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PR TB 053 Der Mordplanet

PR TB 053 Der Mordplanet

Titel: PR TB 053 Der Mordplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an.
    Schweigen ...
    „Mein Chef ist Staatsmarschall Reginald Bull“, sagte
sie ruhig. „Ich heiße Pamela Nardini. Wir lasen Ihren
Artikel und ärgerten uns darüber, weil er zwar sachlich
richtig, aber einseitig ist. Ich bin gekommen, um Sie zu Bull zu
bringen. Er will mit Ihnen reden.“
    Ty fühlte, wie sein Herz zu hämmern begann. Er sah auf
die Uhr. Zwanzig Uhr abends.
    „Jetzt?“ fragte er mißtrauisch.
    „In sechzig Minuten.“
    „In welcher Höhe zahlt Bull Bestechungsgelder?“
erkundigte sich Ty ruhig.
    „Glauben Sie, daß es ein Mann wie Bull nötig hat
- einem kleinen Pressephotographen gegenüber?“
    „Sie sind tatsächlich so charmant wie ein Eimer voller
Glasscherben“, sagte Ty. „Sehr liebenswert. Ich fange
klein an; andere Leute hören klein auf. In Ihrem Alter wäre
ich schon viel weiter.“
    Sie steckte den Schlag ungerührt ein. Der drohende Blick Tys
schien sie nicht im mindesten zu erschrecken. „Schade“,
erwiderte sie einige Sekunden später, „daß ein
junger Mann mit Ihrem Talent einen solch schlechten Geschmack hat und
derart suspekte Berichte abfaßt.“
    „Schade“, feuerte Ty zurück, „daß ein
junges Mädchen wie Sie einen Gesprächston hat, der sogar an
den Theken der Hafenlokale auffallen würde. An Ihnen ist eine
Volksschriftstellerin verlorengegangen.“
    Er stand auf und blieb in der Nähe des winzigen Schlafraumes
stehen.
    „Ich werde mich jetzt umziehen“, sagte er. „In
der Zwischenzeit dürfen Sie meine Bilder bewundern. Möchten
Sie ein Bild von sich?“
    „Nur mit Widmung“, sagte sie. „Beeilen Sie sich.
Mister Bull wartet ungern.“
    Ty grinste breit und sah auf sie hinunter.
    „Bull möchte etwas von mir, vermutlich. Nicht
umgekehrt.“
    „Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige“,
erwiderte sie. Aus dem Zimmer rief Ty zurück:
    „Ich bin Sohn einfacher Eltern.“
    Er hörte ein scharfes Knacken und freute sich auf das, was
kommen würde. Der Reinigungsautomat fuhr aus seinem Versteck
hervor, wich elegant einem herumstehenden Schuh aus und bewegte sich
zielstrebig auf Pamela zu. Ty war boshaft genug, nichts zu
unternehmen, und wartete ab.
    „Was ist...?... Zurück!“
    Er hörte ein zorniges Brummen, dann die Geräusche eines
Kampfes zwischen Mensch und Maschine. Dann erfolgte ein kurzer
Schlag, ein wütendes Summen und schließlich das knackende
Abschaltgeräusch der positronischen Anlage.
    „Sagten Sie etwas?“ fragte Ty harmlos.
    „Nein. In diesem Raum scheinen die Hirne alle gleich
schlecht zu funktionieren“, sagte sie scharf.
    „Ihres eingeschlossen“, antwortete Ty. „Bevorzugt
Mister Bull blaue Krawatten?“
    Sie gab keine Antwort.
    „Sie werden den Robot durch Ihre Schönheit verwirrt
haben“, sagte Ty und kam zurück. Seine dunkelblaue Jacke
hing locker über seinen Schultern. „Fahren wir mit der
Röhrenbahn, oder darf ich Ihnen meinen Gleiter anbieten?“
    „Ich bin hoch versichert“, sagte sie, als sie an ihm
vorbei das Studio verließ.
    Sie schwebten, ohne sich zu unterhalten, im Antigravschacht nach
unten.

4.
    Reginald Bulls privater Wohnbezirk lag inmitten der
Prominentensiedlung, die einen kleinen Uferbereich des Goshunsees
einnahm. Pamela und Ty wurden erwartet; das war deutlich zu sehen.
Ty, der mit steinernem Gesicht seinen alten Gleiter entlang der
breiten Uferpiste steuerte, sah die Lichter hinter den Bäumen.
Er zwang den fauchenden Motor zu einer Rechtskurve, als unterhalb des
Armaturenbrettes ein schmaler Rauchstreifen entstand und vom
Fahrtwind zerfetzt wurde. Die vier Scheinwerfer flimmerten auf und
erloschen.
    „Was ist das?“ fragte Pamela, die im Nebensitz
zusammengesunken war.
    Ty hörte das Würgen der Maschine und sagte: „Ein
Happening, Miß Nardini.“
    Er sah, wie die Energieschranke vor seinem Wagen zusammenfiel, und
schwebte ohne Licht in den Garten hinein. Dann flammten die
Scheinwerfer wieder auf. Ty drosselte die Geschwindigkeit, als er das
Haus erkannte. Auf dem Armaturenbrett flammten zwei rote Anzeigen
auf, und das Heck des Gleiters sackte durch. Es schleifte mit einem
mißtönenden Geräusch zehn Meter über den
Kunststoff, dann hielt der Gleiter an. Ty schaltete die Aggregate aus
und kletterte auf seiner Seite aus der Kunststoffschale. Er griff
nach der verklemmten Tür, um Pamela aussteigen zu lassen.
    Mit einem Krachen löste sich die Tür und knallte auf den
Boden. Sie traf genau das Schienbein Tys, der einen Fluch
hinunterschluckte.
    „Sie führen sich gut ein, muß

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