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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wetteiferten.
    „Hier!“
    Ein offensichtlich schwerer Kasten krachte auf den Ladentisch. Die
Pranke des riesigen Verkäufers langte irgendwo ins Dunkel, und
dann flammten vier Messescheinwerfer eines Raumschiffes auf. Die
Lichtkreise verschmolzen ineinander und rissen das Glas, das
bearbeitete Metall und unbewegliche Zeiger von rund hundert Uhren aus
der Versunkenheit langer Jahre.
    „Seltener Wunsch, das“, kommentierte der Mann mit dem
merkwürdigen Bart.
    „Ausgefallen, ja“, gab Ravage zurück.
    Er begann zu suchen. Vor seinem inneren Auge stand das genaue Bild
der Uhr, die Nicolee Coover bei sich hatte. Eine stählerne
Präzisionsuhr von fast fünf Zentimetern Durchmesser, mit
allerlei technischen Spielereien und
    wuchtigen Leuchtziffern. Marke vanguard. Baujahr 1980.
Nacheinander legte Sherman Ravage die Uhren neben sich auf den
Ladentisch.
    „Sollte das Ding auch noch gehen?“ fragte der Mann vor
ihm, der wie ein absonderlicher Felsen, von vorn beleuchtet, mit der
Dunkelheit und dem angehäuften Inventar verschmolz.
    „Es wäre zu hoffen“, erwiderte Ravage. „Aber
- ich könnte sie reparieren lassen.“
    „Ich kenne jemanden ...“
    Ravage suchte weiter. Er fand drei Uhren aus dem Jahr 1980,
darunter ein vanguard, aber nicht das Modell, an das Nicolee gedacht
hatte. Dann war die Kiste leer, und er stellte die einzelnen
Pappschachteln und Kunststoffbehälter wieder zurück.
    „Haben Sie noch andere Uhren auf Lager?“ fragte er.
    „Nein. Nichts gefunden?“
    Ravage schüttelte energisch den Kopf.
    „Dieses Modell hier“, sagte er und hob eine der
ausgesonderten Uhren auf, „nur etwas anders. Die Ausgabe für
Raumfahrer. Mit einem kleinen Fach unterhalb des Werks. Die Alten
haben dort immer persönliche Andenken aufbewahrt oder was weiß
ich. Kennen Sie das Modell?“
    Schweigend schüttelte der Riese seinen Schädel.
    „Ich habe es nicht. Vielleicht die Konkurrenz. Gehen Sie in
La Boutique. Die sind auf solche Spezialitäten eingerichtet.
Nicht bei mir.“
    Ravage betrachtete die Uhr nachdenklich einige Sekunden lang.
    Sie war unter keinen Umständen mit dem Modell zu verwechseln,
das Nicolee hatte. Und ein Austausch mußte stattfinden, denn er
konnte kein Risiko eingehen. Er kaufte dem Riesen als Entschädigung
ein Mobile aus kleinen Kunststoffmodellen der terranischen
Flottenschiffe ab und zahlte.
    „Wo ist dieses Geschäft?“ fragte er, als er die
Klinke in der Hand hielt.
    „Gehen Sie dreimal links um Ecken. Dann das vierte
Geschäft.“
    „Danke.“
    Wieder ertönte das schauderhafte Rasseln über seinem
Kopf. Im Laden hatte es mehr als muffig und alt gerochen, und die
verwegene Gestalt des Inhabers schien einem schlechten utopischen
Film entsprungen zu sein. Ravage dachte, als er die skurrilen
Schaufenster und die originellen Beschriftungen der Geschäfte
    und Bars betrachtete, an die Zeit, in der er studiert hatte. Durch
das, was er plante, hatte er sich für alle Zeiten aus diesem
Milieu entfernt. Sinnlos, daran zu denken, wie einfach und schön
das Leben eigentlich sein konnte. Selbst jetzt und hier, in einer
jener Straßen, die jetzt kahl waren und verlassen und wo die
Farben der Gegenstände und Fenster allein wirkten.
    Endlich: La Boutique.
    Eine junge Exotin, schlank wie eine Gazelle und in Wildlederimitat
gekleidet, stand hinter einem schmalen Tisch und sah ihm entgegen.
Ravage sagte höflich:
    „Ihre Konkurrenz hat mich hierhergeschickt. Ich suche ein
apartes Geschenk.“
    Das Mädchen mit der samtbraunen, hellen Haut lächelte
und strich ein wenig von dem schulterlangen Haar aus dem Gesicht.
    „Ich hoffe, Sie finden es. Etwas für eine Dame?“
    Sie deutete mit ihrem schlanken Arm auf drei der vier Wände.
Hier waren weißlackierte Regale bis zur Decke, mit unzähligen
Fächern. Der Hintergrund eines jeden Faches war in einem anderen
komplizierten Op-Muster gehalten, und der Laden verwirrte die Augen.
    „Nein“, sagte Ravage und klopfte auf die
Jackentaschen, um seine Zigaretten zu finden. „Etwas für
einen Herrn. Einen ... Geschäftsfreund. Ich suche eine
Armbanduhr aus dem zwanzigsten Jahrhundert.“
    Das Mädchen glitt hinter der Theke hervor und blieb neben
Ravage stehen. Sie stellte einen Aschenbecher vor ihn hin und gab ihm
Feuer.
    „Etwas Besonderes in diesem Artikel?“ fragte das
Mädchen.
    „Ja. Handgearbeitet, Modell vanguard, 1980. Mit
Metallarmband.“
    „Ich glaube, daß Sie Glück haben werden. Das ist
ein sehr
    außergewöhnliches Stück“,

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