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PR TB 053 Der Mordplanet

PR TB 053 Der Mordplanet

Titel: PR TB 053 Der Mordplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mann auf dem Bildschirm. „Mein Name ist Trico Parsa, im
Impressum als Chefredakteur ausgewiesen.“
    Obwohl seine Stimme seinen Ärger zeigte, blieb Bull ruhig und
sachlich.
    „Ich möchte mit Ihnen wegen dieses Woodlark-Artikels
von Caumont sprechen. Was dachten Sie sich, als Sie ihn
veröffentlichten?“
    Der Chefredakteur lachte leise, und, wie es schien, etwas
spöttisch.
    „Sehr viel, Staatsmarschall“, sagte er. Die Form der
Anrede und der Ton der Antwort bewiesen, daß Parsa ein guter
Demokrat war. Er kannte keine Scheu vor den Spitzen des Imperiums.
    „Was etwa?“ fragte Bull trocken und aggressiv.
    „Wir haben, wie alle unsere Publikationen, die Facts dieses
Artikels geprüft. Nichts ist erlogen oder übertrieben. Wir
sind der Auffassung, daß es Wichtigeres gibt als Woodlark. Und
Ungefährlicheres. Das versuchten wir mit dem Caumont-Artikel zu
sagen. Ihre Reaktion beweist, daß es uns geglückt ist.“
    Mit einem langen Blick musterte ihn Reginald Bull.
    „Es ist Ihnen geglückt. Da ich annehmen darf, daß
Sie ein guter Journalist sind, frage ich, ob Sie die Rechtfertigung
der Administration ebenso groß aufgemacht drucken werden?“
    Trico Parsas Lächeln konnte man nur als sardonisch
bezeichnen.
    „Wenn sie journalistisch ebenso gut aufgemacht ist wie
unsere Artikel und außerdem echten Informationswert besitzt,
drucken wir sie gern, Staatsmarschall!“
    Bull beugte sich etwas vor und sagte dann:
    „Sie wird einwandfrei sein. Ich hoffe, Sie haben meinen
Anruf nicht als Versuch eines Dementis oder einer Einschüchterung
aufgefaßt. Ich komme zu gegebener Zeit auf unser Gespräch
zurück, Mister Parsa. Herzlichen Dank, daß Sie mir etwas
Ihrer kostbaren Zeit geopfert haben.“
    „Aber das ist doch selbstverständlich“, sagte der
Chefredakteur. „Auf Wiedersehen!“
    Das Gespräch wurde von Bull getrennt.
    „Diese Journalisten!“ sagte Bull nur. „Ich will
nicht Bully genannt werden, wenn ich diese Sache nicht innerhalb
kurzer Zeit in Ordnung gebracht habe.“
    Ein erneuter Tastendruck zeigte das Gesicht einer Sekretärin
auf dem Interkom.
    „Pamela - stellen Sie fest, wo diese EX-10 017 liegt.
Bringen Sie mir den Kommandanten auf den Schirm, ja?“
    Eine kühle, lässige Stimme antwortete:
    „Sofort, Staatsmarschall.“
    Reginald Bull, der Freund Perry Rhodans, legte den Bericht
zusammen und dachte minutenlang scharf nach. Sein Verstand, der seit
Jahrhunderten gewohnt war, jedes Problem mit dem höchstmöglichen
Effekt und den geringstmöglichen Mitteln schnell zu lösen,
arbeitete an einer Möglichkeit, den Artikel zu einem Bumerang
werden zu lassen - Raffinesse konnte durch Klugheit verwandelt werden
in etwas, das dem Imperium nützen konnte. Was immer auf WOODLARK
geschah; die Menschen des Imperiums sollten ein unverzerrtes Bild
erhalten.
    .....Oberleutnant James B. Helix-Roveda, ein aufstrebendes Talent
der Imperiumsflotte, sagte zu unserem Reporter
    folgendes: wörtlich zitiert! ,Es ist durchaus denkbar, daß
ein Stützpunktkommandant mit Hilfe seiner Machtmittel ein
Problem von der falschen Seite sieht und es durchpeitscht, obwohl es
klüger wäre, das Projekt abzubrechen und den Dschungel
weiterwuchern zu lassen.‘ Helix-Roveda, 27, Absolvent der
Universität von Terrania, macht einen vielversprechenden
Eindruck. Das finden auch die Mädchen unserer Hauptstadt ...“
    Der Interkom summte. Auf dem Schirm war Pamela Nardini, Bulls
Pressereferentin, zu sehen. Sie sagte in geschäftsmäßigem
Ton:
    „Ich lege Ihnen das Gespräch mit Naka Khalid, dem
Kommandanten der EX-10 017 hinein. Das Schiff liegt in der Werft des
Militärhafens Terrania. Ich ...“
    Bull nickte.
    „Danke“, sagte er und lächelte kurz; ihm war eben
ein Plan gekommen. Ein sehr guter und vielversprechender Plan, wie er
hoffte. „Machen Sie bitte diesen Oberleutnant Helix-Roveda
ausfindig und sagen Sie ihm unter Berufung auf meinen Grimm, daß
ich Geistreicheleien nicht schätze. Außerdem möge er
an seine vielversprechende Karriere denken; auf diese Art macht man
sich nicht gerade beliebt.“
    Pamela zögerte, dann schluckte sie und sagte:
    „Ich werde es versuchen, Staatsmarschall.“
    Bull betrachtete sie einen Moment lang und sah, wie sie rot wurde,
sich aber schnell fing.
    „Was haben Sie, Mädchen?“ fragte er.
    „Nichts“, erwiderte sie zu schnell. „Hier ist
Ihr Gespräch mit Khalid.“
    Das Bild wechselte schlagartig.
    Bull sah hinein in die hellerleuchtete Kapitänskabine eines
Schiffes.

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