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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ich Ihnen ein Schlafmittel gebe, betrügen wir nur
Ihr Unterbewußtsein. Sie müssen damit fertig werden, wenn
Sie nicht Ihr Leben lang trinken oder Pillen schlucken wollen.«
    Ich fühlte, wie panische Angst in mir aufstieg. Früher
oder später würde ich einschlafen. Wenn ich vollkommen
erschöpft war, ließ sich das nicht verhindern. Allein der
Gedanke daran ließ mich erschauern.
    »Doc«, sagte ich beschwörend. »Sie wissen
nicht, wie das ist. Sie müssen mir helfen. Sie sind dazu
verpflichtet.«
    »Ich habe keinerlei Verpflichtungen, Leutnant. Aber ich
glaube, daß wir eine Roßkur machen werden. Daniel
erwähnte bereits, daß es nicht zu verhindern sein wird.«
    »Was haben Sie vor, Doc?«
    Quistair öffnete die Magnetverschlüsse seines Kittels.
    »Wir steigen aus«, sagte er gelassen.
    Ich verstand sofort, was er meinte. Trotzdem wollte ich es nicht
glauben. Ich sank auf meinem Stuhl zusammen. Langsam schüttelte
ich den Kopf.
    »Es läßt sich nicht vermeiden, Leutnant«,
sagte er. »Die WHIP bewegt sich augenblicklich im freien Fall,
weil wir ein Sonnensystem ausmessen, das bisher noch nicht
katalogisiert wurde. Technisch bestehen also keinerlei Bedenken, das
Schiff für eine Stunde zu verlassen.«
    Eine Stunde! Ich hätte es noch keine Sekunde draußen im
Weltraum ausgehalten. Dieser Mann war wahnsinnig. Er wußte
nicht, was er von mir verlangte.
    »Ich werde es nicht tun, Doc«, sagte ich verbissen.
»Ich weiß, daß Sie mich nicht zwingen dürfen.«
    Quistair rollte seinen Kittel zusammen und warf ihn achtlos in
eine Ecke. Nur mit seinem Uniformhemd und der viel zu weiten Hose
bekleidet, wirkte er noch hagerer als zuvor.
    »Es ist der Preis«, sagte er leise. »Der Preis
für eine Injektion, Leutnant Magidan.«
    Verstehen Sie, was er von mir verlangte, Doc? Er wollte mir ein
Schlafmittel geben. Aber nur dann, wenn ich mit ihm die WHIP verließ.
    »Nun?« fragte Quistair ausdruckslos.
    Ich starrte ihn an. »Ich gehe mit Ihnen raus«, hörte
ich mich sagen. »Ich gehe mit Ihnen raus. Ich tu’s, verdammt
noch mal, ich tu’s.«
    »Regen Sie sich nicht auf, Magidan!«
    Bleiben Sie ruhig, alter Junge. Der gute Doc Quistair ist ja bei
Ihnen. Er weiß genau, wie man mit Halbverrückten umgeht.
Man bringt sie in eine Notlage, um sie dann zu einem Versuch zu
erpressen.
    Eine neue Therapie, Kollege? Da ist doch dieser Magidan. Sie
wissen schon, der Säufer. Wollen Sie es mit ihm versuchen? Er
wird sich natürlich ein bißchen aufregen. Sie wissen ja,
wie das bei diesen Burschen ist. Aber er ist für diesen Versuch
ausgezeichnet geeignet.
    »Quistair!«
    »Ja, Leutnant?«
    »Sie sind genau wie Daniel.«
    »Sie hassen Daniel, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    »Hassen Sie auch mich?«
    »Ich würde Sie ohne Bedenken erschießen.«
    Quistair lächelte nur. Er schob seine schwarze Haarsträhne
aus dem Gesicht und deutete auf die Tür.
    »Ich bin es gewohnt, daß meine Patienten unfreundlich
zu mir sind«, sagte er.
    Quistair mußte den Helmverschluß meines Schutzanzugs
zudrücken, weil meine Hände so stark zitterten, daß
ich nicht dazu in der Lage war. Wir standen in der Kammer einer
kleinen Mannschleuse der WHIP. Ich hatte nicht mit Kommandant Tschato
gesprochen, aber ich war sicher, daß Quistair den
Oberstleutnant von unserem Vorhaben unterrichtet hatte.
    »Alles in Ordnung?« klang Quistairs Stimme im
Helmlautsprecher auf.
    »Lassen Sie mich dort draußen nicht aus den Augen,
Doc«, sagte ich.
    »Keine Sorge, Leutnant. Außerdem sind wir angeseilt,
so daß Sie sich auch in einen Ringkampf mit mir einlassen
können.«
    Ich nahm mir vor, die Augen zu schließen, sobald sich die
äußere Schleusenwand öffnete. Ein Todeskandidat mußte
auf seinem letzten Gang ähnliches fühlen, dachte ich
benommen.
    »Sind Sie bereit?« erkundigte sich der Arzt.
    »Nein«, sagte ich. »Brechen Sie das Experiment
ab, Doc.«
    »Ich öffne jetzt die äußere Schleusenwand«,
kündigte er an.
    Ich wollte ihm den Weg versperren, doch ich stand wie gelähmt
und sah zu, wie er ein paar Schritte machte.
    Die Schleusenwand glitt zur Seite. Ich sah ein Stück des
Weltraums. Noch wirkte alles wie auf einem Bildschirm. Quistair
streckte den Kopf aus der Schleuse und winkte mir. Sein
Helmscheinwerfer flammte auf. »Kommen Sie, Leutnant«,
forderte er mich auf. Der Weltraum war schwarz, kalt und drohend. Die
Sterne sahen aus wie die Augen unzähliger Ungeheuer, die mich
beobachteten. Ungeheuer, deren Körper schwarz waren. Meine Beine
knickten

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