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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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meiner
Plastikkombination, ohne verdunsten zu können.
    Fast eine Viertelstunde durfte ich mich ausruhen. Dann zwang mich
ein über die Dächer brausender Atmopshärengleiter,
mein Versteck aufzugeben. Ich ließ mich durch die Dachpforte
gleiten, raste die Nottreppe hinab und blieb am Hinterausgang stehen,
um mich nach meinen Verfolgern umzuschauen.
    Erneut schrillten die Alarmpfeifen von allen Seiten zugleich.
    Die Wächter kannten sich in psychologischer Zermürbungstaktik
aus.
    Ich zog mein Ultraschallskalpell aus dem Gürtel und setzte
die linsenförmig geschlitzte Austrittsöffnung an die
Schläfe. Lebendig sollte man mich nicht bekommen!
    Doch da fiel mein Blick auf eine Warteplattform, nur wenige Meter
von meinem Standort entfernt: eine private Plattform für
Lufttaxis!
    Nach kurzem Zögern steckte ich das Skalpell weg.
    Ich sprang auf die Plattform und warf mich dort zu Boden -
hoffend, daß meine Verfolger nicht daran gedacht hatten, die
Lufttaxis zu sperren.
    Der silbern blinkende Leib des Fahrzeugs senkte sich neben mir auf
das Plastikmetall der Plattform, als die ersten Gleiter der Wächter
mit hohem, singendem Geräusch der Triebwerke heranjagten.
Offenbar hatten sie die Landung des Taxis beobachten können und
daraus den richtigen Schluß gezogen.
    Mit einem verzweifelten Sprung setzte ich durch die offene Luke
des Lufttaxis, zog mich an den Sessellehnen nach vorn bis zur Konsole
des Robotpiloten.
    “Zum Platz des Vergessens!” befahl ich, denn ich
wollte dort Verwirrung stiften, um Elena und Finch ein Untertauchen
zu ermöglichen.
    Doch der Gleiter hob sich nicht einen Millimeter empor. Statt
dessen flammte eine blasse Scheibe an der Konsole auf, und die Worte
erschienen: STEUERUNG VON ZENTRALE BLOCKIERT!
    Eigentlich hätte ich damit rechnen sollen. Dennoch war ich in
diesem Moment wie vor den Kopf geschlagen. Ich saß in einem
Gefängnis, wie sich die Wächter es nicht besser hätten
wünschen können - und ich war auch noch selbst
hineingelaufen!
    Draußen hielten bereits die Gleiter der Wächter.
Schwarz gekleidete Gestalten umzingelten mein Fahrzeug. Sie hielten
lange, stabförmige Gegenstände auf das Lufttaxi gerichtet.
    Warum holten sie mich nicht heraus… ?
    Als ich den Grund dafür erkannte, mußte ich
unwillkürlich lachen. Ich schüttelte mich vor sinnloser
Heiterkeit, bis mir die Tränen über die Wangen liefen.
    Die Wächter steckten in einem ähnlichen Dilemma wie ich.
Sie hatten meine weitere Flucht verhindert, indem sie die
Robotsteuerung blockierten - gleichzeitig damit aber war automatisch
das Einstiegsschott blockiert worden.
    Ich konnte nicht weg - und sie konnten nicht herein!
    Allmählich vermochte ich wieder klar zu denken. Ich musterte
die Schwarzgekleideten
     
    draußen. Verwirrt stellte ich fest, daß ihre Gesichter
nicht zu erkennen waren: Sie schienen nur aus kalkweißen,
konturlosen Flächen zu bestehen.
    Instintiv faßte ich in mein eigenes Gesicht, in der wilden
Hoffnung, in ein Nichts zu greifen und damit beständig zu
finden, daß alles nur ein böser Traum sei.
    Doch es war kein Traum.
    Ich war wirklich - folglich mußten es meine Verfolger
ebenfalls sein. Vielleicht trugen sie Masken, die ihre Gesichter
unkenntlich machten, wenn ich auch nicht einsah, warum.
    Ich sank in den Sessel neben der Pilotenkonsole.
    Plötzlich bemerkte ich Bewegung unter meinen Verfolgern. Als
ich genauer hinsah, entdeckte ich ein klobiges Gerät, das von
vier Mann aus einem Frachtengleiter gehoben wurde: ein
Desintegrationsschneidegerät!
    Man wollte mein Fahrzeug aufschneiden wie eine Konservenbüchse.
    Da versuchte ich die allerletzte Möglichkeit. Ich
konzentrierte mich auf die Energieströme im Steuergehirn des
Robotpiloten, um die Fernschaltung durch Energietransformierung zu
blockieren.
    Sinnlos!
    Offenbar wurden alle Aggregate des Fahrzeugs durch drahtlos
gesendete Energie gespeist.
    Und selbstverständlich hatte man in der Leitzentrale dafür
gesorgt, daß ich keine Energie bekam.
    Wieder setzte ich das Ultraschallskalpell an meine Schläfe.
    Etwas explodierte in meinem Gehirn und ließ mich in einem
grenzenlosen Meer roter Nebel versinken…
    *
    NOKTURN richtete all seine Aufmerksamkeit auf die Identität,
die im Unterbewußtsein das Rätsel bereits gelöst
hatte.
    Der Unruheherd mußte gelöscht werden, um eine Auflösung
der gesamten Existenz zu verhindern. Aber es gab bestimmte Schemata
des Vorgehens, denen sich selbst NOKTURN nicht entziehen konnte.
    Und in der Zwischenzeit

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