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PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurde auch er ermordet. Auf die gleiche
Art. Das können Sie meinethalben übermorgen auf einer Ihrer
Parties als Mitternachtsscherz erzählen, Nguyen.“
    Nguyen war nicht beleidigt, aber er lächelte auch nicht mehr.
Rogier hatte die selbstsichere Schale des Mannes etwas angeritzt, und
ihre Oberfläche war nicht mehr so undurchdringlich.
    „Ich werde das zwar nicht erzählen, aber ich habe eine
Bitte.“
    „Wenn’s nicht zu teuer kommt“, sagte Rogier spöttisch.
    „Kaum. Darf ich Sie beide für übermorgen abend
einladen? Eine meiner Parties. Schließlich lebe ich davon, daß
ich die richtigen Leute mit den richtigen Leuten zusammenbringe und
an der Vermittlung verdiene. Werden Sie kommen?“
    „Mit Vergnügen“, sagte Regier zwischen
zusammengepreßten Lippen. „Genügt ein Tropensmoking?

    „Ach was — kommen Sie, wie Sie sind.“
    „Gut, wir kommen. Danke für die Einladung.“
    Sarillet stand auf und reichte Satya die Hand, dann Regier. „Nett,
dich einmal wieder zu treffen, Mädchen. Ich freue mich schon,
übermorgen mit dir sprechen zu können.“
    „Wenn du ein einziges Mal rot werden würdest, wenn du
derart unverschämt lügst, du Heuchler“, sagte Satya
und blickte auf die Bucht hinaus, in der zwei Segeljachten dicht am
Wind nebeneinander herjagten und pfeilförmige Heckspuren
hinterließen.
    „Aber, aber“, erwiderte Nguyen und ging davon.
Selbstsicher, mit dem schwingenden Schritt eines Mannes, der gut
aussah, reich war und endlose Verbindungen hatte und dies alles
wußte.
    „Das darf nicht wahr sein“, sagte Rogier und hob die
Hand, um den Kellner an den Tisch zu bitten. Er wollte zahlen.
    „Doch, es ist wahr — leider. Dieses Ekel ist hier
typisch. Ein Hauch von ganz großer Welt. Ganz oben. Sie sollten
seine Wohnung sehen! Im Zweifelsfalle nimmt er stets das, was mehr
lostet, wenn es geht, vergoldet oder zumindest importiert, damit es
auch schön teuer ist. Und ich glaubte einmal dreißig
Sekunden lang, diese Puppe sei ein richtiger Mann!“
    Satya bedauerte sich noch heute dafür.
    „Entweder“, sagte Regier ernst, „ist der Mann
unglaublich dumm, reich und unglücklich veranlagt, oder er ist
in gleichem Maße raffiniert und spielt hier eine perfekte
Schau. Terraner?“
    „Angeblich aus dem Land der alten Welt, aus dem Charme
exportiert wird wie Champagner oder Cognac — aus Frankreich,
dem Land Baudelaires. Fährt einen der schnellsten Gleiter, die
hier zu haben sind. Geschäftstüchtig wie zehn stellare
Händler und langweilig wie die Ebbe Rajpats.“
    „Das sollte man geschrieben sehen“, sagte Rogier
nachdenklich. „Er wird sich eines Tages in meinem Fadenkreuz
befinden. Gehen wir?“
    „Ja. Meinen Anschluß kennen Sie?“
    „So wie Sie meine Nummer“, erwiderte Rogier und faßte
sie leicht am Ellenbogen. „Nichts vergessen?“
    Sie blieb mitten zwischen zwei Tischen stehen und sagte:
    „Doch. Ich kenne einen Mann, den wir brauchen. Unbedingt. Er
lebt seit über sechzig Jahren auf ZIRKON und kennt buchstäblich
jeden Kieselstein. Ein alter, verwirrender Mann, der mich wie seine
Tochter liebt und niemals seine Wohnung verläßt. Chicopee
Bruyn. Sie müssen ihn kennenlernen, Regier.“
    „Später. Zuerst kommt der zirkonstar.“
    Sie verließen das Restaurant. Nicht ganz zwanzig Minuten
später saß Rogier in seiner Wohnung und hatte auf dem
Handteller zwei Schlaftabletten liegen. Er warf sie nacheinander in
die Luft, hob den Kopf und ließ sie in seinen Mund fallen. Dann
spülte er sie mit teurem terranischen Whisky hinunter und zog
sich aus. Er zog sich leise fluchend den Bademantel an und machte
einen doppelten Schifferknoten in den Gürtel, als das Visiphon
summte.
    „Hei, Chef. Gut nach Hause gekommen?“
    „Ich habe sogar allein ins Bad gefunden, stellen Sie sich
das vor, Satya.“
    Sie lachte.
    „Satya“, sagte er und begann zu gähnen, „ich
danke Ihnen von fast ganzem Herzen, sofern ich eines besitze, für
den Anruf. Aber tun Sie es nicht wieder in den nächsten zwanzig
Stunden.“ „Fürchten Sie sich etwa vor einer kleinen,
schwachen Reporterin?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Nein, keineswegs. Ich habe nur vor, endlos lange zu
schlafen. Ich rufe zurück. Guten Abend, dort, einem Schiff
gleich, das im Morgenwind erwacht, geht meine Seele träumerisch
auf Reisen. Baudelaire.“
    Satya schien etwas sagen zu wollen, zögerte und entschloß
sich endlich.
    „Sie sind ein reizender Kerl, Chef. Ich mag Sie sehr gern —
das sollten Sie

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