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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Autogramm?“
    „Nein. Zwanzig Minuten privates Gespräch mit Tifflor.“
„Darf ich erfahren, worum es sich dreht?“ erkundigte sich
der Polizeileutnant knurrend.
    „Ich bin sehr vage verwandt mit einer ehemaligen
Studienkollegin von Tifflor. Sie ist natürlich schon lange Jahre
tot, aber ich fand ein paar Dinge, die Tifflor gehören. Ich
sollte sie ihm geben, glaube ich.“
    „Keine Bombe?“ fragte Finn ruhig.
    „Keine was?“ Sie schaute auf und begegnete dem
prüfenden Blick seiner Augen.
    Er winkte ab.
    „Nichts. Vergessen Sie es. Wann wollen Sie die
Privataudienz? Ich kann mir vorstellen, daß der Solarmarschall
im Augenblick überbeschäftigt ist.“
    Nicolee beobachtete einige Bläschen auf der Oberfläche
des Orangensaftes, die sich auflösten, als sie die Flüssigkeit
im Glas bewegte.
    „Das dachte ich mir“, sagte sie leise. „Ich habe
auch versucht, dieses Gespräch nicht offiziell zu bekommen,
sondern durch Beziehungen. Durch Sie, Finn!“
    Finn nickte, aber sein Blick brannte jetzt geradezu.
    „Ich kenne natürlich genügend Leute in der
    Administration; eventuell auch jemanden von der Nachtschicht. Ich
werde versuchen, Zeit für Sie herauszuschlagen. Ich rufe zurück
... fünfzehn Minuten, ja?“
    Sie hob langsam die Schultern, lächelte dann.
    „Sie sind ein lieber Kerl, Finn. Danke.“
    Er trennte wortlos die Verbindung.
    Nicolee Coover wohnte hier im dreiundzwanzigsten Stockwerk des
Hauses Crest Plaza Apartments fünfzehn. Seit eineinhalb Jahren
war sie in der Redaktion beschäftigt, und in dieser Zeit hatte
sie es geschafft, eine der bestbezahlten Grafikerinnen von blue
nebula zu werden. Im Augenblick sah es nicht danach aus, als ob sie
aus ihrer Begabung und ihrer Position mehr machen konnte. Sie
betrachtete gleichmütig die Unordnung im Zimmer, wischte Papiere
und Zeichenstifte von der Liege und lehnte sich gegen das schwarze
Kunstleder des Rückenpolsters. Sie fühlte sich plötzlich
einbezogen in die Situation, die wie ätzendes, nebliges Gas um
und in Terrania herrschte - und im gesamten Imperium der Menschheit.
    Mißtrauen und Unsicherheit herrschten ...
    Fernsehen und Zeitungen, Meinungen und Dementis, aufgefangene
Funksprüche und unsichere Auskünfte von Staatsmarschall
Reginald Bull - vereinzelte Streiks und Schlägereien mit den
Streikposten — das alles vermischte sich zu einer gärenden
Substanz.
    Sogar die Blicke, mit denen Finn Caolcrod sie betrachtet hatte,
zeigten sein Mißtrauen.
    Das Visiphon summte auf. Sie erschrak ein wenig, aus ihren
Gedanken gerissen.
    „Ja?“
    Es war Caolcrod. Er sagte halblaut und in einem Ton, der wenig
verbindlich war:
    „Sie können sich morgen bei Caraghan melden,
Sicherheitsabteilung der Administration. Nennen Sie bitte Ihren Namen
und berufen Sie sich auf mich. Eine halbe Stunde - vormittags, elf
Uhr.“
    „Danke“, sagte Nicolee. Zwei Empfindungen beherrschten
sie: Sie wollte Tifflor sprechen und ihm die Dinge übergeben,
die sie von Milly Orson aus dem Jahre 1983 besaß. Gleichzeitig
schauderte sie davor zurück, Julian
    Tifflor gegenüberzustehen. Sie ahnte, daß sie an diesem
Mann nicht einfach vorbeigehen konnte. Finn Caolcrod schnippte mit
den Fingern und fragte:
    „Was haben Sie, Mädchen?“
    Ausdruckslos erwiderte sie:
    „Sorgen, mein lieber Watson. Kleine, private Sorgen.“
    Finn grinste und sagte in trockenem, sprödem Tonfall:
    „Wir sollten unsere Sorgen gegeneinander austauschen. Ich
bin sicher, daß ich dabei der große Gewinner bin.“
    Sie sahen sich gegenseitig mit prüfenden Augen an. Jeder von
ihnen stand vor einem Problem. Endlich lächelte Nicolee Coover
und streckte den Finger aus, um die Austaste zu drücken.
    „Ich weiß nicht, Finn. Auf jeden Fall - danke und gute
Nacht!“
    „Gute Nacht!“ antwortete er kurz und schaltete ab.
    Dann stand sie auf und zog eine der vielen Schubladen des
Einbauschranks aus den Magnetschienen. Eine flache Kassette aus
Arkonstahl mit eingearbeiteten Zierlinien öffnete sich unter den
schlanken Fingern. Darin lagen zwei Umschläge mit langen Briefen
in sehr persönlichem Ton. Tifflor an Orson. Dabei zwei
halbvergilbte Photos: Tifflor in seiner Kadettenuniform und Milly im
kleinen Abendkleid. Und eine weitere Schachtel, die eine sehr
wertvolle Uhr enthielt. Sie war handgearbeitet und enthielt, auf der
Seite, mit der sie an der Haut auflag, ein leeres Fach. Milly war
nicht mehr dazu gekommen, Tifflor dieses Geschenk persönlich zu
überreichen. Es sollte jetzt geschehen,

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