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PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

Titel: PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Soll ich die Jägerinnen
mitbringen?«
    »Nein«, erwiderte Sherpa. »Noch nicht. Ich werde
erst mit Birrago sprechen und alles exakt vorbereiten.«
    »In Ordnung. Du kannst dich auf mich verlassen.«
    Sherpa hob die Brauen.
    Er stand auf, drehte sich um, ergriff Alissar an den Schultern.
»Ich glaube«, sagte er leise, »daß ich dir
das sagen mußte. Vielleicht trägt es etwas mehr zur
Erkenntnis bei.«
    Sie schüttelte leicht den Kopf.
    »Es wäre nicht mehr nötig gewesen, Sherpa«,
sagte sie. »Das weißt du genau.«
    »Nein«, antwortete er. »Niemand kennt einen
anderen Menschen je so gut, daß er sagen könnte, ob der
andere lügt oder die Wahrheit redet.«
    Alissar senkte die Augen und wartete darauf, daß Sherpa sie
küssen würde.
    »Ich gehe morgen in die gläserne Kugel«, sagte
er.
    Noch immer strich das junge Raubtier zwischen den geschälten
Stämmen des Käfigs hin und her, noch immer sprühten
Haß und Wildheit aus den Augen des Tieres. Alissar schwebte
vorsichtig zwischen den Pfosten des Tores hindurch und setzte den
Gleiter auf dem Platz zwischen den Hütten ab. Sie war im Dorf
ohne Namen.
    Sie stieg aus; eine schlanke, bronzehäutige Gestalt in der
    hellen Uniform des Experimentalkommandos, die kompliziert
aussehende Waffe an der Seite. Sie zog die Handschuhe aus und wandte
sich an eine der Amazonen, die innerhalb von Sekunden den Gleiter
umstanden.
    »Ich bin Alissar vom Stamme Gebel al Ashdar. Ich muß
mit Dembele sprechen.«
    Eine der Amazonen verbeugte sich kurz und wies auf die beiden
reichverzierten Balken des Palasteinganges.
    »Dort, Schwester«, sagte sie in der >wahren
Sprachen
    Alissar dankte nickend.
    Dembele lehnte dort in dem Durchgang, schlank, reif und Alissar
mit bemerkenswerter Kühlheit musternd. Alissar steckte die
Handschuhe, während sie den Platz überquerte und ein kaltes
Lächeln aufsetzte, umgeschlagen in die Tasche der
Dreivierteljacke und blieb vor den flachen Stufen stehen.
    »Ich muß mit dir sprechen, Königin«, sagte
sie.
    »Dies«, sagte Dembele mit ihrer dunklen Stimme,
anscheinend leicht amüsiert, »scheint nicht der rechte
Tonfall einer Königin gegenüber zu sein. Vielleicht geruhe
ich, dir zuzuhören, wer weiß?«
    Alissar wußte, daß das Duell zu ihren Gunsten enden
mußte, sonst hatte sie versagt und mit ihr Sherpas Plan. Das
durfte nicht geschehen.
    »Dembele«, erwiderte sie leichthin, »wir beide
sind Frauen und wissen manches. Dir ist es geglückt, einen
kranken und mit sich kämpfenden Mann einmal an dich zu fesseln.
Ich schaffte es, einen gesunden und klugen Mann für ein Leben an
mich zu binden. Wer also ist die Bessere von uns beiden?«
    Dembele lächelte herzlich.
    »Du bist noch jung und wirst manches lernen müssen,
mein Kind. Du bist Alissar vom Gebel al Ashdar, hörte ich. Was
bringt dich her?«
    Alissar legte höflich die Fingerspitzen aneinander und
verbeugte sich etwas.
    »Ich verbeuge mich als junges Mädchen vor dem Alter der
Königin«, sagte sie halblaut. »Ich soll dir Grüße
bringen von Sherpa Carmichael, der hier mit dreißig Terranern
anhielt, um etwas von seiner Weisheit hierzulassen.«
    »Savvy«, sagte Dembele gelassen, obwohl eine Spur
ihrer
    Sicherheit gewichen war. »Alles, was er hierließ, war
ein kranker darcan und zwei leere Büchsen aus Blech.«
    Alissar ging die Stufen hinauf und sagte in kühlem, wissenden
Ton:
    »Du wärest nicht so heftig, wenn du die Wahrheit sagen
würdest. Seit wann haben es Königinnen nötig, zu
lügen?«
    Dembele sah sie überrascht an.
    »Ich fürchte«, bemerkte sie, »daß ich
mich täuschte. Du bist sehr jung, aber dein Verstand ist so
scharf, wie es meiner vor drei Jahren war. Komm herein.«
    Alissar folgte ihr.
    »Man soll die dunklen Wolken nicht vor dem Regen loben«,
sagte sie erklärend und beiläufig. »Mein Verstand
wurde geschult und geschliffen, und ich komme, um dir ein großes
Geschenk zu machen.«
    Dembele schob mit einer Handbewegung, die klirrende Reifen an
ihrem Handgelenk zurückrutschen ließ, einen schweren
Vorhang zur Seite. Im Licht des späten Morgens lag der
viereckige Innenhof da; das Wasser plätscherte über die
Steine, und es roch betäubend nach exotischen Blüten, die
sich langsam öffneten. Schnatternd floh ein kleines, blaues Tier
unter die Balken des Vordaches.
    »Kein Vogel fliegt schneller, als es der Sturm erlaubt,
Schwester. Du bringst mir ein Geschenk, sagtest du? Ich fürchte,
ich werde seiner nicht bedürfen.«
    Alissar sah die einladende

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