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PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

Titel: PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nähergelegenen Wrack.
Vielleicht finden wir etwas Aufschlußreiches. Sind Sie fertig,
Roothard?«
    »Natürlich. Langwyn hat die Aufnahmen — er weiß
also, wohin wir fliegen müssen.«
    »Wer ist noch dabei?« fragte Seymour.
    »Will DeRagg.«
    »Gut. Fliegen wir. Und Sie, Sasaki, sind für das Schiff
verantwortlich. Beobachten Sie bitte genau den Himmel. Wir können
nicht riskieren, noch einmal getroffen zu werden.«
    Sasaki nickte wie ein Mann, der mit allem rechnet, einschließlich
der Möglichkeit, hier sterben zu müssen. Er blickte
ausgesprochen unglücklich, und Seymour grinste. Er sagte,
während er langsam zum Antrigavschacht ging:
    »Was Ihnen völlig fehlt, Chute, ist die Gelassenheit
des Geistes. Lesen Sie Seneca, das hilft.«
    Sasaki verstand nichts. »Wie?« fragte er entgeistert.
    »Seneca. Es ist ein Philosoph der terranischen Frühzeit.«
    »Ach so — ich dachte schon, er sei in der
Bordbibliothek.«
    »Kaum«, erwiderte Seymour trocken. »Kommen Sie,
Roothard, lassen wir diesen Ignoranten allein Wache halten und sehen
wir uns den Planeten Poongahburru an.«
    Sie gingen.
    *
    Die Einöde war erschreckend. Sie bot aus der Schleuse das
Bild absoluter Verlassenheit. Roter, festgebackener Sand, unter der
Sonne in einem rissigen Muster aufgebrochen und hochgezogen, von
kleinen Grasbüscheln unterbrochen, die nicht grün waren,
sondern grau und staubig.
    Endlos, vom Horizont bis zum Schiff und nach allen Seiten. Wie
eine dunkelrote Mauer verlor sich der senkrechte Abbruch der Felsen
in der hitzeflirrenden Ferne.
    Langwyn saß bereits hinter dem Steuer, am hintersten Sitz
hockte De Ragg und hatte die Beine ausgestreckt. Seymour sah, daß
das Funkgerät eingeschaltet war. Die Männer wußten,
daß die Verbindung mit dem Schiff wichtig war.
    »Los!« sagte Seymour nur und schwang sich auf seinen
Platz. Wortlos folgte ihm Roothard. Das Verdeck blieb angesichts der
draußen zu erwartenden Hitze geöffnet; bereits jetzt
spürte man den Schwall heißer Luft durch die Schleuse
eindringen. Der Gleiter hob sich und schwebte vorsichtig nach vorn,
dann sackte er einen halben Meter ab und huschte davon.

    »Eintausend Kilometer, Käpten«, sagte Langwyn
laut, ohne sich umzudrehen. Er ging tief hinunter und steuerte den
schweren Gleiter mit ständig wachsender Geschwindigkeit über
die Ebene, etwa zehn Meter hoch.
    Der Pilot flog in einer weitausholenden Kurve auf das Wrack zu. Er
folgte einer Anweisung des Kapitäns, der möglichst viel von
der Landschaft sehen wollte. Es schien rätselhaft, was die
GenModulatoren hier zu suchen hatten — gab es überhaupt
Leben in dieser Wüste?
    Nicht ein Lüftchen regte sich. Es gab keine Staubwolke, keine
Oase, keinen Fluß — nur dieses Gebirge, das auf einer
Seite anstieg wie eine mächtige Ozeanwelle, auf der anderen
Seite senkrecht abfiel wie ein Katarakt.
    Grasbüschel..., einmal dichter, dann wieder zerstreut. Ein
kaktusähnliches Gewächs wurde sichtbar, weil es einen
langen Schatten warf. Der Flug ging weiter, mit einer
Stundengeschwindigkeit von fünfhundert Kilometern. Rund zwei
Stunden vergingen.
    Das Metall des Gleiters wurde trotz des Fahrtwindes immer heißer,
die Kunstlederpolster glühten. Die unbarmherzige Sonne
verbrannte alles. Noch ein Jahrhundert, und dieser Planet war
endgültig tot, dachte Seymour. Die Modulatoren waren
überflüssig. Aber, so schränkte er ein, er kannte nur
diesen Abschnitt und einige Fotos; es konnte andere Bezirke geben,
weiter an den Polen, an denen es weniger heiß war.
    Dann kam das Raumschiff in Sicht.
    »Achtung aufSpuren!« sagte Seymour laut. Seine Leute
nickten.
    Der Gleiter umkreiste den grauenhaft zugerichteten Rumpf des
Schiffes dreimal. Die langen, verbrannten Löcher und die tiefen
Beulen waren nicht das Schlimmste; die abgerissenen Landestützen
und die aufgerissenen, geplatzten Schleusentore, die schief und
verbogen in den stählernen Angeln hingen, boten einen
schlimmeren Anblick. Das Schiff war dreihundert Meter weit gerollt,
ehe es endgültig liegengeblieben war, und das bei einer
geschätzten Landegeschwindigkeit von drei- bis vierhundert
Stundenkilometern. Seltsamerweise stand es aufrecht da, genau auf der
zerstörten Polschleuse und den Stümpfen der hydraulischen
Landestützen. Trümmer säumten den Weg; abgerissene
Röhren, Ladeteller und Blechfetzen, groß wie ein Mann.
    »Diese Verbrecher«, knurrte Roothard neben Seymour.
»Es genügt ihnen nicht, daß sie den Planeten
endgültig in eine Wüste verwandeln,

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