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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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über
vierhundertfünfzig Jahre später.
    Nicolee schloß das Fach und gähnte.
    Sie war sehr, sehr müde.
    28. Januar 2436...
    Sherman Ravage gähnte und fror. Er hatte den Kopf an die
Lehne des weißen, altertümlichen Schaukelstuhles gelehnt
und bewegte sich vorsichtig. Vor, zurück, vor, zurück... in
einer monotonen Bewegung. Aus dem Lautsprecherteil des Visiphons, das
auf das Sendenetz geschaltet war, kam Musik.
    Zwei Meter von dem Mann entfernt lag Inger Javelin und
    schlief. Tief und traumlos. Sie stand noch unter der Einwirkung
der Schockwaffe, mit der man. sie getroffen hatte.
    In den letzten Tagen, in denen er Tifflor belauscht hatte, waren
in Ravage Gedanken an Widerstand erwacht. Er konnte buchstäblich
in der letzten Sekunde noch aufhören mit seinem mörderischen
Plan. Und man hatte ihn ein zweites Mal psychologisch demoralisiert.
Hier, durch den Überfall auf Inger.
    Er würde Caarn gehorchen.
    Langsam und methodisch addierte er die Vorkommnisse der letzten
Tage. Er wußte jetzt mehr und wesentlichere Dinge. Die Polizei
ahnte etwas, denn sonst hätte jener bärtige Polizist nicht
an ein Attentat gedacht, sonst würde man nicht die Garagen und
die Wagen kontrolliert haben. Ravage war sicher, daß jeder Raum
im Bezirk der Administration noch durchsucht werden würde. Bis
zum fünfzehnten Februar.
    Sein Opfer: Julian Tifflor.
    Sein Werkzeug: Das Mädchen Nicolee Coover.
    Die Bombe: Versteckt in der Uhr, die Miß Coover überreichen
würde.
    Der Zeitpunkt: unbestimmt.
    Sherman Ravage machte sich keinerlei Illusionen mehr. Er war
erledigt. Diese fremden Männer hatten ihn in der Hand, und er
würde nicht nur weitere Schmerzen erwarten müssen, sondern
auch dieses Mädchen hier war gefährdet. Und - es gab
jenseits aller Dinge die schwache Hoffnung auf Leben. Auf sein Leben.
Er wollte nicht sterben, denn er starb, wenn er sich der Polizei
anvertraute. Die beste Bewachung konnte
    nicht verhindern, daß er Jahre nach dem fünfzehnten
Februar erledigt wurde. Zufällig, irgendwo ... wo niemand daran
dachte. Sein Leben würde eine ständige Ungewißheit
sein und bleiben.
    Er kannte die Gedanken Tifflors und die Gedanken dieses Mädchens.
    Sie waren, unabhängig von den Personen seines Planes, die
Säulen, auf die sich Ravage stützen konnte. Er blickte auf
die kleine Uhr, dicht neben dem Kopf des Mädchens.
    Drei Uhr morgens.
    Inger begann sich zu rühren. Die Augen waren geschlossen und
die Lider zitterten. Inger murmelte etwas, zwinkerte und sah ihn an.
Langsam bekamen ihre Augen Glanz. Nach einer Weile stützte sich
Inger auf den Ellbogen hoch und flüsterte raun:
    „Was tun Sie hier, Mister Ravage?“
    Er antwortete nicht und drehte sich halb herum. Aus einem Fach
nahm er eine kleine Flasche und ein zylindrisches Glas. Ravage stand
auf und hielt das Glas gegen die Zähne des Mädchens.
Langsam kippte er das Glas.
    „Trinken Sie. Los!“
    Er stellte das leere Glas ab.
    „Ich bin überfallen worden“, sagte sie und ließ
sich wieder zurückfallen. „Haben Sie damit zu tun, Chef?“
    Sie hatte eine heisere, krächzende Stimme und verzog bei
jeder Bewegung schmerzhaft das Gesicht. Ravage setzte sich in den
Schaukelstuhl zurück und machte eine beruhigende Geste.
    „Indirekt ja“, erwiderte er. „Sehr indirekt. Ich
werde Ihnen jetzt eine kurze Geschichte erzählen. Sie können
nachher tun, was Sie wollen. Aber lassen Sie mich ausreden, bitte.“
    Sie nickte schwach, und ihre Hand suchte eines der würfelförmigen
Kissen. Ravage beugte sich vor und half ihr. Sie verstand nichts, das
war deutlich, aber sie war diszipliniert genug, um zu warten.
    „Ich werde von einigen Männern gezwungen“, begann
Ravage und räusperte sich, „etwas zu tun, was ich nicht
will. Sie begriffen das und kamen nachts und
    schlugen mich zusammen. Sie drohten mir, dieses Verfahren so lange
zu wiederholen, bis ich ganz mürbe sei. Ich fürchte, ich
kann diese Belastung nicht oft ertragen. Außerdem wissen jene
Männer alles von mir, alle meine privaten Geheimnisse, mit denen
man sonst stirbt, ohne daß sie jemand kennengelernt hat.“
    Ravage sprach schneller. Er fühlte sich etwas erleichtert,
einen aufmerksamen und schweigenden Zuhörer zu haben. Es war,
als könne er sich durch Reden befreien.
    Er berichtete ihr von den langen Jahren der Ausbildung,
    in der er ständig unter dem Druck der Verhältnisse
gestanden hatte. Seine Ausbildung wurde von seiner Familie auf
KISHANPUR bezahlt, und er konnte ihr Geld nicht guten

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