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PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

Titel: PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch in dem Reaktor ist, ob seine Konstruktion mit
unseren Erfahrungswerten übereinstimmt und wie gefährlich
er ist. Da es bereits neun Tote gegeben hat. . .«
    Kelly unterbrach ihn.
    »Die merkwürdigerweise die einzigen sind, die von der
rätselhaften Viruserkrankung befallen worden sind. Nett von dem
Virus, daß es uns in den folgenden Wochen so in Ruhe gelassen
hat. Das spricht noch mehr für eine Täterschaft von Major
Staigher.«
    Ohne auf den Einwurf einzugehen, sprach Staigher weiter.
    »Da dieser Meiler oder Reaktor, was immer es ist, eine
Gefahr darstellt, die sehr plötzlich entstehen kann, habe ich
mich entschlossen, Ihren übereifrigen Männern die Arbeit
wegzunehmen. Vielleicht ziehen Sie einen langsamen Atombrand dieses
Halbkontinents vor?«
    »Keineswegs. Aber wenn hierjemand die Arbeiten einstellen
läßt, bin ich es oder Ashikaga. Nicht Sie. Sie sollen die
Arbeiten unterstützen, nicht abwürgen. Sie gestatten
sicher, daß ich den Imperiumssender benutze und einen
entsprechenden Funkspruch absetze?«
    Staigher lächelte grimmig.
    »Keineswegs, Mister Morteen.«
    »Jeangeerd?« sagte Kelly, »schreiben Sie bitte
folgenden Text auf ein Formular: Absender Bauleitung
Morteen/COUNTER-PART. Weit fortgeschrittene Großarbeiten werden
durch Leiter der Pionierabteilung Major Staigher stark
beeinträchtigt. Erbitten schnellstmögliche Abhilfe durch
Ablösung des Verantwortlichen. Dossiers über folgende
Personen nachsehen: Staigher, Kommandant; Traver, Stützpunktärztin;
Serafian, Kolonialamt. Antwort und Reaktion sehr dringend. Adresse:
Administration, Abteilung Großraumplanung, Terrania, Terra.
Setzen Sie bitte die benötigten Koordinaten ein.«
    Knatternd bewegten sich die Typen des Schreibers über die
helle Kunststoffolie. Die sieben Reihen der Buchstaben, nur in
Versalien gedruckt, erschienen oberhalb der gezackten Leiste des
Schreibgerätes. Staighers Grinsen wurde noch grimmiger.
    Er streckte seine Hand aus und riß das Blatt mit dem
Durchschlag ab. Es gab ein reißendes Geräusch, das in der
entstandenen Stille doppelt laut wirkte.
    »Sind Sie wahnsinnig, Major?« fragte Kelly und drehte
sich herum.

    »Keineswegs«, antwortete Staigher und hielt Kellys
Blick stand. Auf seiner Oberlippe, dicht über dem dünnen
Strich des Bartes, erschienen winzige Schweißtröpfchen.
»Ich nehme lediglich meine Befugnisse in Anspruch. Wer hier ein
Hypergramm abschicken darf und wer nicht, bestimmt der Leiter dieser
Station. Das bin ich.«
    Kelly hielt sich gewaltsam zurück.
    »Major«, sagte er, und alles in ihm steuerte einer
Explosion entgegen, »Sie bringen sich um Rang und Kopf. Ich
habe hier mindestens genausoviel Befugnisse wie Sie. Was Sie
erreichen können, ist bestenfalls ein Aufschub, nicht mehr.«
    »Mehr will ich nicht, Mister Morteen. Ich stehe kurz vor der
Ergreifung einiger Verbrecher, und genau dieses Hypergramm würde
mich daran hindern. Sie verderben mir durch diese Aktion mein
Konzept.« »Mann«, stöhnte Kelly, »Sie
sind übergeschnappt! Hier geht es darum, daß in genau
elfMonaten eine Zweimillionenstadt mit drei Häfen steht, und Sie
schlagen sich mit Betrügern herum. Erkennen Sie nicht, was
wichtig ist und was nicht?«
    Staigher gab seinen Männern einen Wink; Jeangeerd schwieg
noch immer und beobachtete alles genau. Wie selbständig legten
ihre Finger Leitungen frei, drehten Wählschalter und kippten
Tasten um, vermittelten Gespräche und gaben Freizeichen.
    »Durchaus, Mister Morteen, durchaus. Nur ist es für
mich wichtiger, diese Kerle zu fassen als der Bau Ihrer Stadt. Ich
sitze am längeren Hebel. Das ist sehr einfach, wenn man es
genauer betrachtet.«
    Die Männer stellten sich in einigem Abstand rund um Kelly
auf. Er merkte es und kümmerte sich nicht darum.
    »Staigher«, sagte er fast flüsternd, und aus
seinen Augen sprach der unverhüllte Zorn. »Mein letztes
Wort: Geben Sie den Sender frei.«
    Staigher schüttelte den Kopf.
    »Mein letztes Wort: Morgen oder übermorgen. Aufkeinen
Falljetzt. Ich bin nicht in der Lage, Ihren Vorrang anzuerkennen.«
    Ohne Warnung schlug Kelly zu. Seine Faust beschrieb vom
Oberschenkel aufwärts einen Halbkreis und traf. Kelly hatte
seine ganze Kraft in diesen Schlag gelegt. Er traf Staigher am Ohr,
und der Schädel des Mannes wurde herumgerissen. Staigher blickte
Kelly aus glasigen Augen verwundert an, dann sagte er, überraschend
klar und langsam, als suche er die Worte aus einem Baukasten
zusammen: »Sperrt ihn ein, Jungens.«
    Er sackte in

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