stammesverfassung räumte dem
Häuptling eine Stellung ein, die nur mit dem Gottkönigtum
der Kulturen des irdischen Altertums verglichen werden konnte.
Allerdings hatte ein Häuptling, der seine despotischen Rechte
voll zur Geltung bringen wollte, nicht geringe Schwierigkeiten zu
überwinden. Das Stammesgesetz besagte zwar, daß jeder
Befehl des Häuptlings unverzüglich ausgeführt werden
müsse, aber es enthielt kein Patentrezept für den Fall, daß
die Mehrheit des Stammes die Ausführung eines Befehls
verweigerte. Es sprach für den gesunden Menschenverstand der
Areks, daß sich aus diesem Mißverhältnis von
versprochener und verfügbarer Autorität ein
Regierungssystem entwickelt hatte, das äußerst
demokratisch war. Der Häuptling nutzte seine Privilegien nur
soweit aus, wie es seinen Untertanen genehm war.
    Es gab keinen Zweifel, daß Tiggurran diejenigen Frauen
seines Stammes, die er für die hübschesten hielt, aus dem
Schlaf geweckt hatte, um den Gästen ein Schauspiel seiner
Gastfreundlichkeit zu geben. Ebenso sicher schien zu sein, daß
die Frauen es für einen Vorzug hielten, zu dieser Aufgabe
gerufen zu werden.
    Julian erinnerte sich an seine Unterhaltung mit Kalep während
des Fluges hierher. Die Frauen, die hinter Tiggurran hertanzten,
schienen einem alten Südseefilm entsprungen. Im Gegensatz zu

    den Männern ihrer Rasse hatten sie lange, über die
Schultern herabfallende Haare in allen Farbtönen von Blond bis
Schwarz.
    Ihre Kleidung war spärlich. Wie bei fast allen primitiven
humanoiden Völkern forderte die Schicklichkeit nur die Umhüllung
der mittleren Körperpartien von der Hüfte an abwärts.
Die Frauen trugen kurze, bunte Röcke, die beim Tanzen wie Fahnen
um sie herumflatterten. Wenn sie stillstanden, reichte ihnen der
Rocksaum fast bis zum Knie.
    Sie waren vollendet geformt. Fast jede einzelne hätte der
Jury eines irdischen Schönheitswettbewerbs als Richtschnur
dienen können. Ihre Gesichter wirkten überraschend klug.
Die Neugierde, mit der ihre großen Augen während des
Tanzens die Fremden betrachteten, war die Neugierde aufgeweckter,
lebenssprühender Wesen.
    Julian verstand, was Kalep gemeint hatte, als er sagte, unter
gewissen Umständen wäre Pete Baerman der einzige Mann, der
auf FILCHNER Probleme hätte.
    Tiggurran verlor keine Zeit - vermutlich deshalb, weil er selbst
hungrig war. Die Diener legten ihre Fackein nieder und brachten aus
den Hütten allerhand Gerätschaften zum Vorschein, die an
der freien Seit des Feuers aufgebaut wurden. Sie verschwanden ein
zweitesmal und kehrten mit Schüsseln und Kannen, Körben und
Tellern zurück. Die Teller wurden an die Gäste verteilt.
Der Inhalt der Körbe, Kannen und Schüsseln ging an die
Frauen, die ihren Tanz abbrachen und mit der Zubereitung des Mahls
begannen. Inzwischen hatte der Häuptling sich neben seinen
Gästen niedergelassen und begann eine freundliche Unterhaltung.

    Sifter hatte inzwischen das Triebwerk warmlaufen lassen. Dafür
trug Sifter ein hinterhältiges Grinsen zur Schau, das Julian
richtig zu deuten glaubte. Joe Kalep erschien eine Viertelstunde
später und war ziemlich außer Atem
    "Verzeihung, Sir", murmelte er, "aber ich..."
    Es war das erstemal, daß Joe Kalep nicht wußte, was er
sagen sollte. Julian schlug ihm lachend auf die Schulter und schob
ihn in Richtung der Tragfläche.
    "Solange Ihre Freundin mit einem
Fünfzehn-Minuten-Stelldichein zufrieden ist, haben wir keinen
Grund zur Klage", sagte er freundlich
    Tiggurran stand am Feuer und winkte ihnen nach.
    Die Frauen winkten ebenfalls. Es war ein äußerst
herzlicher Abschied. Julian glaubte nicht fehlzugehen, wenn er
annahm, daß es in der Hauptsache Kalep und Sifter zu verdanken
war, daß die Eingeborenen so rasch Zuneigung zu den Terranern
gefunden hatten, die in Wirklichkeit nichts weiter als Eindringlinge
waren. Er bedauerte es, daß es unter den

Weitere Kostenlose Bücher