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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlafend
in der Sonne, in windgeschützten Ecken. Die Frauen schienen
fruchtbar zu sein wie Tiere, es wimmelte von Kindern aller
Altersstufen. Die Mädchen waren, obwohl sie vom arkonidischen
Schönheitsideal lichtjahreweit entfernt waren, kräftig,
schnell und von einer natürlichen Anmut.
    Ich aktivierte mein Mikrophon und sagte leise:
    »Rico?«
    Die Antennen auf der Spitze der Insel, weit draußen im
Ozean, fingen den Impuls auf und leiteten ihn an den Robot weiter.
    »Ja, Gebieter?« Ich hörte die Worte in dem
winzigen Lautsprecher in meiner Ohrmuschel.
    »Ich werde jetzt eine Serie von Impulsen auffangen und
weiterleiten. Ich brauche die Positronik; sie soll versuchen, die
Sprache zu analysieren. Ich vermute, sie kommt mit einem Kode von
fünfhundert Grundbegriffen und weiteren tausend Einschränkungen
und Variationen aus. Ziehe die Unterlagen zu Rate, die von der
Kolonisationsarbeit übrig sind. Ich erwarte ausgezeichnete
Ergebnisse.«
    »Selbstverständlich, Gebieter«, antwortete Rico.
    Im Gegensatz zu den streifenden Jägern und Sammlern schien
sich hier ein schüchterner Beginn der Seßhaftenkultur
anzubahnen. Ich sah, während das Mikrophon einen breiten Strom
von Informationen aufnahm, daß die Nacheiszeit-Menschen
Beerensträucher gepflanzt hatten, daß sie Felle gerbten,
Knochen bearbeiteten und mit den Abschlägen von Flintsteinen
Holzarbeiten herstellten. Tongefäße konnte ich nicht
entdecken.
    Langsam reifte in mir eine kühne Idee.
    Um das Schiff, das zweifelsfrei kein arkonidisches Schiff war,
entern zu können, brauchte ich Helfer. Die jungen Männer
hier konnten mir helfen. Dafür würde ich ihnen Techniken
zeigen, mit deren Hilfe sie besser leben, schneller jagen und -
vielleicht! - auch handeln konnten.
    Ich wußte, zu welch körperlichen Spitzenleistungen
diese Barbaren fähig waren. Sie würden dem einsamen
Arkoniden helfen, in die Heimat zurückzukehren. Wenn ich ARKON
erreichte, würde ich mit Schiffen zurückkommen und ein
zweites Atlantis aufbauen. Die Druuf würden mich dieses Mal
nicht daran hindern können.
    Mein Plan stand in Umrissen fest.
    Aber: Kam ich so, wie ich mich ausgerüstet hatte, zu ihnen,
würden sie mich als einen Gott verehren, und mit einem
göttlichen Wesen zusammen greift man keine Schiffe an. Oder
andere, weit mächtigere Götter, gegen die ein einzelner
stets im Nachteil war. Ich mußte zu ihnen kommen als ein Jäger.
Ein klügerer, schnellerer und kräftigerer Jäger.
    Dreißig Minuten lang arbeitete der Sender, dann schaltete
ich ab.
    Ich hatte genug gesehen, die Positronik hatte genug gehört.
Jetzt konnte sie die Informationen verarbeiten.
    Wie konnte ich das Schiff aus dem Orbit locken?
    Ich konnte nicht geortet werden; es wäre der Versuch gewesen,
ein Sandkorn am Strand zu finden. Aber - es war möglich, durch
intensive Suche mit Instrumenten ein radioaktives Sandkorn zu finden.
    Eine kleine Bombe in tausend Kilometern Entfernung auf einem
Steinzeitplaneten!
    Ich begann leise zu lachen und schaltete den Antigravprojektor
wieder ein.
    Nach einem rasenden Flug war ich drei Stunden später wieder
in meiner Kuppel. Und die Vorbereitungen begannen.
    Die Kuppel war mit Maschinen vollgepfropft wie ein Lagerhaus,
dessen Wände sich bogen. Ich fieberte förmlich dem
Zeitpunkt entgegen, an dem ich in das Lager der steinzeitlichen Jäger
einziehen würde. Mein Plan war inzwischen perfekt ausgerechnet
worden; der Logiksektor meines Verstandes hatte einen sehr hohen
Prozentsatz an Wahrscheinlichkeit ausgerechnet.
    »Spiegel!« sagte ich kurz.
    Rico aktivierte eine zwei Quadratmeter große Glasplatte. Ich
konnte mich betrachten; jede Einzelheit meiner Kleidung war wichtig
und konnte über Leben und Tod entscheiden und -über die
Rückkehr nach ARKON.
    Ich erkannte mich kaum wieder.
    Ich trug wadenhohe Stiefel aus graubraunem Material. Sie waren aus
Kunstleder und trugen kreuzförmige Nähte, die ihnen den
Anschein gaben, sie wären mit Knochennadel und Sehnen
zusammengeheftet. Selbstverständlich waren sie wasserdicht und
praktisch unverwüstlich. Eine enggeschnittene Hose mit tiefen
Taschen auf den Oberschenkeln wurde von einem breiten Gürtel
gehalten, den eine Bronzeschnalle zusammenfaßte. In den Säumen
der Hose, in geheimen Fächern der Taschen und im Material des
Gürtels waren winzige Geräte und unzerreißbare
Leitungen untergebracht. Ein Hemd, ebenfalls aus wildlederähnlichem
Material, war an den Armen und am Hals durch dicke, geflochtene
Schnüre gehalten.

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