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PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

Titel: PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durch einen engen, nach Maschinenöl riechenden Tunnel
hindurch. Mit dumpfem Schlag öffnete sich eine Klappe, und der
Kapitän rutschte in einen rechteckigen Behälter hinein.
    Völlig benommen massierte er sich den Körperteil, der
die ganze Wucht des Aufpralls hatte
    abfangen müssen. Seine Rechte reckte sich noch immer steif
nach oben, und die Finger umklammerten die Whiskyflasche.
    Stöhnend wandte Guy Nelson den Kopf und besah sich die
Öffnung, die ihn ausgespien hatte.
    Über der runden Öffnung leuchteten die Buchstaben eines
Schildes und schienen höhnisch auf ihn hinabzublinzeln.
    AUSSCHUSS! stand auf dem Schild. BEIM LIEFERANTEN REKLAMIEREN!
    Ein höhnisches Lachen erschallte dicht über ihm. Als er
aufblickte, entdeckte Guy das Gesicht seiner Schwester, das über
den Rand seines Behälters schaute. Blitzschnell ließ er
die Whiskyflasche unter seinem Uniformrock verschwinden und setzte
eine Leidensmiene auf.
    Anklagend wies er auf das Schild.
    „Und das mir! Mir, dem ruhmbedeckten Nachfahren des
unbesiegbaren Viscount Horatio Nelson, des Beherrschers der Weltmeere
und des …”
    „ … und des Vorfahren eines notorischen Säufers!”
ergänzte Mabel.
    Guy schluckte hörbar.
    „D … das habe ich dd … doch schon einmal gege … hört.
Ich muß doch sehr bitten, liebe Schwester! Nicht genug, daß
ich mir in aufreibendem Dienst für die Zukunft der Menschheit
die Nacht um die Ohren geschlagen habe - zum Dank dafür wird man
von einer seelenlosen Maschine auch noch in diesen stinkenden
Blechkasten geschüttet. Und meine leibliche Schwester übergießt
mich mit ihrem ätzenden Spott.”
    Mabel schnappte nach Luft.
    „Was?” brachte sie endlich hervor. „Mir machst du
noch Vorwürfe? Alles, wonach es hier st… riecht, ist der
verdammte Whisky, den du wieder durch deine abgebrühte Kehle
gejagt hast… “
    Sie zog plötzlich die Luft scharf durch die Nase.
    „Aber das ist ja tatsächlich noch ein anderer Geruch
…”
    „Ich habe es ja gesagt!” triumphierte Guy. „Es
stinkt in diesem Blechkasten nach Maschinenöl, ranzigem Fett und
… und …”
    „… und nach Parfüm!” stieß Mabel hervor.
„Es riecht nach einem ganz aufdringlichen, teuren Parfüm.
Guy…?”
    „Ja …?” hauchte der Kapitän kläglich.
    „Wo warst du heute nacht wirklich, Guy?”
    „Wo w … wwar ich bb … bloß?” murmelte Guy
Nelson.
    Mitten in das folgende bedrohliche Schweigen hinein platzte die
Lautsprecherstimme des Interkoms.
    „Hier spricht George. Kapitän Nelson bitte zur
Zentrale! Der Kaffee ist fertig, und Staatsmarschall Bull möchte
Sie sprechen!”
    Übergangslos wandelte sich Guys Benehmen. Er richtete sich
auf und zog sich an der Kante des Behälters hoch. Sein Gesicht
legte sich in strenge Falten.
    „Mabel!” grollte er. „Ich bin dir keine
Rechenschaft schuldig. Parfüm oder nicht, was ich tat, habe ich
im Dienst des Solaren Imperiums getan. Außerdem bindet mich die
Schweigepflicht. Und jetzt hilf mir hier heraus. Du hast ja gehört:
Der Staatsmarschall ist fertig. und der Kaffee möchte mich
sprechen.”
    Mabel Nelson streckte ihrem Bruder bereits die Hand entgegen. Doch
plötzlich stockte sie.
    „Wer wartet? Der Kaffee …?” Sie zog hastig die Hand
zurück, und Guy, der danach hatte greifen wollen, polterte auf
den blechernden Boden des Behälters zurück. „Hilf dir
selbst heraus, Guy. Ich habe noch etwas sehr Wichtiges zu erledigen
…”
    „Hier ist Ihr Transportvertrag, Kapitän!”
    Reginald Bull, Staatsmarschall des Solaren Imperiums, reichte Guy
Nelson eine schmale Mappe über den Kartentisch der Zentrale.
    Der Kapitän blätterte darin und musterte besonders
mißtrauisch die positronischen Berechnungen über
Stückzahl, Art und Lagerbestimmungen der Fracht. Sein Blick
blieb an der Vergütungsaufstellung hängen.
    „Sechshunderttausend Solar …”, murmelte er. „Und
ich dachte, Sie hätten sich gestern abend nur einen Scherz mit
mir erlauben wollen, Sir.”
    „Wie?” fragte Bull. „Genügen Ihnen
sechshunderttausend Solar etwa immer noch nicht?”
    Guy zog an seiner erkalteten Pfeife. Seine buschigen Augenbrauen
zogen sich zusammen.
    „Ganz im Gegenteil!” Er warf dem Staatsmarschall einen
nachdenklichen Blick zu. „So viel hat mir noch niemand für
einen Einwegtransport geboten, Sir. Sechshunderttausend sind einfach
zu viel, um noch anständig zu wirken. Ich fürchte, Sie
haben mir mit Ihren Posbi-Robotern etwas angedreht, was verdammte
Ähnlichkeit mit einer

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