Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

Titel: PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
um.
    Der Kobold saß reglos auf der Kante einer offenen
Schranktür. Seine goldroten Augen funkelten seltsam grell.
    „Punch!” rief der Kapitän befehlend.
    Plötzlich schoß ein undeutlicher, verschwommener
Schemen auf ihn zu. Er spürte eine Berührung und wandte den
Kopf. Punch hockte auf seiner Schulter.
    Guy stieß eine halblaute Verwünschung aus. Wie kam das
Tier im Bruchteil einer Sekunde von dem Schrank auf seine Schulter?
Die Entfernung betrug mindestens acht Schritt, und einen derart
weiten Sprung konnte auch ein gelenkiger Kobold nicht schaffen. War
das Tier etwa ein Teleporter…?
    Der Kapitän schüttelte den Kopf. Er hatte die Andeutung
einer Bewegung gesehen, folglich war Punch auf normalem Wege zu ihm
gekommen. Lediglich die Schnelligkeit jenes Vorgangs war alles andere
als normal gewesen.
    Guy Nelson betrachtete den Kobold auf seiner Schulter.
    Der Kapitän konnte sich ganz schön schnell bewegen, wenn
er wollte. Vor allem im Ziehen eines Blasters kam ihm kaum ein
anderer Mensch gleich. Jetzt schnellte seine Hand so geschwind vor,
daß Punch praktisch keine Chance mehr blieb.
    Dennoch griff Guy ins Leere.
    Er wirbelte herum. Von dem Kobold war nichts mehr zu sehen. Nur
die Luft in der Kombüse flimmerte ein wenig, als stiege Hitze
vom Boden auf. Starren Blickes verfolgte Guy Nelson den Fall einer
Kaffeetasse; wie von unsichtbaren Geisterhänden berührt,
schlitterte ein Messer über den Tisch. Die Zuckerdose auf dem
Tisch stürzte um, ihr Inhalt rieselte über die Tischplatte.
Ein Windstoß zauste Guys Haare und ließ die Schranktür
so heftig zuknallen, daß ein Stück Plastik vom Rahmen
absprang.
    Mit weichen Knien taumelte der Kapitän auf den nächsten
Hocker zu und ließ sich darauf nieder. Er stützte den Kopf
in die Hände und schloß die Augen, Um nichts mehr sehen zu
müssen.
    Innerlich war er davon überzeugt, der überreichliche
Whiskygenuß vergangener Zeiten hätte seinen Geist
unheilbar verwirrt.
    Lautlos öffnete sich das Schott, ließ einen Luftwirbel
hindurch und schloß sich ebenso lautlos wieder …
    *
    Guys Hand glitt tastend über die Tischplatte. Aber sie schien
nicht das zu finden, was sie suchte.
    „Verflixter Wecker!” schimpfte der Kapitän.
    Er richtete sich auf, als seine Hand in ein Häufchen
verschütteten Zuckers faßte. Verständnislos blickte
er um sich. Der Wecker klingelte offenbar noch immer.
    Erst nach einigen Sekunden merkte Guy, daß er nicht das
Klingeln des Weckers, sondern das Schrillen der Alarmglocken hörte.
Das machte ihn augenblicklich wach. Vergessen waren die
Halluzinationen und die Angst um seine Gesundheit.
    Ein Sprung brachte den Kapitän zum Interkom neben der
Anrichte.
    „Was ist los?” brüllte er, als sich seine
Schwester meldete. „Wer hat Alarm gegeben? Werden wir
angegriffen?”
    Mabel starrte ihn mit blassem Gesicht an.
    „Wir werden nicht angegriffen, jedenfalls nicht von außen.
Ich habe Alarm gegeben, weil…”
    Guy Nelson wunderte sich. Seine resolute Schwester war für
gewöhnlich nicht leicht aus der Ruhe zu bringen. Selbst der
Angriff eines Raumpiraten hätte sie nicht so fassungslos
gemacht, wie sie sich jetzt zeigte.
    „Langsam, Schwesterlein!” sagte er begütigend.
„Also, warum hast du Alarm gegeben, Kleine?”
    „Weil… weil…” Mabel blickte sich furchtsam um, dann
stieß sie hastig hervor: „Weil es in der H.B. M. spukt!”
    „Hä …?” krächzte Guy. Im selben Augenblick
war es ihm, als hätte jemand einen Eimer kalten Wassers über
ihm ausgeschüttet. Er entsann sich der eigenen Beobachtungen in
der Kombüse, die er für Sinnestäuschungen,
hervorgerufen durch ein fortgeschrittenes Stadium von Delirium
tremens, gehalten hatte.
    „Ich komme sofort!” sagte er.
    „Soso!” brummte er, während er mit Riesenschritten
durch die Gänge des Schiffes eilte. „Es spukt also in der
ehrwürdigen HER BRITANNIC MAJESTY.” Er grinste flüchtig.
„Wenigstens weiß ich nun, daß ich völlig
normal bin. Mabel leidet bestimmt nicht an Alkoholikerwahn. Und ich
beginne zu ahnen”, setzte er grimmig hinzu, „wer diesen
Spuk verursacht!”
    Als das Panzerschott zur Zentrale sich vor ihm öffnete,
stürzte ihm ein dunkler Schatten entgegen. Guy Nelson wich mit
einem gekonnten Sidestep aus und schlug zu. Im nächsten
    Augenblick hielt er sich die blutende Hand.
    Der dunkle Schatten dagegen war zur Ruhe gekommen und beugte sich
besorgt über den Kapitän.
    „Es tut mir leid, Sir”, sagte George. „Aber als
das

Weitere Kostenlose Bücher