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PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anders wollen. Jetzt lassen Sie mich in Ruhe. Ich muß
...«
    »Sie müssen gar nichts«, unterbrach ihn Leven,
und seine Stimme hatte plötzlich einen harten, entschlossenen
Klang. »Sie sind mir im Wege.«
    Er streckte den rechten Arm aus und öffnete die Hand. Für
den Bruchteil einer Sekunde sah Stoke das kleine Stück
glänzenden Metalls. Er fragte sich, was es darstellen sollte;
aber er fand keine Antwort mehr.
    Etwas explodierte mitten in seinem Gehirn. Die Welt verging mit
einem grellen, lautlosen Blitz.
    Das erste, was Stoke empfand, als er wieder zu sich kam, war Zorn.
    Er hatte sich überrumpeln lassen. Er war wie ein blutiger
Anfänger in eine primitive Falle gegangen. Und alles, weil er
geglaubt hatte, auf einem Siedlerplaneten müßten alle
Leute gutgläubig und einfältig sein.
    Jetzt hatte er seine Lehre. Er nahm sich vor, sie niemals wieder
zu vergessen, wenn er auch nicht sicher war, ob ihm dieser Vorsatz
noch etwas nützen würde.
    Er schlug die Augen auf und versuchte sich umzusehen. Dabei
stellte er fest, daß er den Kopf nicht bewegen konnte. In
seinem Blickfeld befand sich eine graue Decke aus Plastikguß,
unter der man eine nackte, unbeschattete Fluoreszenzleuchte montiert
hatte. Seitlich erkannte er die Umrisse einiger Gestelle, die so
aussahen, als wären sie aus Holz. Das war alles, was er sehen
konnte.
    Er spürte einen Druck im Rücken, der daraufhindeutete,
daß er flach auf dem Boden oder sonst einer Unterlage ruhte. Er
versuchte, die Arme zu bewegen, aber auch das gelang ihm nicht. Nur
sekun
    däre Muskeln standen noch unter seiner Kontrolle. Er konnte
atmen, die Augen öffnen und schließen und mit den Ohren
wackeln. Er konnte außerdem, indem er so tat, als wolle er die
Finger strek-ken einen Teil der Unterarmhaut bewegen. Dabei stellte
er fest, daß er zumindest an Armen und Händen nicht
gefesselt war.
    Rich Leven besaß also fortgeschrittenere Mittel, um seine
Gefangenen unschädlich zu machen. Wahrscheinlich hatte er ihm
eine Injektion eines Lähmungsmittels verabreicht. Stoke ging in
Gedanken die Medikamente durch, die er kannte. Leven würde sich
eines konventionellen Mittels bedient haben. Andere waren erstens zu
teuer und konnten zweitens von Privatpersonen nicht bezogen werden.
Leven hätte sie vorschriftswidrig einführen müssen,
und Stoke war nicht bereit zu glauben, daß er ein solches
Risiko eingehen würde. Unter den üblichen Mitteln gab es
jedoch keines, dessen Wirkung länger als zwei Stunden anhielt.
Er brauchte also nur ein wenig Geduld zu haben.
    So sehr er die Augen auch anstrengte, er konnte keine Lichtquelle
außer der Lampe unter der Decke finden. Es schien, als hätte
man ihn in einem fensterlosen Raum untergebracht. Leven wußte
davon, daß er den größten Teil des Vormittags in
Begleitung von Stav zugebracht hatte. Er mußte damit rechnen,
daß Stav von seinem geplanten Besuch bei Leven wußte, und
damit, daß Stav sich erkundigen kam, wenn er binnen einer
gewissen Frist nicht wieder bei ihm auftauchte. Er würde also
nicht allzu lange zu warten brauchen, bis sich jemand um ihn kümmern
kam. Leven mußte ihn aus dem Weg räumen — so oder so
— bevor Stav mit seiner, unfehlbaren Spürnase aufkreuzte.
    Stoke faßte sich in Geduld, was ihm nicht schwerfiel, da es
zu seinen Fähigkeiten gehörte, eine Lage rasch und richtig
einzuschätzen und die Möglichkeiten, die sie bot, zu
erkennen. Diese hier bot keine einzige. Er konnte nichts anderers tun
als warten, und es brachte ihm nichts ein, wenn er sich unnütz
aufregte.
    Ganz untätig blieb er allerdings nicht. Er begann, mit den
Muskeln zu spielen, die unter seiner Kontrolle standen. Er atmete
abwechselnd heftig und flach. Er schloß und öffnete die
Lider in schnellem oder langsamem Rhythmus. Er wackelte mit den Ohren
und wurde sich dessen bewußt, daß er es, soweit er sich
zurückerinnern konnte, zum erstenmal tat, ohne einen Zuschauer
zu haben, den er ablenken oder erheitern wollte. Er versuchte, die
Finger zu krümmen, und setzte dabei die Armhaut in Bewegung.
    Der Erfolg blieb nicht aus. Die Aktivität der Sekundärmuskeln
schwächte die Wirkung des Giftes. Nach ungefähr einer
Stunde war er soweit, daß er die Finger wirklich bewegen
konnte, und zwanzig Minuten später konnte er den Arm ein wenig
heben. Es fehlten noch fünfundzwanzig Minuten an den zwei
Stunden, als es ihm zum erstenmal gelang, den Kopf zu drehen und
dabei zu erkennen, daß er sich tatsächlich in einem
fensterlosen Raum befand und

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