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PR TB 053 Der Mordplanet

PR TB 053 Der Mordplanet

Titel: PR TB 053 Der Mordplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ty los.
Alles geschah lautlos, und rund hundert Augen betrachteten die Szene.
Ty schlug wie ein antiker Degenfechter mit dem Tablett den Spieß
zur Seite und knallte das brettähnliche Gebilde dem Koch auf den
Schädel. Gelächter kam aus der Messe.
    Plötzlich hielt Ty den Spieß in der Hand und trieb den
Koch zwischen den Küchenschränken, Herden und
Vorratsbehältern bis zum riesigen Tiefkühlschrank.
    Dort nagelte er ihn fest, indem er ihm die spitze Gabel des
Spießes gegen die Brust rammte.
    „Hör zu, Kalorienpsychologe“, sagte er leise und
scharf. „Ich wette mit dir, daß du mich binnen zehn
Minuten mit vorzüglicher Schnelligkeit bedienen wirst.“
    Mit der freien Hand ergriff er die Portionskelle, die in der
dunkelroten Sauce steckte und schüttete etwa hundert
Kubikzentimeter der würzigen Flüssigkeit über den
Scheitel des Koches aus. Unbehelligt verließ er die Messe und
ließ hinter sich Betroffenheit und ein gruftähnliches
Schweigen zurück. Er lief durch den Korridor, hielt irgendwo
einen harmlos aussehenden Mann auf und erkundigte sich nach der
Waffenkammer. Er erhielt die Auskunft, schwebte in dem Nebenschacht
hinunter und näherte sich dem Ausgabeschalter. Ein Sergeant saß
dahinter und las in einem Fachbuch über kybernetische
Wechselsysteme.
    „Mein Name ist Ty Caumont“, sagte der Photograph.
„Kapitän Khalid schickte mich zu Ihnen. Ich soll mir hier
einen Paralysator abholen, komplett mit Waffengurt und
Ersatzmagazinen. Sie können rückfragen.“
    Der Sergeant winkte ab.
    „Schon gut“, sagte er. „Sie sind der Photograph,
der nach Woodlark mitfliegen soll?“
    „Richtig!“
    Ty suchte sich zwischen drei Modellen die mittelgroße
Ausgabe aus und schnallte sie um die Hüften. Dann unterschrieb
er zwei verschiedene Formulare und bedankte sich. Er schwebte wieder
hinauf, kontrollierte dicht vor der Tür der Messe die
Ladeanzeige und ging hinein. Wieder empfing ihn eisiges Schweigen,
wieder nahm er ein Tablett und ging direkt in die Küche. Er zog
die Waffe, entsicherte sie und richtete sie auf den Chefkoch, dessen
Haar noch naß war.
    „Steakakrobat“, sagte Ty laut und deutlich, „ich
wünsche mein Essen. Schön portioniert, nicht zuviel
Kohlehydrate, mehr Fleisch; ich möchte auf dem Flug nicht
zunehmen.“
    Der Koch zögerte. Ty schoß ihm gegen Schultergelenk und
Ellenbogen des linken Armes. Binnen Sekunden hatte er seine
Portionen, sie sahen lecker und genügend groß aus. Ty
bewegte sich rückwärts aus der Küche heraus, setzte
sich an einen leeren Tisch und legte den Paralysator neben die
Platte. Dann begann er mit großem Appetit zu essen.
    Die Ruhe in der Messe war jetzt nicht mehr erwartungsvoll, sondern
kennzeichnete das Erstaunen der Frauen und Männer. Irgendwo
lachte jemand verhalten.
    Ty lehnte sich zurück und zündete sich die unvermeidbare
Zigarette an. Er sah starr in die Augen, die ihn betrachteten, und
spielte den Eiskalten, obwohl er sich in dieser Rolle nicht besonders
wohl fühlte. Er hielt sich an das antike Sprichwort, das die
Beziehungen zwischen Selbstsicherheit und Überzeugungskraft
kennzeichnete.
    Zwei Tische weiter vorn standen drei Männer auf, nahmen
Kaffeetassen und Biergläser und kamen auf Tys Tisch zu. Einer
von ihnen war jener Offizier aus der Outer Space Hall. „Ulryk
Choctaw“, las Ty auf dem Namensschild.
    „Sie gestatten“, fragte Choctaw kurz, „daß
wir an Ihrem Tisch Platz nehmen?“
    „Wenn Sie Ärger suchen - bitte!“ erwiderte Ty
leise.
    Er schob den Teller zur Seite, lehnte sich zurück und legte
den Paralysator auf seine Knie. Dann blickte er den
    Männern ruhig in die Augen. Sie unterhielten sich leise über
unwichtige Bordangelegenheiten. Choctaw drehte sich plötzlich
um, machte absichtlich eine zu schnelle Bewegung und stieß das
Glas um. Vierhundert Kubikzentimeter Bier ergossen sich über den
Tisch und über Tys Hosenbeine.
    „Danke“, sagte er leise.
    Choctaw grinste und fragte: „Haben Sie sich verletzt?“
    Ty fühlte, wie der Stoff an seiner Haut anzukleben begann,
und kochte innerlich vor Wut. Er lächelte und erwiderte: „Nein.
Ich trinke immer so.“
    Die beiden anderen Offiziere lachten kurz, und Choctaw stand auf.
Ty brachte seine Füße in die richtige Position. „Ich
hole Ihnen eine Papierserviette“, versprach Choctaw. Ty nickte.
Als der Mann zwei Schritte weitergegangen war, schössen Tys Füße
vor; er setzte einen einfachen Hebelgriff an. Choctaw stolperte und
fiel der Länge nach in den Gang

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