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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kraftwerks
     
    wurde stärker. Mit leiser Stimme flüsterte Samson dem
Piloten die Navigationswerte zu. Mischa schaltete den kleinen
Hyperkomsender ein, der den dreitausend Einheiten der Wachflotte den
Identifikationskode übermittelte. Elena beobachtete mit
gespannter Aufmerksamkeit die Kontrollen der Triebwerke.
    Dann kam der Augenblick, in dem Finch den Korpuskularantrieb
desaktivierte und den Linearflugkonverter einschaltete.
    Die vertraute Umgebung der Tri-Sonnen verschwand.
    Das nächste sinnvolle Bild würde eine grünlich
strahlende Sonne zeigen…
    *
    Greenish-7… !
    Der Planet wirkte aus anderthalb Millionen Kilometern Entfernung
wie eine Kugel aus grünlich schimmerndem Eis. Was das Eis
betraf, so unterlagen meine Augen tatsächlich keiner optischen
Täuschung. Sevens Oberfläche war ein einziges Eismeer,
bestehend aus der gefrorenen ehemaligen Sauerstoffatmosphäre und
aus dem gefrorenen Wasser seiner ehemaligen Meere. Der grünliche
Schimmer jedoch war nichts anderes als das reflektierte Licht der
Sonne Greenish.
    Ich blickte hinüber zu Finch und sah, daß das Gesicht
des Captains sehr bleich geworden war. Kein Wunder: Mit dem Planeten
Seven verbanden sich für denjungen Astronauten keine angenehmen
Erinnerungen.
    “Das erste Mal”, begann Finch leise zu berichten, “sah
ich Seven, als die CREST II nach einem günstigen Planeten für
eine Nachschubbasis suchte. Der Großadministrator schickte mich
mit dem Biologen Wai Ming in einem Zweimann-Zerstörer hinunter.
Wai Ming sollte feststellen, ob es auf Seven Mikrolebewesen gab, die
einem eventuellen Stützpunktpersonal gefährlich werden
könnten.”
    In die Augen des Captains trat ein undefinierbarer Ausdruck.
    “Der Biologe stieg kurz vor mir aus. Dennoch fand ich ihn
nicht mehr, als ich ihm hinaus folgte. Seine Fußspuren aber
konnte ich in dem körnigen Eisstaub der Oberfläche gut
erkennen. Ich ging ihnen nach und stieß auf einen Hügel
aus übereinandergetürmten Eisblöcken. Dort brachen die
Spuren ab. Obwohl es absurd schien, konnte Wai Ming eigentlich nur
auf den Hügel hinaufgeklettert sein. In dem milchigen Eis hätten
selbst Schuhe mit Stahlnägeln keine Kratzer hinterlassen. Und
wir beide trugen Stiefel mit rutschfesten Profilsohlen aus Plastik.
    Da ich aber den Biologen auch auf dem Hügel nicht fand,
wollte ich zum Zerstörer zurückkehren, wie es die
Dienstvorschrift für einen solchen Fall vorschreibt. Aber der
Eisblock, auf dem ich stand, kippte. Ich stürzte in eine
ziemlich enge Spalte.
    Als ich wieder zu mir kam, entdeckte ich den ersten
Illusionskristall.”
    Finch schüttelte sich.
    “Im nächsten Augenblick befand sich mein Geist bereits
in einer imaginären Traumwelt.
    Ich stand auf einer winzigen Insel, mitten im brodelnden Sumpf.
Nur ein schmaler Baumstamm führte von meiner Insel zum Anfang
eines schmalen Pfades, der vielleicht irgendwo an festem Land enden
würde. Ich ging über den Stamm und erreichte nach
     
    einigen Stunden Fußmarsch tatsächlich festes Land.
Danach hatte ich noch einige kuriose und grausige Erlebnisse. Aber
das Unheimlichste an der ganzen Sache war, daß mich der Traum
zwang, eine bestimmte Richtung einzuschlagen - und ich schließlich
an den Ort kam, an dem Wai Ming lag. Der Raumanzug des Biologen war
bei einem Sturz gerissen, und normalerweise hätte Wai tot sein
müssen. Erst an Bord der CREST II, nachdem Perry Rhodan uns aus
unserer mißlichen Lage befreit hatte, stellten die Ärzte
fest, daß sich Wai Ming in einer Tiefschlafstarre befand. Das
hatte ihm das Leben gerettet, und soviel wir hinterher rekonstruieren
konnten, war der Tiefschlaf von dem Illusionskristall des Biologen
innerhalb kürzester Zeit hervorgerufen worden - durch eine Art
Hypnose.”
    Samson Caluga zündete sich die nächste Zigarette an und
tat einen tiefen Zug.
    “Wie tröstlich für uns”, spöttelte er,
“zu wissen, daß uns auf Seven überhaupt nichts
zustoßen kann. Die Illu-Kristalle scheinen so eine Art
Schutzengel zu sein, wie?”
    “So etwas Ähnliches”, bestätigte ich
ernsthaft. “Jedenfalls steht es fest, daß sie das
menschliche Unterbewußtsein zu Träumen anregen, die
entweder physische oder psychische Gefahren ausschalten.”
    “Und wie entkommt man dem betreffenden Traum?” fragte
Elena wißbegierig. “Kann es nicht sein, daßjemand
aus seiner imaginären Traumwelt nicht mehr hinausfindet?”
“Theoretisch wäre das möglich”, gab ich zu.
“Aber praktisch ist so etwas noch nicht eingetreten.

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