PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel
führte, als ginge sie das
alles nichts an.
Kalep und Sifter wichen zur Seite, als Julian auf die Gruppe
zutrat. Meech, der drei Meter von Pete entfernt ebenfalls noch
außerhalb des Schirms stand, erstattete Bericht.
"Ich fand ihn leicht, Sir. Er schlich um die Häuser
herum und machte Jagd auf die Areks."
Julian musterte Pete. Er schien sich verändert zu haben. Er
wirkte aufrecht und selbstbewußt. Als er zu sprechen begann,
klangen seine Worte ruhig und überlegt.
"Ich bin Ihnen Rechenschaft schuldig, Sir, obwohl ich nicht
weiß, wie ich über alles, was bis vor zehn oder fünfzehn
Stunden geschah, abrechnen kann. Ich glaube, ich war nicht mehr ganz
richtig im Kopf. Die Dinge stürzten auf mich ein, und ich wußte
nicht, was ich tat.
Ich dachte, ich könnte Ihre Theorie über den Haufen
werfen, indem ich die Areks in die Stadt ließ und bewies, daß
sie uns keinen Schaden zufügen konnten.
Nun", er zuckte mit den Schultern, "mir sind in der
Zwischenzeit eine ganze Reihe von Lichtern aufgegangen."
Julian bemühte sich, seine Verwirrung nicht zu zeigen. Pete
Baerman benahm sich völlig normal - normaler, als er ihn je
erlebt hatte. Die Mikrokugeln schienen ihm nichts anhaben zu können
Oder hatten sie eine neue Taktik entwickelt? Verzichteten sie
jetzt darauf, die Verhaltensweise ihres Opfers zu beeinflussen, so
daß ihre Anwesenheit verborgen blieb?
Für den Augenblick hielt Julian dies für die plausiblere
Antwort.
"Wo waren Sie, bevor Sie Joe Kalep niederschlugen und das
Schirmfeld außer Betrieb setzten?" erkundigte er sich
Pete warf Kalep einen kurzen Blick zu und lächelte.
"Tut mir leid, Joe", sagte er leise, wandte sich an
Julian und fuhr fort: "Ich war mit Kalep in der Baracke, Sir.
Zuerst wollte
schon, den besten Beweis gegen Ihre Theorie vor mir zu haben, da
spürte ich, wie sich etwas in meinem Gehirn zu schaffen machte.
Es war ein eigenartiges Gefühl, schwer zu beschreiben -ungefähr
so, als grübe jemand in meinem Verstand ein Loch, durch das alle
Gedanken hinausflossen. Ein paar Augenblicke lang wußte ich
nicht mehr, was ich tun wollte, was ich zuletzt getan hatte, wo ich
war und selbst wer ich war. Der Spuk verschwand so schnell, wie er
gekommen war. Aber er jagte mir einen Heidenschreck ein. Seitdem
mache ich auf Areks Jagd. Ich nehme an, wenn ich sie unschädlich
mache, dann vernichte ich gleichzeitig auch, was in ihren Gehirnen
sitzt."
Julians Verstand arbeitete fieberhaft. Wenn Petes normales Gehabe
nur eine Finte der Mikrokugel war, die in seinem Schädel saß,
dann mußte man ihr zubilligen, daß sie eine teuflisch
kluge Taktik entwickelt hatte.
Oder bestand die Möglichkeit, daß Pete wirklich normal
war?
"Sie behaupten also, im Augenblick völlig Herr Ihres
Verstands zu sein und aus eigenem Antrieb zu handeln?" fragte
er.
"Ja, Sir", gab Pete zurück. "Ich verstehe
allerdings, daß Sie mir nicht trauen können. Dies alles
könnte eine Finte der Mikrokugel sein. Ich bin bereit, hier
draußen zu bleiben."
Julian nickte ihm zu.
"Gut, daß Sie das einsehen. Ich kann keine andere
Entscheidung treffen." Er befahl Meech, sich ins Innere des
Schirmfelds einzuschleusen.
"Haben Sie eine Ahnung", fragte er Pete, "warum
sich keine der Mikrokugeln in Ihrem Gehirn für dauernd
angesiedelt hat?"
Pete warf ihm einen erstaunten Blick zu.
"Ich dachte, das wäre ganz normal", antwortete er.
"In den Gehirnen der Areks erzeugen sie Verwirrung und
Wahnsinn, in unseren können sie auf die Dauer nicht existieren.
Ich... "
"Das ist unrichtig", unterbrach ihn Julian. "Eine
der Kugeln hat sich in meinem Schädel so wohlgefühlt, daß
Doc Lorran sie operativ entfernen mußte."
Pete starrte nachdenklich vor sich hin.
"Nein, Sir", antwortete er schließlich, "dann
weiß ich keine Erklärung. "
Meech hatte sich inzwischen durch das Schirmfeld
hindurchgearbeitet. Julian wies Pete an, sich in der Nähe von
Doc Lorrans Haus aufzuhalten, so daß man ihn ständig
erreichen konnte. Dann wandte er sich ab.
Meech schritt vor ihm her auf das Haus zu. Doreen stand von der
Stufe auf und ging ein paar Schritte zur Seite.
Bevor Julian durch die Tür trat, rief Pete ihn noch einmal an
"Bitte, Sir, sagen Sie Lorran, daß es keinen Zweck mehr
hat,
Versteck zu spielen. Sagen Sie ihm, daß ich weiß, daß
die Lage hundertmal ernster ist, als wir beide bisher angenommen
haben."
Julian wollte sich erkundigen, was die Botschaft bedeutete,
unterließ es dann jedoch. Er nickte Pete zu und trat ins Haus.
Doc
Weitere Kostenlose Bücher