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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fächern des
Einbauschrankes.
    Ravage hatte einen genauen Plan; er wußte aus ihren
Gedanken, daß die Briefe und die Photos in einer der kleinen
Schubladen lagen. Er zog die betreffende Klappe auf und wechselte die
Uhren aus. Noch vorher hatte er die neue Uhr am Stoff seiner Jacke
abgewischt und Fingerabdrücke beseitigt. Er mußte die alte
Uhr haben; vielleicht trug sie ein Merkmal, an dessen Bedeutung sich
Tifflor erinnern würde. Also mußte er noch einmal hier
einbrechen.
    Würgend griff die Angst nach ihm ...
    Er schloß das Schubfach und war mit wenigen Schritten wieder
an der Wohnungstür. Jede Sekunde konnte er gestört werden,
und er war erst in relativer Sicherheit, wenn er das Haus verlassen
und seinen Gleiter gestartet hatte. Die Tür öffnete sich
lautlos.
    Niemand war im Korridor.
    Mit schnellen Schritten verließ Sherman Ravage, innerlich
zitternd und unruhig, den Korridor und sank durch den Schacht nach
unten. Am linken Handgelenk trug er die Uhr. Wieder war er dem Ende
seines Planes einen Schritt weiter.
    Der luxuriöse Gleiter erhob sich, drehte sich fast auf der
Stelle und gliederte sich in die rechte Fahrbahn der Galle
Deringhouse ein, wechselte dann auf die äußerste linke
Spur über und schwebte mit Höchstgeschwindigkeit weiter.
Fünfzehn Minuten später war Sherman Ravage wieder in Atlan
Village. Er mußte sich nur noch eine überzeugende
Geschichte einfallen lassen.
    Das Haus, vor dem er einen Parkplatz fand, war alt.
    Es war kurz nach der Einrichtung des Zivilraumhafens gebaut worden
wie die meisten Häuser dieses Viertels. Seit dieser Zeit
versuchte sein Besitzer, und nach dessen Tod versuchten es die Erben,
das Haus mit allerlei Einbauten und Verbesserungen dem Stil der Zeit
anzugleichen. Die Folge davon war eine Fassade, der man die
fruchtlosen Bemühungen vieler Spezialgeschäfte und einiger
erbärmlicher Architekten ansah. Im Keller war seit einigen
Jahren eine Kombination aus privater Galerie und Bar untergebracht;
sie nannte sich die tangente. Ihr Zeichen war ein Kreis, von einer
Geraden tangiert.
    H’cab Luak 75.
    Ravage warf die Tür des Gleiters zu und richtete sich auf.
Jeder Nerv war angespannt, und selbst die Zigaretten schmeckten fade
und leer. Wieder wollte er zurückschrecken, aber wieder mußte
er an die Schmerzen denken und an das Leben von Inger Javelin, das
auf dem Spiel stand. Er überquerte die Straße und stand
vor dem Haus Nummer fünfundsiebzig in der schmalen Straße,
die an einen Arzt erinnern sollte, der ein Medikament von Aralon für
terranische Metabolismen umgeformt und mit Erfolg angewendet hatte.
    Hier wohnte einer der merkwürdigsten Menschen, die Ravage
kannte. Außer sich selbst, fügte er in Gedanken hinzu und
verabscheute sich selbst. Seine Hand näherte sich zögernd
dem Rufknopf und drückte ihn neben dem Namen Lutz Bolkain.
    „Ja, bitte?“
    Ravage bemerkte nur ein Auge, das auf dem Schirm zu sehen war. Es
musterte ihn und zwinkerte.
    „Mache auf, Lutz. Ich bin’s, Sherman Ravage.“
    „Ich sehe. Komm herauf!“
    Die Tür schob sich zurück und quietschte in den
Gleitlagern. Ravage ging mit steifen Schritten auf die dunkle Öffnung
des Antigravschachts zu, schwang sich hinein und verließ ihn
wieder im vorletzten Stockwerk. Im Rahmen der werterhöhenden
Bauarbeiten
    hatte man die früheren Speicherräume ausgebaut und
daraus zwei Wohnungen gemacht. Der Antigravschacht endete eine Ebene
weiter unten, und Ravage kletterte die
    Treppe hoch. Sie ächzte an drei Stellen. Ein antikes Bild,
zusammengesetzt aus Vierecken und Linien verschiedener Farben in
verschieden dicker Spachteltechnik hing an der Wand. Die
Kunststofftapeten waren vergilbt. Ravage tastete sich einen schmalen
Korridor entlang und kam endlich an die Tür.
    „Nur herein!“ sagte Lutz Bolkain deutlich.
    Vorsichtig schloß Ravage die Tür und musterte die
aufgeklebten Photos. Sie waren ausnahmslos stark vergrößerte
Mikrophotos und entstammten sämtlichen Gebieten der Technik und
der Naturwissenschaft.
    Bolkain war sechzig Jahre alt und besaß einen wild
wuchernden Schöpf dunkelbraunen Haares. Seine braunen Augen
verschwanden fast hinter den riesigen, dicken Linsen einer
Spezialbrille.
    Die Männer schüttelten sich die Hände.
    „Du hast vor einem Vierteljahr in eine meiner kleinen
Holzschnitzereien ein Bandgerät eingebaut, Lutz“, sagte
Ravage und setzte sich vorsichtig auf den Rand einer Liege mit
Metallgestell. Eine sehr teure Decke, von den Brandlöchern
zahlloser Zigaretten

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