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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schwerer,
den „Hügel“ nur als funktionellen Teil einer noch
größeren Entität zu sehen.
    Hussein Aflou hob einen faustgroßen Stein
auf und wog ihn unschlüssig in der Hand.
    Einos Gesicht verzerrte sich vor Schreck.
    „Bist du wahnsinnig?“ Er sprang hinzu
und schlug Hussein den Stein aus der Hand.
    „Wie sollen wir anders erfahren, ob wir es
mit einem lebenden Wesen oder einer Naturerscheinung zu tun haben?“
murrte Hussein.
    „Jede Erfahrung wird fragwürdig, wenn
sie uns das Leben kostet“, dozierte Jossip Brachowice. Sein
Grinsen verriet jedoch, daß es ihm nicht ernst war.
    Franklin Kendall fühlte sich hilflos. Da
standen sie nun, wenige Meter von dem interessantesten Objekt
entfernt, das sie jemals gesehen hatten, und zerbrachen sich
vergeblich die Köpfe darüber, wie sie die wahre Natur
dieses Gebildes enträtseln könnten. Falls es sich um ein
lebendes Wesen handelte, schien es harmlos zu sein. Aber das
harmloseste Lebewesen konnte zur reißenden Bestie werden, wenn
es sich angegriffen fühlte: sei es durch Berührung oder
einen Steinwurf.
    „Wir warten, bis es wieder im Boden
versinkt!“ entschied er. Die Gefährten fügten sich
seiner Entscheidung; sie hatten ihn vom Beginn des Einsatzes an
stillschweigend als ihren Anführer betrachtet.
    Jossip ergänzte Franklins Vorschlag, indem er
vorbrachte, sie könnten in der Zwischenzeit den „Hügel“
umrunden und nachsehen, wie er auf der anderen Seite aussähe.
    Schweigend marschierten sie los. Der Boden war auf
einem breiten Streifen um das Gebilde herum kahl und eigenartig
trocken. Ein schwaches Vibrieren ging von ihm aus und übertrug
sich auf die Körper der Männer. Es erinnerte sie ständig
daran, daß ihnen unbekannte Gefahren drohten. Wachsam musterten
sie den „Hügel“. Doch die Bewegungen auf der
Oberfläche blieben im Rahmen des Konturenwechsels konstant.
Allmählich schwand die Nervosität der jungen
Akademie-Anwärter; das Leben mit der Gefahr führte zur
Gewöhnung an die Gefahr, eine wesentliche Erkenntnis für
Menschen, die in der Geborgenheit einer hochstehenden Zivilisation
aufgewachsen waren. Franklin war sicher, daß auch dies zur
Ausbildung gehörte.
    Nach einigen hundert Metern wurde der Boden
felsig, blieb jedoch relativ eben. Die Vegetation hinter dem
Ödstreifen war spärlicher; zwischen dürren Sträuchern
trat nackter Fels zutage. Die Sonne brannte erbarmungslos herab und
erhitzte das Gestein.
    Ein Ausruf von Eino Laarkainen ließ Franklin
Kendall herumfahren. Aber es gab keine Gefahr. Eino deutete auf eine
schlüsselartige Vertiefung im Fels und auf die drei
grüngestreiften Eier darin.
    „So werden anscheinend unsere Legeschweine
ausgebrütet“,
    bemerkte er ironisch. „Ob wir eins auf
schlagen? Der Embryo könnte uns verraten, ob ich recht habe.“
    Franklin schüttelte energisch den Kopf.
    „Das wäre für uns ohne praktischen
Nutzen, Eino, und damit eine sinnlose Zerstörung von Leben. Mit
diesen Dingen sollen sich die Kosmobiologen befassen.“
    „Dann eben nicht“, knurrte Eino
unwillig. Eine Sekunde lang achtete er nicht auf den Weg, und schon
war es geschehen. Er glitt auf einer losen Felsplatte aus, kämpfte
um sein Gleichgewicht und trat dabei auf die Kante der Platte.
Knirschend gab der bröcklige Rand nach. Eino Laarkainen stürzte,
rollte instinktiv über die rechte Schulter ab - und fiel durch
die „Haut“ des lebenden Hügels. Ein gellender Schrei
ertönte. Er hallte noch in den Ohren der Männer nach, als
ihr Kamerad schon verschwunden war. Alles hatte sich rasend schnell
abgespielt. Die „Haut“ über der Stelle, die Eino
verschlungen hatte, kräuselte sich leicht.
    Franklin Kendall stand starr. Es dauerte einige
Sekunden, bis er die Endgültigkeit des Geschehens begriff. Als
er erfaßte, daß Eino Laarkainen von dem Monstrum
einverleibt worden war, packte ihn kalte Wut. Er riß seinen
Rak-Karabiner hoch.
    Husseins Zuruf ließ ihn wieder zur Vernunft
kommen. Es wäre sinnlos gewesen, den Giganten zu provozieren,
denn mehr war mit den Rak-Geschossen nicht zu erreichen.
    „Dieses Vieh!“ stieß Jossip
Brachowice hervor und ballte die Fäuste. „Ich werde dafür
sorgen, daß es vernichtet wird, und wenn es mich meine Laufbahn
kostet!“
    Franklins ruhige Überlegung war wieder
zurückgekehrt. Er schüttelte den Kopf.
    „Es hat sich absolut passiv verhalten,
Jossip. Offenbar löst der Berührungsreiz den Beuteinstinkt
aus, falls es sich überhaupt um ein lebendes Wesen

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