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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der
gelblich schimmernden Anzeigetafel auf.
    Der Massetaster war aktiviert.
    Ich stand plötzlich neben Mischa, ohne mir bewußt
geworden zu sein, daß meine Beine sich bewegt hatten. Den
anderen ging es ähnlich. Wir alle blickten wie gebannt auf die
kleine Skala.
    Der rote Leuchtbalken zitterte kaum merklich. Die behandschuhten
Finger Michaels drehten behutsam an den Knöpfen. Minute um
Minute verstrich. Ich bemerkte, daß sein Gesicht sich hinter
dem transparenten Helm mit einem feinen Netz von Schweißperlen
bedeckte.
    Niemand sagte etwas.
    Allmählich verdunkelte sich der Himmel. Die grüne Sonne
versank hinter dem westlichen Horizont. Schatten legten sich über
das Eis. Ein heftiger Windstoß fuhr über das Plateau.
Nebel krochen aus den Spalten und verdichteten sich.
    Ruckartig richtete sich Michael Vorbeck auf.
    “Nichts!” sagte er.
    Dieses eine Wort ließ unsere Hoffnungen zerbrechen.
    Unwillkürlich hob ich das Gerät auf und schüttelte
es, als würde es dadurch vielleicht zu einer Anzeige bewegt.
    “Es ist nutzlos, Sir!”
    Ich blickte auf und sah Michael fragend an. Das Gesicht hinter der
Helmwandung war nicht mehr zu erkennen. Nacht lag über diesem
Teil Sevens.
    Die Stimme des Leutnants klang dumpf, als er hinzufügte: “Der
Massetaster zeigt keine Ansammlung von Metall oder Metallplastik
an,jedenfalls nicht bis in eine Tiefe von fünfhundert Metern.”
    “Vielleicht ist das Gerät defekt?” fragte Elena
flüsternd.
    Mischa schüttelte den Kopf.
    “Die Kontrollampe brennt grün, Miß Jossipowa.
Unter uns befindet sich entweder wirklich kein Transmitter - oder er
wird von einem Tarnfeld umgeben.”
     
    Ich wandte mich zu Finch um. Der Captain stand mit gespreizten
Beinen auf dem matt glitzernden Eis und starrte hinauf in den
Sternenhimmel von ANDRO-Beta. Die Sterne schimmerten in eigenartig
violetten Farben, offenbar ein Effekt, der von der fremdartigen
Atmosphäre Sevens hervorgerufen wurde. Im Osten ragte die
gigantische Nebelspirale Andromedas zur Hälfte über den
dunstverhüllten Horizont. Die andere Hälfte wurde von dem
Planeten verdeckt.
    “Vielleicht ist dies nicht der Ort, an dem Sie damals
waren?” fragte ich zögernd. Eyseman zog wortlos eine dünne
Folie aus der Brusttasche seines Raumanzuges. Seine Helmlampe
leuchtete auf; der Lichtkegel enthüllte die Zeichnung auf der
transparenten Folie. Blitzende Pünktchen hoben sich ab, bildeten
Konstellationen. Ein schmaler Stift blinkte in Finchs Hand.
    “Doch, Sir!” erwiderte er tonlos. “Dies ist
genau der richtige Ort. Ich habe damals selbstverständlich eine
Himmelsnavigation angefertigt. Am Tage wäre ich jetzt unsicher
geworden, aber der Nachthimmel bestätigt mir, daß wir uns
an dem gleichen Punkt befinden wie damals Gucky und ich.”
    “Darf ich einen Vorschlag äußern?” fragte
Michael Vorbeck.
    “Bitte!” sagte ich.
    Der Leutnant räusperte sich.
    “Captain Finchs Auskunft beweist offensichtlich, daß
der Transmitter von einem Antiortungsfeld eingehüllt ist. Wäre
es angesichts des hohen Wahrscheinlichkeitsgrades dieser Hypothese
nicht besser, wir ließen die Space-Jet hierher kommen? Mit
ihren Energietastern sollten wir das AO-Feld einwandfrei anmessen und
lokalisieren können.”
    Ich überlegte.
    Wir waren nicht ohne Grund zu Fuß gekommen. Ich wollte
vermeiden, daß irgendwelche hypothetischen
Überwachungsautomaten des Transmitters unser Raumschiff orteten
und vielleicht den Transmitter zerstörten - oder etwas anderes
taten, je nachdem, wie sie programmiert worden waren. Diese Gefahr
bestand noch immer. Aber andererseits nützte uns die größte
Vorsicht wenig, wenn wir dadurch den Transmitter niemals fanden.
    Schon hob ich die Hand an den Helm, um den Telekomsender auf
größere Reichweite einzustellen und Leutnant Caluga zu
rufen. Da besann ich mich wieder anders.
    Wir mußtenja überhaupt nicht zum Transmitter. Was wir
benötigten, war lediglich die Gewißheit, uns an der
richtigen Stelle des Planeten zu befinden, dort, von wo aus Finch
Eyseman mit Hilfe eines Illusionskristalls in die Stadt Maa Duun
gelangt war.
    Und diese Gewißheit hatten wir!
    “Nein!” entgegnete ich. “Wir lassen die
Space-Jet vorläufig dort, wo sie ist. Der Transmitter
interessiert uns nur am Rande. Gleich morgen früh werden wir mit
dem ersten Experiment beginnen. Für heute ist Schluß.”
    Finch nahm das Paket ab, das er die ganze Zeit über auf dem
Rücken getragen hatte. Er legte es auf den Boden und betätigte
den

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