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PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Manza schien
erleichtert zu sein.
    Omar Hawk runzelte die Stirn.
    „Wie meinst du das?“
    „Nun, wäre er verhungert, mußte ein Skelett hier
liegen. Da wir nichts dergleichen fanden, ist er nicht verhungert.“
„Das klingt logisch“, gab Omar zu, konnte seine Skepsis
jedoch nicht verbergen. „Aber wir haben noch nicht bis zum Ende
gesucht. Vielleicht finden wir weiter hinten das Skelett - oder die
Skelette.“
    Rascher als zuvor drangen sie über die Rinne hinaus in die
Tiefe der Höhle hinein. Ihr Atem ging schneller. Die Erregung
hatte sie gepackt.
    Nach hundert Metern etwa verengte sich die Höhle. Bald wurde
sie so niedrig, daß die beiden Männer nur noch gebückt
laufen konnten. Schließlich mußten sie kriechen -und dann
war der Gang plötzlich zu Ende.
    „Also doch!“ triumphierte Joaqu, nachdem sie wieder
bei der Rinne angelangt waren. „Sie haben einen besseren Weg zu
den Pilzen gefunden. Sobald das Unwetter vorüber ist und das
Regenwasser sich verlaufen hat, werden wir von draußen weiter
suchen. Was die anderen konnten, können wir erst recht.“
    Omar Hawk lächelte unsicher.
    Was hatten die anderen wirklich gekonnt? Mußte man nicht
annehmen, daß jemand, der in höchster Verzweiflung mit
einem Messer gegen Felswände losgeht, vorher alle anderen
Möglichkeiten erschöpfte ...?

    *

    Die aufgehende Sonne verlieh dem öden Tal die Farbe frischen
Blutes, als die beiden Kolonisten ihre Höhle verließen.
    Das Unwetter hatte schon am vergangenen Nachmittag aufgehört.
Der Regen war gegen Abend verebbt. Doch das Licht des Tages erschien
Omar günstiger für ihr Vorhaben
    als die Dunkelheit der Nacht. Außerdem brauchten sie frische
Kräfte, und die konnten sie nur im Schlaf sammeln. Gegen die
Ungeduld Joaqus hatte Hawk seinen Willen durchgesetzt.
    Nun wollten sie ihr Glück versuchen. Die Frauen waren
zurückgeblieben, um die Reparatur der Radaranlage zu beenden und
um ihren Stützpunkt zu sichern. Niemand traute der Stille in der
Barrier. Vier Expeditionen waren hier verschollen.
    Weder Joaqu noch Omar waren Bergsteiger. In der flachen Talmulde,
in der Nevertheless lag, gab es nicht einmal einen kümmerlichen
Hügel, und die Gesetze der dritten Generation hielten alle
Bürger der Kolonie gleichsam gefangen in einem unsichtbaren
Käfig.
    Alle ... bis auf vier!
    Daran mußte Omar wieder und wieder denken, während er
nach einem gangbaren Weg suchte. Instinktiv wählte er den Weg
über die größte Geröllhalde. Aber diesmal trog
der Instinkt. Immer wieder gab der Schotter nach, rutschten die
Männer viele Meter zurück. Ihre Köpfe dampften. Öliger
Schweiß rann ihnen über die Gesichter, biß in den
Augen. Aber sie gaben nicht auf. Verbissen kämpften sie sich
Meter um Meter vorwärts. Allmählich lernten sie, jeden
neuen Schritt behutsam vorzutasten, zu probieren und den besten Stand
auszuwählen. Ihr Atem wurde wieder ruhiger. Die Bewegungen waren
nicht mehr hastig, sondern überlegt.
    Als sie den Schuttkegel erklettert hatten, waren von den etwa
siebenhundert Metern der Felswand erst sechzig überwunden.
Dennoch freuten sie sich über diesen ersten Erfolg. Sie
verschnauften einige Sekunden, nickten sich aufmunternd zu und
begannen den Aufstieg in die Wand.
    Ein gleicherweise ungeübter Terraner hätte nach
spätestens hundert Metern aufgegeben, ganz zu schweigen von der
hohen Schwerkraft. Doch Omar und Joaqu besaßen nicht nur eine
ungleich zähere Konstitution, sie hatten auch die
Unnachgiebigkeit ihrer Vorfahren geerbt, die ein Leben lang in
Unterdruckkuppeln ausharrten, damit ihre Kinder und Enkel über
die feindlich gesinnte Natur siegen konnten. Der Manza und der Hawk
blickten nicht ein einziges Mal zurück. Sie turnten auf
fußbreiten Felsbändern entlang, um
    zu einer zerklüfteten Rinne zu gelangen. Sie halfen sich über
Vorsprünge hinweg und preßten sich gegen das Gestein, wenn
eine Lawine über sie hinwegging.
    Nach insgesamt fünfhundert Metern, eintausenddreihundert
Meter über Normal Null, erreichten sie ein reichlich
meterbreites Band. Dort legten sie die zweite Pause ein. Zum
erstenmal blickten sie auf die überwundene Strecke hinab - und
zum erstenmal in ihrem Leben erfuhren sie, was Schwindelgefühl
ist. Einige Atemzüge lang kämpften sie gegen die Empfindung
des Stürzens an. Es war, als wollte der Abgrund sie zu sich
herabziehen. Jegliches Richtungsgefühl ging verloren. Doch dann
hatten sie sich wieder in der Gewalt. Sie zogen sich von der
Felskante zurück, lehnten mit

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