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PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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befestigen.“
    Hardy notierte.
    „Das Büro kann so bleiben“, sagte Rogier. „Und
Sie ziehen um. Wir stellen hier einen schallschluckenden Paravent auf
und installieren die nötigen Geräte. Ich habe nicht vor, im
Elfenbeinturm zu sitzen und zu träumen. Wie war das mit dem
Kaffee?“
    Hardy ging, wie Rogier schnell feststellte, auf gutgeformten
Beinen und teuren Schuhen zu einer Wand, drückte auf ein Paneel
und trat zurück. Die Wand schwang auf und enthüllte eine
winzige Küche, auf der sich nicht ein Stäubchen halten
konnte. Offensichtlich war Frake wirklich ein sonderbarer Mensch
gewesen.
    „Leiten Sie bitte alles in die Wege“, sagte Rogier und
fuhr eines der breiten Fenster herunter, „und kochen Sie eine
riesige Kanne voller Kaffee und besorgen Sie eine Platte Sandwichs.
Wir werden dann zusammen mit den einzelnen Abteilungsleitern die
näheren Einzelheiten besprechen. Ich sehe mir inzwischen das
Haus an.“
    Hardy nickte und rannte davon, um zu tun, was erforderlich war.
Endlich, dachte sie, wird hier etwas geschehen.
    Rogier sah sich das Haus an.
    Der Pförtner hatte augenscheinlich bereits die Warnung
durchgegeben. Daher betrachtete man Rogier mit einer Mischung aus
Scheu, Wut, Zurückhaltung und Erwartung; sämtliche
psychologischen Eigenheiten kamen zum Ausdruck. Rogier inspizierte
das Haus von oben bis unten und sah alles: Eine träge laufende
Maschinerie, die mühelos fünf Millionen ausspucken konnte,
einschließlich der Druckerei. Sie war für Kunststoff
eingerichtet und druckte noch immer auf billigem Papier. Auch das
würde geändert werden.
    Die Tatsache, daß vierhundert Jahre Fortschritt sich in
jeder Art von Technik äußerten, erleichterte die Arbeit.
Alle jene umständlichen Wege und Prozeduren fielen weg.
Maschinen stellten die Klischees her, setzten den Text und
kontrollierten sich selbst. Eine Rotationsdruckerei leistete
dreißigtausend Bogen in der Stunde, eine automatische
Heftstraße konnte an einem Tag zehn Millionen Exemplare mit
Klammern, einer Kunststoffspirale oder mit einer Hitzeheftung
versehen. Die Schächte, die bis auf das Hafenniveau
hinabführten, auf der anderen Seite eine unterirdische Ausfahrt
hinaus zum Raumhafen, brachten fünf Millionen binnen einem
halben Tag aus dem Haus. Rogier kam nach einer Stunde um viele
Eindrücke reicher wieder in sein Büro zurück. Es roch
wunderbar nach heißem, starkem Kaffee.
    „Hardy“, sagte er gutgelaunt, „wenn Sie so
schnell schalten, wie Sie kochen, werden wir die besten Freunde.“
    „Vielleicht bin ich etwas naiv“, sagte sie und stellte
die Kanne auf den Tisch, „aber ich gebe mir wenigstens Mühe.“
    „Nobody ist perfect“, brummte Rogier. „Ist die
Belegschaft rechtzeitig in der Kantine?“
    Sechs Monate lang hatte sich die GCC den Luxus gestattet, mit
einer Einnahme von fünftausend Solar wöchentlich die
Zeitschrift am Leben zu lassen. Jeder Tag des star kostete Adams
viertausend Solar, eingerechnet die wenigen Anzeigen, die noch ein
paar Solar einbrachten. Seit zwei Jahren schrumpfte die Auflage
ununterbrochen. Ein anderer Konzern als die mächtige General
Cosmic Company wäre unter der Last dieses finanziellen Krüppels
schon zusammengebrochen — nicht Adams. Er sah eines Tages die
Bilanz, verursachte einen Tornado unter seinen Vertrauten und suchte
dann intern nach einem Nachfolger für Frake. Die Wahl war auf
Rogier gefallen, der auf BURDOCKS DESERT 871 ein Millionenobjekt
leitete; eine Kunstzeitschrift, die in jedem anspruchsvollen
Raumhafenkiosk vertrieben wurde.
    „Ja. In genau fünfzig Minuten, Chef.“
    „In Ordnung. Der Kaffee ist wirklich tadellos.“
    *
    Regier sah sich mehr als siebzig Leuten gegenüber, die ihn
schweigend anstarrten. Sie wußten nichts — und er wußte
fast alles über sie. Er hatte in Terrania eine Woche lang ihre
Personalakten studiert und sich Notizen gemacht. Sieben Leute würden
entlassen werden. Zwei Redaktionsmitglieder hatte er bereits
uneingeschränkt auf seiner Seite: Satya und Hardy.
    „Meine Damen und Herren“, sagte er, und die
Lautsprecher klangen eine Picosekunde nach, „ich darf mich
Ihnen vorstellen.“
    Er nannte seinen Namen und gab einen kurzen Umriß seiner
bisherigen Tätigkeit in Stichworten. „Wir alle haben
unseren Beruf“, fuhr er fort, „weil wir ihn lieben oder
weil wir auf anderen Gebieten nichts Besseres leisten wollen oder
können. Unser Beruf ist es, Leser mit Informationen zu
versorgen. Diese Informationen haben wahr zu sein,

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