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PR TB 044 Mission in Andromeda

PR TB 044 Mission in Andromeda

Titel: PR TB 044 Mission in Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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huschten durch Omars Gehirn, bevor er
reagierte. Er spreizte die Arme und Beine, verspürte einen
brennenden Schmerz an den Handflächen und einen heftigen Ruck
    — und der Sturz hörte auf.
    Der Oxtorner stöhnte unterdrückt.
    Seine Körperkräfte waren im Vergleich zu denen eines
Erdgeborenen ungeheuerlich, aber sie hingen von seinem Gewicht ab,
das ihm in der Viertelsekunde, die er bis zur Reaktion benötigte,
eine erhebliche Fallgeschwindigkeit verliehen hatte. Dementsprechend
stark war die Reibung beim Abbremsen gewesen...
    Er warfkeinen weiteren Blick in die schwindelnde Tiefe, sondern
begann sofort, sich mit Händen und Füßen abzustemmen.
Dabei war er sich bewußt, daß er großes Glück
gehabt hatte. Wäre er in eine der wesentlich größeren
Hauptröhren gesprungen, läge erjetzt zerschmettert auf
irgendeiner Schachtsohle.
    Baar Lun und Sherlock fielen ihm ein.
    Falls einer von ihnen zufällig auf den Gedanken kam,
ebenfalls einen Liftschacht zu benutzen,

    würde er eine tödliche Überraschung erleben.
    Und es gab keine Möglichkeit, sie über Telekom zu
warnen, denn er hatte das Gerät innerhalb des Ewigkeitsschiffes
abgelegt.
    Diese Erkenntnis verdoppelte seine Kräfte. Er kam Meter um
Meter voran. Als er über die Schulter die Einstiegsöffnung
erblickte, ließ er sich einfach nach hinten fallen, landete auf
dem Boden des Ganges und sprang sofort auf, um zum nächsten Lift
zu rennen.
    Vielleicht waren die Antigravgeneratoren nicht überall
ausgefallen!
    Vorsichtig streckte er den Arm in die Röhre. Was er kaum zu
hoffen gewagt hatte, erfüllte sich: Die knapp unter einem
Antigravo liegende Kraft übte einen schwachen Sog nach unten
aus.
    Ohne Zögern vertraute Omar sich ihr an. Erst, als er bereits
ein Drittel der Strecke zurückgelegt hatte, kam ihm der Gedanke,
daß der Lift möglicherweisejetzt oder während der
nächsten Sekunden aussetzen könnte — und diese Röhre
besaß einen zu großen Durchmesser, als daß er den
Trick von vorhin noch einmal verwenden konnte.
    Doch seine Befürchtung erfüllte sich nicht.
    Er landete wohlbehalten auf der Schachtsohle.
    Nun waren es nur noch neun Kilometer bis zur Steuerzentrale, kein
Problem bei den sechsfach abgestuften Gleitbändern des breiten
Hauptflures.
    Als er das Schnellband in der Mitte erreicht hatte, hockte er sich
nieder. Die rasende Fahrt — Omar schätzte sie auf ungefähr
hundertzwanzig Stundenkilometer — ließ die Wände zu
bunten Lichtstreifen zerfließen. Der Fahrtwind heulte in den
Ohren, und ein beständiges Vibrieren durchlief den Körper.
    Alles wirkte so normal wie immer, und dem Oxtorner kamen
allmählich Zweifel an der Theorie, die er sich über die
Überhitzung des Helioparks und den ausgefallenen Lift gemacht
hatte. Vielleicht gab es gar keine Beeinflussung der
Gedankenschaltungen von außen, sondern es handelte sich um
einen begrenzten Ausfall.
    Er hätte wissen sollen, daß es auf dem perfektesten
aller Raumschiffe keinen normalen Ausfall gab, der nicht sofort von
Korrekturautomaten behoben worden wäre. Aber sein Denken verlief
dafür noch zu sehr in den Bahnen menschlicher Technik.
    Deshalb kam die nächste böse Erfahrung unerwartet für
ihn.
    Das Gleitband stoppte so plötzlich, daß die
Massenträgheit den Oxtorner nach vorn riß und er etwa
hundert Meter durch die Luft flog, bevor er wieder Bodenberührung
bekam.
    Zum Glück waren die Gleitbänder aus so elastischem
Material, daß es praktisch keine tödlichen Stürze
geben konnte. Omar überschlug sich wohl ein dutzendmal, erhob
sichjedoch unverletzt und lief sofort weiter.
    Nun glaubte er nicht mehr an Zufälle, was die technischen
Versager im Schiff anging. Dennoch wäre er fast erschlagen
worden, als sich plötzlich die Zwischenschotte des Ganges aus
der Decke lösten und ihre unteren Saugleisten krachend auf den
Boden prallten. Er warf sich im letzten Augenblick nach vorn, wurde
von dem heftigen Luftzug noch ein Stück weitergetragen und fand
sich von allen Seiten eingeschlossen wieder.
    Wütend rannte er gegen das nächste Schott an, suchte
verzweifelt nach einem Öffnungsmechanismus — und
resignierte schließlich.
    Die Tlunx hatten anscheinend den Paraschirm des Ewigkeitsschiffes
endgültig bezwungen.
    Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie auch die kleine
Besatzung ein für allemal unter ihren geistigen Bann zwingen
würden.
    *
    Auch das Nonplusultra der Supertechnik hat seine Fehler, erkannte
Omar mit Bitterkeit. Auf einem primitiven Raumschiff hätte

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