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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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antwortete das
Mädchen und bückte sich. Aus einem Fach unterhalb der
Regale zog sie eine Schublade hervor, die in zwanzig Fächern
eingeteilt war. Neben jedem Fach standen Daten und Erklärungen.
    „Hier“, sagte Ravage kurz. „Das ist sie.“
    „Woher wissen Sie das so genau?“
    „Mein Freund“, erklärte er, „hat genaue
Abbildungen dieser Uhr und sucht seit Jahren danach. Es ist das
Modell mit dem kleinen Geheimfach, nicht wahr?“
    Das Mädchen nahm mit einer auffallend graziösen Bewegung
die Uhr aus dem Fach und hielt sie Sherman entgegen.
    Shermann streifte sie nachdenklich über sein linkes
Handgelenk und dachte scharf an das Bild, das Nicolee Coover von der
Uhr sich vorgestellt hatte. Selbst kannte er das Erinnerungsstück
nicht. Die Bilder deckten sich, sogar das Band war original.
    „Funktioniert das Werk?“ fragte er vorsichtig und
setzte ein höfliches Lächeln auf.
    „Ja. Dafür kostet die Uhr auch dreihundert Solar“,
erwiderte das Mädchen.
    „Wickeln Sie ein lustiges Stück Papier darum“,
bat Shermann. „Ich nehme sie.“
    Er griff nach der Brieftasche und legte zwei Hundertsolarscheine
und zwei Fünfzigsolarscheine neben die teilrobotische Kasse.
Summend schluckte die Maschine die Papiere und spie eine Quittung
aus, die ebenfalls in einem Op-Muster gehalten war.
    Während das Mädchen eine Kunststoffolie in ebensolchem
Muster kunstvoll arrangierte und mit breitem Klebeband
zusammenschloß, sah sich Ravage im Laden um und bemerkte, daß
wieder einmal eine neue Moderichtung, trotz aller Aufregungen und
Rückschläge, trotz Katastrophenalarm und pausenlosen
Schlachten im All, sich durchzusetzen begann. Sein Blick kehrte zu
dem Mädchen zurück, das ihm das kleine Paket reichte.
    „Danke“, sagte er. „Sie sind Extraterrestrierin,
nicht wahr?“
    Sie nickte schnell. Ihre Bewegungen waren eckig, aber nicht ohne
Grazie.
    „Ja. Ich studiere hier“, sagte sie. „Etwas Geld
verdiene ich mir, indem ich hier verkaufe.“
    „So etwas dachte ich“, sagte Ravage. „Vor sechs
Jahren wurde ich mit meinem Studium fertig. Volkswirtschaft.
Herzlichen Dank.“
    Er verließ den Laden und fühlte wieder diese verdammte
Stimmung in sich, die ihn in ihrem mörderischen Griff hielt. Er
hätte vor sechs Jahren etwas anderes tun sollen als ehrgeizig
auf das Exportbüro hinzuarbeiten. Traurig darüber, daß
er an dieser Welt nur sehr oberflächlich und sehr vage
teilhatte, ging er zu seinem Gleiter zurück, wickelte die Uhr
aus und ließ sie unaufgezogen. Es war eines der Modelle, die
noch nicht mit Energiezellen arbeiteten.
    Der Gleiter schwebte los.
    Ravage blickte auf die Uhr am Instrumentenbrett. Um diese Zeit
sollte Nicolee in der Redaktion sein, soviel hatte er ihren Gedanken
entnehmen können. Er raste über die verwaisten Straßen
hinaus nach Crest Plaza Apartments. Fünfzehn Minuten später
war er dort. Irgendwo ließ er sein Fahrzeug stehen und streifte
sich die dünnen Handschuhe über. Die Uhr hatte er am
Handgelenk.
    Er war sicher, nicht beobachtet zu werden. Die Anonymität des
einzelnen in diesem Wohnbezirk und die Ansprache Rhodans, die über
sämtliche Visiphone flimmerte, waren seinem Vorhaben günstig.
Er begegnete nicht einem Menschen, bis er vor dem Eingang zu Haus
fünfzehn stand.
    Nicolee Coover.
    23. Stockwerk.
    Er drückte den breiten Ruf knöpf unterhalb der kleinen
Scheibe und der eingelassenen Linsen des Hausviviphons. Dreimal und
sehr lange. Niemand meldete sich. Zur Sicherheit läutete er ein
zweites Mal. Eine Minute später war er im Antigravschacht und
schwang sich im dreiundzwanzigsten Stockwerk auf den Korridor hinaus.
Ein hochfloriger Teppich machte seine Schritte unhörbar. Schnell
wandte er den Kopf nach rechts und nach links und las die
Namensschilder. Endlich, die vorletzte Tür rechts. Wieder
läutete er ausdauernd, und wieder reagierte niemand.
    Ein hochaktiver Magnet öffnete das Schloß. Er hatte
    ihn bei den Gegenständen gefunden, die ihm von den Agenten
der Condos Vasac zugeschickt worden waren. Die Tür schloß
sich lautlos hinter ihm. Mit zwei, drei Schritten stand er mitten im
Wohnzimmer.
    Überall hingen Zeichnungen und Bilder. Einige von ihnen
steckten in Doppelglasrahmen, andere waren mit Klebefolie befestigt.
Ein Zeichenbrett lehnte an der Liege. Überall standen Becher,
aus denen wie abgebrochenes Schilf Zeichenstifte aller Fabrikate
ragten. Farbige Tapeten und farbige Stoffe der sparsamen Möblierung.
Teure Kunstbände lagen oder standen in den

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