Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
daß es nur in der schmalen Wand
oberhalb seines Kopfes eine Tür gab, die zudem einen entmutigend
kräftigen Eindruck machte.
    Zehn Minuten, bevor nach üblicher Schätzung das erste
Nachlassen des Giftes sich hätte bemerkbar machen müssen,
hatte Stoke sich von seiner Wirkung schon so weit befreit, daß
er aufstehen konnte. Er warf den drei Holzgestellen, die an der
rechten Seitenwand standen, einen kurzen Blick zu und stellte fest,
daß sie bis auf zwei metallene Kugeln, die auf dem mittleren
Gestell lagen, leer waren. Dann wandte er sich der Tür zu.
    Sein Verdacht erwies sich als richtig. Die Tür war aus
Metallplastik und gab, wenn er mit den Knöcheln dagegenschlug,
einen Ton, als wäre sie wenigstens zehn Zentimeter stark. Das
Schlüsselloch bestand aus einer fadendünnen, mehrfach
gewundenen Ritze, wie sie für die alten Elektronikschlösser
des einundzwanzigsten Jahrhunderts charakteristisch waren. Man
brauchte den Schlüssel, der eigens für diese Tür
gefertigt war, um das Schloß zu öffnen.
    Stoke erkannte die Aussichtslosigkeit aller Versuche, dieser Tür
mit Gewalt etwas anzuhaben, und beschäftigte sich eine Zeitlang
mit sich selbst. Rich Leven hatte ihm seinen kleinen
    Blaster abgenommen, das war zu erwarten gewesen. Ansonsten schien
er sein Eigentum jedoch unberührt gelassen zu haben. Stoke fand
sein altes Taschenmesser, einen Münzbehälter und eine halb
zerquetschte Zigarre nebst einem kaum angebrochenen Heftchen
Zündhölzer. Nachdenklich schob er sich die Zigarre in den
Mund und blies aus dem Mundwinkel auf eines der Hölzer, bis es
entflammte. Er setzte die aus der Form geratene Importe in Brand und
begann, seine Gedanken zu konzentrieren, während er dichte,
graue Rauchwolken ausstieß.
    Es war ihm unklar, wie Rich Leven das Spiel weiterzuspielen
gedachte. Bislang war er nur ein lästiger Gauner gewesen, der
die Leute aufwiegelte, um Geschäfte machen zu können. Aber
jetzt hatte er jemand seiner Freiheit beraubt, und er kannte Stav gut
genug, um zu wissen, daß er die Sache nicht länger als
einen oder zwei Tage
    geheimhalten konnte. Danach würde Stav ihm Thurell Franz mit
so viel Haftbefehlen auf den Hals hetzen, daß er froh sein
mußte, wenn er nicht in Ketten zum Rathaus geschleppt wurde.
Auf die Bevölkerung durfte er sich nicht mehr verlassen, da
Stavs Flüsterkampagne ihm und Alo Perritt den Boden unter den
Füßen hinweggezogen hatte. Wie also glaubte er, sich auf
KARSON noch behaupten zu können, wenn er wegen Kidnapping vor
den Richter gezerrt wurde?
    Es spielte dabei keine Rolle, daß Rich Leven von der ganzen
Sache die Finger gelassen hätte, wäre ihm bekannt gewesen,
daß der Mann, den er eingesperrt hatte, ein Oberst der Abwehr
des Solaren Imperiums war. Er wußte es nicht — konnte es
nicht wissen — aber so, wie die Verhältnisse lagen, konnte
er sich Übergriffe nicht einmal einem einfachen Bürger des
Imperiums gegenüber leisten.
    Es mußte, schloß Stoke, hinter Levens Beweggründen
noch etwas geben, das ihm bis jetzt ganz und gar verborgen geblieben
war.
    Es war zwecklos, durch reines Nachdenken dahinterkommen zu wollen.
Er brauchte zusätzliche Anhaltspunkte, um sich zurechtzufinden.
    Er sah auf die Uhr und stellte fest, daß seit der Zeit, da
er den Arm zum erstenmal wieder hatte bewegen können, rund eine
Stunde vergangen war. Da er schätzte, daß er die
Beweglichkeit des Arms etwa achtzig Minuten nach seinem Erwachen
wiedererlangt hatte, ergab sich, daß fast zweieinhalb Stunden
verstrichen waren, seitdem er zu sich gekommen war.
    Es schien verwunderlich, daß Rich Leven es nicht eiliger
hatte, ihn von hier zu entfernen. Nach seiner Rechnung war Stav schon
längst auf der Suche, und gründlich, wie er war, hatte er
sich einen Haussuchungsbefehl mitgebracht, der ihm erlaubte, Levens
Villa auf den Kopf zu stellen.
    Als er schließlich dahinterkam, wie die Sache sich wirklich
verhielt — plötzlich und ohne eigene Anstrengung, als
hätte eine un-I sichtbare Hand ihm den Schleier von den Augen
gezogen — war er eine Zeitlang wie vor den Kopf geschlagen. Er
befand sich gar nicht mehr in Levens Haus. Leven hatte ihn
fortschaffen lassen, während er noch bewußtlos war, und
Stav konnte sich in Levens Villa die Augen aussuchen, ohne auch nur
eine Spur von ihm zu finden.
    Er erinnerte sich, auf die Uhr gesehen zu haben, als er vor Levens
    Haus aus dem Wagen stieg. Seitdem waren mehr als vier Stunden
vergangen. Knapp zweieinhalb hatte er in diesem Verließ
zugebracht,

Weitere Kostenlose Bücher