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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Scheinwerfer,
einige Kordeln, ein grauer Morgenmantel und ein Hut, vergessene
Andenken und viele Nägel mit rostigen Köpfen steckten,
hingen und klebten an der Säule. Sie war Angelpunkt einer
wuchtigen Kunststoffplatte, die jetzt mit der Längsfront an die
Wand geschoben war.
    „Eine alte, wertvolle Uhr“, sagte Sherman. „Ich
bitte
    dich, sie während deiner Arbeit nicht aufzuziehen.“
    Er streifte die Uhr vom Handgelenk und gab sie Lutz in die Hand.
    Lutz hielt den Gegenstand mit der Innenfläche der Hand so
dicht vor seinen Augen, daß sie fast an die Brille stieß.
Dann nahm er die Brille ab, klemmte sich eine dicke, blauschillernde
Linse ins rechte Auge und betrachtete die Uhr lange von allen Seiten.
Schließlich nahm er ein winziges Instrument, das er mit
schlafwandlerischer Sicherheit von einer Magnetleiste herunterzog und
öffnete die Rückseite.
    „Hier ist Raum genug, um eine Bombe zu verstecken“,
sagte er und lachte.
    Sherman Ravage fühlte den harten, hämmernden Schlag
seines Herzens.
    „Richtig. Die Bombe wird der Text des Tonbandes sein.“
Langsam und vorsichtig, um nichts zu verschütten, trank er seine
Tasse leer und stellte sie ebenso vorsichtig zurück. Lutz war
noch immer damit beschäftigt, den runden, etwa drei Millimeter
tiefen und viereinhalb Zentimeter durchmessenden Hohlraum der Uhr zu
begutachten.
    „Natürlich mit Batterie für den Sender und das
Bandgerät. Und ein Lautsprecher... ich werde den Rand etwas
durchbohren müssen. Die Wiedergabe wird aber etwas dünn
ausfallen, das weißt du!“
    „Mache sie so stark, wie es geht, Lutz.“
    „Gut.“
    „Die Toleranzen für die Reichweiten werde ich dir
mitteilen, wenn ich damit fertig bin“, sagte Lutz. „Wie
geht es deiner Sekretärin? Du siehst bemerkenswert schlecht aus
    - bist du in sie verliebt?“
    Sherman zwang sich zu einem Grinsen und schüttelte den Kopf.
    „Du hast das Ding morgen abend fertig?“ fragte er, um
Lutz abzulenken.
    „Ja. Sehr wahrscheinlich. Ich liefere dir auch einige
Zusatzgeräte, wenn dir das ordnungsgemäße
Funktionieren noch zwei Hunderter wert ist. Diese Mikroteile von Siga
kosten ein Vermögen!“
    „Ich weiß.“
    Sherman lehnte sich vorsichtig an die Kissen vor der Wand und
schlug seine Beine übereinander. Der Wohnraum hier war von einer
phantastischen Unordnung, und ihm war schon der Gedanke daran, hier
etwas suchen zu müssen, eine Zumutung. Es schien schleierhaft,
wie Lutz Bolkain Ordnung in seinen winzigen Instrumenten halten
konnte.
    Lutz nahm einen Block und einen Spezialstift zur Hand und fixierte
Sherman durch die dicken Gläser.
    „Die Uhr habe ich“, sagte er geschäftsmäßig.
„Jetzt brauche ich deine Wünsche. Möglichst genau.
Der Spaß wird dich sieben- bis achthundert Solar kosten. Also
-was willst du?“
    Sherman deutete auf die Uhr. In seinem Gesicht erschienen
plötzlich harte Linien der Anspannung, und die Lippen wurden
schmal. Er sagte halblaut:
    „Ein Mikrophon soll alles, was der Mann spricht, auffangen
und senden.“
    Mit einigen raschen Strichen skizzierte Bolkain einen Schaltplan.
Verbindungen, Mikrophon, Miniatursender, Versorgungszelle ..., ein
technisches Netzwerk mit merkwürdigen Zeichen an den
Knotenpunkten erschien auf dem Blatt.
    „Weiter ...“, bat Lutz.
    „Auf gewisse Kodeworte, die ich noch einstellen muß,
ich kenne sie selbst noch nicht, wird durch einen extern angebrachten
Mechanismus ein Impuls ausgelöst. Dieser Impuls geht über
einen Sender, wird in der Uhr empfangen und löst dort das
Bandgerät aus. Der Text des Bandes läuft ab und wird im
Umkreis der Uhr hörbar.“
    Lutz nickte und vollendete seine Zeichnung.
    „Das ist zu machen“, sagte er. „Ich nehme an, du
brauchst jenen externen Sender, um ihn irgendwo in der Wohnung des
Geschäftsfreundes zu deponieren?“
    „Richtig“, sagte Sherman. „Kann ich noch einen
Kaffee haben?“
    „Gern.“
    „Du kannst morgen abend, etwa zehn Uhr, alles abholen“,
erläuterte Lutz. „Es wird fertig sein. Merkwürdige
Wünschen haben manche Leute ..., aber schließlich lebe ich
davon.“
    Er schwang seinen Sessel herum und schaltete an einigen Knöpfen.
    Vom Fußboden bis zur Decke erstreckte sich ein Einbauregal
aus feuerroten Kunststoffelementen, die aneinandergeklebt waren. In
jenen schätzungsweise vierzig Fächer lagen, standen und
schwebten die Gegenstände, mit denen sich Lutz umgab. Bücher,
Lesespulen, Bandkassetten, Instrumente, die Elemente eines
Stereogerätes, ein tragbares

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