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PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Rücken gegen die Wand und
überdachten ihre Lage.
    Omar Hawk war psychologisch genügend geschult, um zu wissen,
daß sie die restlichen zweihundert Meter bis zum Kamm nicht
mehr schaffen würden - nicht, nachdem sie durch den Blick in die
Tiefe ihre Sicherheit verloren hatten. Nur allmählich würde
die instinktive Furcht überwunden werden. Andererseits war er
nicht gewillt, so kurz vor dem erhofften Ziel aufzugeben.
    „Wir gehen auf dem Band entlang nach Osten“ schlug er
vor. „Vielleicht finden wir einen weniger steilen Aufstieg.“
    Joaqu grinste verzerrt.
    „Meine Knie sind weich wie die eines Terraners. Ich fürchte,
augenblicklich könnte ich nicht einmal den leichtesten Aufstieg
bewältigen.“
    „Das vergeht“, tröstete ihn Hawk. „Gewöhnung
ist alles.“
    Er setzte sich in Bewegung.
    „Ich werde mich nur schwer an meinen eigenen Tod gewöhnen
können“, murmelte der Manza hinter ihm. Aber er bezwang
seine Furcht wenigstens so weit, daß er sich an der Wand
entlang hinter dem Gefährten hertastete.
    Omar hielt sich ebenfalls dicht neben der Wand. Dennoch warf er ab
und zu einen Blick über die Felskante. Er wollte dieses
Schwindelgefühl überwinden, wollte seinen Körper
wieder unter die Gewalt des Geistes bekommen. Aber trotz aller
Willenskraft taumelte er jedesmal, wenn er näher an den Abgrund
trat. Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte
    er dagegen an, und von Mal zu Mal wurde es besser.
    Eine tiefe Rinne verlockte förmlich zu weiterem Aufstieg.
Omar blieb stehen, um den Gefährten zu erwarten. Doch als Joaqu
dann heran war, gab er seine Absicht wieder auf. Der Manza war noch
nicht in der Lage, auch nur zehn Meter zu steigen. Ein einziger Blick
zurück, und er würde abstürzen.
    Ärgerlich wandte sich Omar wieder nach vorn.
    Mitten in der Bewegung erstarrte er.
    War da nicht ein Schatten gewesen? Ein schemenhaftes Huschen über
dem Boden?
    Er wischte sich über die Augen. Das Felsband lag leer unter
der höllischen Glut Illemas.
    Eine Halluzination ...?
    Der Eindruck war zu flüchtig gewesen, als daß er ihn zu
einer Erinnerungsvorstellung hätte umformen können.
    Joaqu stieß ihn von hinten an. „Was gibt es da zu
starren?“
    „Nichts!“ entgegnete Omar.
    Langsam marschierte er weiter. Aber seine Aufmerksamkeit war
stimuliert worden. Gründlicher als zuvor beobachtete er den Weg
vor sich und den Fels zur Rechten. Der Abgrund existierte für
ihn nicht mehr.
    Und hundert Schritte weiter entdeckte er die Höhle!
    Der Eingang mochte zweieinhalb Meter hoch und einen Meter breit
sein. Die Ränder wirkten eigenartig gleichmäßig. Es
dauerte einige Sekunden, bis Omar den Grund dafür entdeckte:
Symmetrie. Die Natur schien in ihren Launen unberechenbar zu sein wie
die rote Sonne.
    „Ich wußte es doch!“ rief Joaqu, als er heran
war. „Das ist der Eingang zu den Pilzkavernen, und die Leute
vor uns haben ihn ebenfalls gefunden.“
    Omar ärgerte sich über den Ton des anderen. Er ließ
es sich jedoch nicht anmerken, sondern sagte:
    „Wenn jemand von den letzten Expeditionen die Pilzkavernen
fand, warum kehrte er nicht nach Nevertheless zurück? Und
weshalb lassen sich nicht noch mehr Spuren entdecken?“
    „Wir werden sie finden“, erklärte Joaqu
großspurig. „In der Höhle. Warum gehen wir nicht
hinein?“
    Omar Hawk zögerte.
    Er mußte an die schattenhafte Bewegung denken, die er
wahrgenommen hatte. Etwas in seinem Unterbewußtsein warnte ihn.
Doch bevor er einen Entschluß fassen konnte, hatte sich Joaqu
an ihm vorbeigedrängt
    und war in der Höhle verschwunden. Ihm blieb nichts anderes
übrig, als dem Mann zu folgen.
    Der vor der Brust hängende Scheinwerfer warf bleiches Licht
auf die Wände des Stollens. Feiner Sand knirschte unter den
Plastonsohlen der Stiefel. Feuchte Luft schlug den Männern
entgegen. Joaqu hielt das für den letzten Beweis, daß sie
auf dem richtigen Wege waren. Omar vermochte die Zuversicht des
anderen jedoch nicht in vollem Umfang zu teilen. Irgend etwas war an
dieser Höhle, das nicht zu dem Bild passen wollte, das er
erwartete.
    Nach knapp zwanzig Minuten erweiterte sich der schmale Gang zu
einer linsenförmigen Kaverne. Joaqus Scheinwerfer beleuchtete
rissige Wände und eine fugenlos glatte Decke. Der Lichtkegel
kreiste einmal und stach dann wieder geradeaus.
    Der Manza murmelte eine Verwünschung.
    In diesem Augenblick war Omar heran - und sah, was den Gefährten
so verblüffte. Das Licht des Scheinwerfers drang nicht bis zum
anderen Ende der

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