PR TB 052 Der Untergang Des Solaren Imperiums

ohrenbetäubenden Inferno
angeschwollen war. Gischt spritzte ihm ins Gesicht.
    Plötzlich wurde es hell. Keine zehn Meter von ihm entfernt
schwebte das Fiktivbild mitten in der Luft. Tatsächlich zeigte
es ein rotes Schuppengesicht, das haßerfüllt wirkte. Dünne
Lippen bewegten sich darin unerhört schnell, aber die Worte
gingen in dem Tosen des unterirdischen Stromes unter. Rhodan
Vermutete, daß ihn der Unbekannte beschimpfte, und deshalb war
er f roh, daß das Wasser alle anderen Geräusche übertönte.
    Jemand tippte Rhodan auf die Schulter. Es war Marshall, der auf
einen schmalen Pfad deutete, der die senkrechte Felswand
entlangführte. Einige Schritte dahinter stand Adert zy Costa wie
ein unbeteiligter Zuschauer. Dabei hatten sie ihm ihr Leben zu
verdanken. Denn die einzige vernünftige Erklärung war, daß
der Psynetiker ihren Sturz gebremst und ihre Körper sicher auf
dem Pf ad aufgesetzt hatte.
    Rhodan erhob sich und folgte Adert zy Costa und Marshall auf dem
schmalen Pfad. Inzwischen erschien das 1 Fiktivbild eines anderen
Non-Humanoiden, der ebenfalls wild und drohend gestikulierte. Rhodan
achtete bald nicht mehr auf die sich rasch abwechselnden

    Fiktivbilder. Sie waren für ihn nur eine willkommene
Lichtquelle, die ihm den Weg auf dem schmalen Pfad beleuchtete. Nach
gut drei Kilometern zweigte von dem Pfad eine niedrige Höhle ab,
in die Adert zy Costa einbog. Dabei mußte er sich auf allen
vieren fortbewegen.
    Rhodan und Marshall folgten ihm auf dieselbe Art. Es dauerte eine
geraume Weile, bis das Rauschen des Wassers nachließ und sie
sich miteinander verständigen konnten.
    "Jetzt können Sie wieder aufrecht gehen",
verkündete Adert zy Costa.
    Rhodan richtete sich auf. Er bog seinen Rücken durch, der zu
schmerzen begonnen hatte, und schloß die Augen. Als er sie
öffnete, blickte er in das Gesicht des Fernsehansagers.
    "Wir haben die Gejagten wieder im Bild!" frohlockte er.
"Wer hätte das gedacht! Außer einigen
Hautabschürfungen haben sie keine Verletzungen abbekommen. Sie
sind wohlauf und befinden sich direkt in der Höhle des Löwen.
Verehrte Zuschauer, wir werdenjetzt öfters zu den Noch-Psys
überblenden, dennjetzt sind sie an der Reihe, nachdem die
Gejagten den Kannibalen entkommen sind. Und wir sind wieder in der
glücklichen Lage", Zuschauerwünsche zu erfüllen.
Jetzt können Sie wieder an den Geschehnissen in der Unterwelt
von Malaguna teilnehmen..."
    Rhodan sah sich um. Zehn Meter vor ihnen befand sich eine
Abzweigung.
    "Welche Richtung sollen wir einschlagen?" fragte er
Adert zy Costa. Aber der Psynetiker gab keine Antwort. Ein Zittern
durchlief seinen Körper.
    "Was ist mit Ihnen?" riefMarshall. Auch er erhielt keine
Antwort. Er versuchte in Adert zy Costas Geist einzudringen, aber es
schien, als, denke der Psynetiker über-, haupt nicht. Marshall
stieß aufkeinen Widerstand, auf, keinen Abwehrblock - es war,
als existiere an dem Platz, an dem Adert zy Costa stand, überhaupt
keine Gedankenquelle, kein Gehirn, das Gedanken ausstrahlen konnte.

    Im nächsten Augenblick bestätigte sich Marshalls
Befürchtung durch zwei Ereignisse. Adert zy Costas Körper
begann sich aufzulösen, und durch die Felswände, von allen
Seiten, drangen die Gedankenimpulse der angreifenden Noch-Psys.
    Er war kein Lebewesen. Es war nur ein leicht zerstörbarer
Pseudo Körper. Ein Pseudo-Körper..., echote es in Marshalls
Gehirn. Adert zy Costa würde ihnen nicht mehr beistehen können!
    Marshall rief es Rhodan zu, aber er wußte nicht, ob ihn der
Großadministrator überhaupt gehört hatte. Denn Perry
Rhodan warf sich zu Boden, als müsse er einem unsichtbaren
Geschoß ausweichen, in dessen Bahn er_ gestanden hatte, und das
nur er sehen konnte. Im nächsten Augenblick sprang er wieder auf
die Beine und versuchte zu laufen. Und er rannte auch - nur kam er
nicht vom Fleck.
    Marshall konnte sich nicht vorstellen, was mit Rhodan geschah,
aber er handelte. Er sprang zu Rhodan und wollte ihn an der Schulter
herumdrehen. Doch er griff ins Leere.
    Rhodan rannte immer noch am selben Fleck, aber er, war kleiner
geworden. Staunend sah Marshall wie Rhodan immer mehr
zusammenschrumpfte und schließlich verschwand. Gleichzeitig
wurde sich Marshall der Tat sache bewußt, daß auch er von
dem Schrumpfungsprozeß betroffen
    wurde. In panischem Entsetzen sah er, wie sich die Höhle mit
unglaublicher Schnelligkeit vergrößerte.
    Er hörte noch die dröhnende Stimme des Ansagers: "Die
Noch-Psys haben die beiden Matrizen in-