Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

Titel: PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
leichten Dunstschleier übergingen. Zur Linken
lagen die Agrohöfe von Hunting Lodge. Ab und
    zu glitten Lastenschweber über den Straßen zu den
Ausfallbahnen am Stadtrand, erhoben sich dort in den himbeerfarbenen
Himmel und verschwanden in östlicher Richtung, wo die Hauptstadt
des Planeten lag.
    Einige Kinder eilten die Straßen entlang und strebten
offensichtlich den Schulen zu. In einem offenen Gleiter steuerte ein
bärtiger Agrotechniker auf die Felder hinaus. Ein
Straßenreinigungsautomat saugte mit dumpfem Schnaufen den Staub
von der Straße und besprühte sie anschließend mit
Wasser.
    Rhodan schüttelte unwillig den Kopf.
    Diese Menschen trugen bestimmt keine Schuld an dem Drama, das sich
über Shemba ereignet hatte - und an dem, das sich auf Nyonga
ereignen mußte, wenn die gefährliche Verschwörung
nicht bald aufgedeckt würde.
    Er fragte sich, auf welche Weise er sich überzeugen könne,
ob Tsung Brigham Anteil an der Verschwörung hatte.
Augenblicklich gab es zwar Verdachtsmomente, aber keinerlei
schlüssige Beweise. Schön, Umoquil war nicht nur ein
Shemba, sondern obendrein noch ein Te-lepath, aber erstens hatte der
erste Akt des Dramas seiner Heimatwelt schwersten Schaden zugefügt
und zweitens durfte man niemanden nur aus dem Grund verdächtigen,
weil er einer anderen Rasse angehörte und telepathische
Fähigkeiten besaß.
    Außerdem wollte es Rhodan nicht in den Kopf, daß
ausgerechnet ein verdienter ehemaliger Abwehragent mit dem Leben von
fast drei Millionen Kolonisten und der Sicherheit des Solaren
Imperiums spielen würde.
    Er kam zu dem Schluß, sein Mißtrauen sei rein
instinktiv und ohne logischen Grund. Auch der Versuch Umoquils, seine
Gedanken zu lesen, mußte keine negativen Gründe haben. Umo
war Brighams Diener und Gehilfe; unter diesen Umständen erschien
es verständlich, daß er sich mit Hilfe seiner besonderen
Fähigkeit Gewißheit über die Absichten zweier völlig
fremder Besucher verschaffen wollte.
    Seufzend wandte er sich vom Fenster ab.
    Er würde, so schwer es ihm fiel, sich in Geduld fassen
müssen.
    Der Großadministrator trat auf den Flur hinaus und klopfte
an Mulongos Tür.
    Der Major steckte seinen Kopf heraus.
    „Ach, Sie sind's,... äh ... Ilja! Kommen Sie herein.
Ich bin gleich fertig."
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Ich gehe schon voraus und sehe mir die Tierfarm an, bevor
wir frühstücken."
    „Ich komme nach!" rief Mulongo ihm hinterher.
    Vor der Haustür wäre er beinahe über Indus, den
riesigen Bengaltiger, gefallen.
    Das Tier erhob sich bei seinem Anblick, bleckte die gelben Zähne
und ließ sich wieder auf den Boden fallen, ohne weiter Notiz
von dem Fremden zu nehmen.
    Perry Rhodan klopfte ihm behutsam auf den Rük-ken.
    Sofort wandte der Tiger den Kopf und blickte ihn unsicher an.
    „Bist ein braver Kerl, Indus!" sagte Rhodan
schmeichelnd.
    Indus stieß ein unterdrücktes Grollen aus. Sein Schweif
peitschte den Boden. Aber er machte keine Anstalten zu
Feindseligkeiten.
    „Nun, wie gefällt Ihnen Ganges?" fragte Brighams
Stimme von der Tür her.
    Der Großadministrator drehte den Kopf und sah den Eurasier
in der Tür stehen. Tsung trug den gleichen Lederanzug wie er und
dazu eine Bogenpeitsche und eine Schutzgabel, wie sie Dompteure
benutzen. Eine brennende Zigarre hing ihm im Mundwinkel.
    „Ganges ...?" fragte Rhodan verwundert.
    Tsung Brigham lachte.
    „Ganges und Indus sind Zwillingsbrüder, Ilja. Kein
Wunder, daß Sie sie nicht auseinanderhalten können."
    Der Bengaltiger erhob sich und stieß seine Nase gegen
Brighams Seite.
    Brigham kraulte ihn unter dem Kopf.
    „Brav, Ganges, braver Kerl!"
    Der Großadministrator beobachtete den Tierfarmer genau. Er
bemerkte, daß Tsung Brighams Liebe zu dem prächtigen Tier
nicht nur gespielt war. Zwischen beiden Wesen schien eine echte
Zuneigung zu herrschen.
    Dieser sympathische Wesenszug Brighams schloß allerdings
nicht aus, daß er Menschen gegenüber Haß oder
Verachtung empfand. Dennoch konnte sich Rhodan einer plötzlichen
Aufwallung von Sympathie nicht erwehren.
    „Nun, wie haben Sie geschlafen?" fragte Brigham.
    „Danke, ausgezeichnet. Ich wollte mir gerade Ihre Menagerie
ein wenig ansehen, Tsung", erwiderte Rhodan.
    Tsung nickte.
    „Das trifft sich gut. Da können Sie mich begleiten. Ich
nehme mir heute morgen einen Nyonga-Luchs vor, ein besonderes
Prachtexemplar."
    Er klopfte Ganges liebkosend die Flanke und öffnete danach
mit einem Impulsschlüssel eine Tür in dem Stahlgitter.
Sofort

Weitere Kostenlose Bücher