Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 053 Der Mordplanet

PR TB 053 Der Mordplanet

Titel: PR TB 053 Der Mordplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
noch feucht. Er schaltete
die Lampe des Raumes ein und ließ das Fenster durchsichtig
werden.
    Musik.
    Dann schüttete er Kaffee in eine große Tasse, füllte
mit Alkohol nach und setzte sich. Er trug nichts anderes als eine
alte Leinenhose; hellrot mit lindgrünen Blütenranken. Die
Zigarette brannte, und Ty schrak zusammen, als der Türsummer die
Stille zerriß.
    Er murmelte etwas Undeutliches, stand auf und öffnete die
Tür.
    Und dann erschrak er.
    „Ihre Sehnsucht“, knurrte er heiser und trat zur
Seite, „wird Sie hergebracht haben.“ Es war die schöne
Unbekannte von Atlan Village. Alles hatte er erwartet - das hier
nicht. Sie starrte ihn mit einem mörderischen Blick an und sagte
kurz:
    „Es war die Röhrenbahn. Grüne Route.“
    Verwirrt drückte er den Schalter, der die Tür schloß,
und ging hinter ihr her ins Studio. Sie blieb stehen und drehte
langsam den Kopf.
    „Nett haben Sie es hier“, sagte sie leise und scharf.
„Der Stil ist ebenso geschmacklos wie Ihre journalistischen
Ideen. “ Ihre Stimme vibrierte vor Zorn.
    Ty nahm ihr höflich die Dreivierteljacke ab und warf sie über
einen Scheinwerfer. Sie setzte sich steif auf einen der
lederüberzogenen Schaumstoffwürfel.
    „Sie sind zu hart zu mir“, sagte Ty und lehnte sich
gegen den Tisch. „Kann ich Sie mit einem Kaffee versöhnen?
    Den Grund Ihres Besuches werde ich vermutlich gleich erfahren.“
    „Vermutlich“, erwiderte sie und musterte ihn kühl.
Ty wurde es langsam unbehaglich, so angestarrt zu werden, und er
starrte zurück. Dann holte er eine Tasse, füllte sie mit
der Mischung aus hochprozentigem Alkohol und Kaffee und gab sie ihr.
    „Bitte“, sagte er. „Zigarette?“
    „Danke“, sagte sie und schüttelte den Kopf.
    „Übrigens“, wandte er ein, „heiße ich
Ty Caumont. Fünfundzwanzig, abgeschlossenes Studium,
Starreporter bei blue nebula, Junggeselle, arm, aber nicht ohne
Vorzüge.“
    Sie kicherte humorlos. „Sie sind arrogant und vorwitzig und
ebenso häßlich wie James B. Helix-Roveda.“
„Selbstverständlich.“ Er lachte. „Könnten
wir uns auch vernünftig unterhalten?“
    „Gern. Was dachten Sie sich, als Sie diesen blödsinnigen
Photospaß starteten? Die gesamte Administration lachte sich
halb krank!“
    Ty nickte.
    „Wie man ins All hineinschreit, so schallt es zurück.
Ich mag es nicht, wenn man mich als Kindergartenzögling
behandelt.“
    „Wer ist Helix-Roveda?“ fragte sie und nippte an der
Tasse.
    „Einer meiner geistigen Brüder“, sagte Ty
trocken. „Ein reizender Kerl.“
    Sie wirkte wie jemand, der eine unangenehme Aufgabe schnell und
geräuschlos erledigen mußte. Ty konnte sich vorstellen,
daß sein Woodlark-Artikel der Grund war; nur auf diese Weise
war seine Adresse zu erfahren gewesen. „Administration ...?“
überlegte er laut. „Haben Sie dort etwas zu tun?“
    Sie senkte kurz den Kopf.
    „Ich bin dort Pressereferentin. Uns fiel Ihr geistreicher
Artikel in die Finger, und deswegen bin ich hier.“
    „Woodlark also!“
    „Ja. Woodlark. Waren Sie schon dort?“ Sie lächelte
nicht mehr.
    „Nein“, erwiderte Ty höflich. „Aber ich
habe bereits den Saturnaufgang über Titan miterleben dürfen.“
    „Möchten Sie nach Woodlark fliegen?“ Es klang
interessierter.
    „In angenehmer Begleitung, etwa mit Ihnen, könnte es
ein echtes Happening werden“, stellte Ty mit äußerster
Gelassenheit fest.
    Ihr Kopf fuhr herum, und die grünen Augen blitzten ihn wütend
an.
    „Haben Sie eigentlich nichts anderes als dumme Ideen im
Kopf?“ fragte sie scharf. „Für Ihr Alter und den
Standard Ihrer Ausbildung sollten Sie eigentlich Scherze mit mehr
Niveau machen können.“
    Ty stellte seine Tasse ab und warf den Zigarettenrest hinein. Es
zischte. Das Mädchen runzelte mißbilligend die Stirn. Zehn
Sekunden lang schwieg Ty, dann sagte er:
    „Hören Sie zu, Miß Pandora: Ich versuchte damals,
Sie kennenzulernen, weil ich Sie nett fand. Sie wurden grundlos
beleidigend. Vermutlich gehören Sie zu den Mädchen, die
nichts anderes als ihr gutes Aussehen haben. In vierzig Jahren ist
davon ohnehin nichts mehr übrig! Und Sie kommen hierher, weil
Sie sich beleidigt fühlen, und beleidigen mich Ihrerseits,
obwohl ich den vollkommenen Gastgeber darstelle!
    Wollen Sie mir erstens sagen, wie Sie heißen — und
zweitens, was Sie wollen? Sonst vergesse ich meine guten Manieren und
werfe Sie hinaus!“
    Er setzte sich gemütlich in den Sessel zurück und sah
sie mit schräggelegtem Kopf

Weitere Kostenlose Bücher