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PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

Titel: PR TB 046 Planet Unter Quarantäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stunden gewesen war.
Sie hatten ihn bekehrt. Mit jeder Faser seines Körpers war er
nun ein Jäger.
    Zusammen mit den anderen durchschritt er den Vorraum des
Jägerheims und erstieg die Treppe zum Obergeschoss. Auf halber
Höhe des Stiegenhauses brach der »Marasch« zusammen.
Lange Zeit blieb er reglos sitzen, dann sagte er: »Es war
nichts Ernstes. Nur eine unbedeutende Auswirkung des Heißhungers.«
    »Wurde ein lebenswichtiges Organ in Mitleidenschaft
gezogen?« fragte der andere Jäger.
    »Nein, nein«, erwiderte Marasch. »Herz, Niere,
Leber sind vollkommen in Ordnung, der ganze Körper ist noch
tadellos in Ordnung. Wahrscheinlich wurde nur ein Nerv verletzt.«
    »Hoffentlich ein unbedeutender«, meinte der andere.
    »Bestimmt«, versicherte Marasch und fügte hinzu:
»Der Körper ist hundertprozentig funktionsfähig.«
    »Das muss noch eingehend überprüft werden«,
warf der andere ein.
    »Natürlich«, stimmte Marasch zu, »durch
Leichtsinn dürfen keine Komplikationen heraufbeschworen werden.«
Er stieg bereits wieder die Stufen hinauf. Dabei murmelte er: »Wenn
man nur den Hunger unter Kontrolle bringen könnte!«
    »Das kann man nicht.«
    Sie kamen ins Obergeschoss, das nur aus einer einzigen
    großen Halle bestand; andere Räume gab es hier nicht.
Es war der Bereitschaftsraum, in dem an die hundert Jäger auf
ihren Einsatz warteten. Zwölf Fackeln, über die ganze Halle
verteilt, warfen ihr gespenstisches Licht auf die stumm und reglos
dasitzenden Gestalten. Sie wirkten wie Statuen, die nach ein und
demselben Modell gefertigt worden waren. Sie hatten alle die gleiche
Sitzstellung eingenommen: die Beine überkreuzt, die Arme auf die
Knie gelegt, und in der entspannt herabhängenden Rechten
baumelte die Feuerwaffe.
    Die Luft war zum Schneiden dick und mit einem übel erregenden
Gestank durchsetzt. Noch nie hatte ein Bürger freiwillig einen
Blick in diesen Raum geworfen. Das lag nicht an den Jägern,
sondern an den Bürgern selbst. Denn ihre Neugierde war nicht so
groß wie ihre Angst. Und ihre Neugierde wäre auch nicht
gestillt worden, weil die Jäger selbst hier nicht ihre Masken
ablegten. Sie waren absolut unter sich, trotzdem verbargen sie das,
was unter ihren unförmigen Gewändern lag. Die Vermummung
täuschte Reglosigkeit vor, aber darunter arbeitete es, dort
regte sich … ETWAS!
    ETWAS war hungrig. Immer.
    ETWAS war von unersättlicher Gier.
    Unter den wallenden, losen Gewändern der Jäger spielte
sich ein unaufhaltsamer Prozess ab.
    Die Jäger lebten nicht lange.
    Eine der Silhouetten regte sich. Schwankend stellte sich der Jäger
auf die Beine, suchte sich einen Weg zwischen den weiterhin reglos
dasitzenden Gestalten hindurch zum Stiegenhaus. Kraftlos kollerte er
die Stufen hinunter. Unten erhob er sich mit letzter Anstrengung und
ertastete sich den Weg in den Keller. Dort starb er.
    Oben im Bereitschaftsraum sagte Marasch zu den anwesenden Jägern:
»Wir warten, bis Verstärkung eintrifft, dann zerschlagen
wir die Aufklärer.«
    Aus der Vorhalle ertönten Geräusche zu ihnen herauf.
Eine nach der anderen trafen die Jägereskorten ein, die
ausgeschwärmt waren, um die Mitglieder der Untergrundbewegung in
ihren Wohnungen auszuheben. Das war ein leichtes, weil Marasch eine
Spitzenposition bei den Aufklärern innegehabt hatte und die
Namen aller Mitglieder kannte. Sofort nachdem er bekehrt worden war,
hatte er sämtliche Informationen über die Rationalisten an
die Jäger weitergegeben. Natürlich konnten nicht alle in
ihren Wohnungen angetroffen werden, aber die übrigen würden
in den unterirdischen Verstecken überrascht werden. Marasch
hatte Pläne angefertigt, von denen jeder Jäger eine Kopie
bekam.
    Aus der Vorhalle ertönten abermals Schreie. Sechs Jäger
brachten vier aneinandergekettete Aufklärer von der Straße
herein. Es waren drei junge Burschen und eine ältere Frau. Eine
Mutter mit ihren drei Söhnen. Aber das kümmerte die Jäger
nicht. Sie zerrten die vier Gestalten durch den dunklen Vorraum zur
Treppe, die in den Keller führte. Als sich einer der Burschen
auf einen Jäger stürzen wollte, wurde ihm der Griff einer
Feuerwaffe auf den Schädel geschlagen. Lautlos sackte er in sich
zusammen. Nach einiger Zeit erwachte er und fand sich im Keller.
Seine Mutter und seine beiden Brüder waren immer noch an ihn
gekettet. Als sie bemerkten, dass er das Bewusstsein erlangt hatte,
stiegen sie gemessenen Schrittes die Treppe hinauf. Oben befreite sie
ein Jäger von den Ketten. Die vier

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