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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Jägern zu Fuß zurückzulegen,
und meine Geräte wollte ich nicht anwenden, höchstens im
Notfall. Die struppigen, ungepflegten Wildpferde mußten erst
eingebrochen werden; vor mehr als einem Jahrhundert hatten dies schon
einige meiner Kolonisten versucht. Ich schwebte über die Herde,
hielt das Mikrophon der Fernsteuerung an die Lippen und sagte:
    »Truc - Asser!«
    Dann wartete ich eine Sekunde.
    »Zu mir her!«
    Ich blieb über den beiden Tieren stehen, die jetzt die
Schädel hochwarfen und wieherten. Mit riesigen Sprüngen
kamen die beiden tiefschwarzen Wölfe auf die grasende Herde zu,
und die äußeren Tiere flohen bereits. Die Bewegung setzte
sich fort, wie die Strömung in einem Fluß.
    »Sondert die beiden Tiere aus, die ich bezeichne und treibt
sie in die Richtung, aus der ihr gekommen seid!«
    Die Herde stob nach beiden Richtungen davon. Das Donnern
unzähliger Hufe und der aufgewirbelte Staub schufen einen
unvergeßlichen Eindruck. Vor den Tieren bildete sich eine
Gasse, die immer breiter wurde. Der nahe Wald schluckte die ersten
Gruppen der Wildpferde. Schweigend rannten die Wölfe. Sie
erreichten die beiden Hengste, über denen ich schwebte. Truc
wandte sich nach links, schnappte wie spielerisch nach den
Vorderfüßen des Pferdes; der Hengst bäumte sich auf
und schlug aus. Gras und Steine flogen wie Meteore nach allen
Richtungen. Asser schlängelte sich unter dem Bauch des anderen
Tieres hindurch, sprang gegen die Flanken und bewegte sich wesentlich
schneller als ein echter Wolf.
    Die Pferde flohen.
    Die Wölfe errechneten mit ihren blitzschnellen positronischen
Hirnen die Bewegungen schon voraus, richteten sich danach und
brachten durch Scheinangriffe die zwei Pferde in die Richtung, in der
ich sie haben wollte. Die Herde hatte sich längst zerstreut, und
die Pferde flohen in einem gestreckten Galopp. Neben und hinter ihnen
bewegten sich die schwarzen Schatten, und ich drehte den Griff der
Steuerung. Ich beschleunigte, ging in die Waagrechte über und
raste hinter den Pferden her. Auf einer Lichtung, die mit wilden
Moosen bedeckt war, hatte ich sie eingeholt und sagte ins Mikrophon:
    »Haltet sie an. Im Kreis treiben!«
    Augenblicklich gehorchten meine Wölfe. Die Pferde wurden nach
rechts getrieben und wollten sich ständig wehren, aber die Wölfe
waren schneller und wichen den Hufen aus. Auch Arkonstahl, von dem
Huf eines wütenden Wildpferdes getroffen, konnte deformiert
werden.
    Ich ging etwas tiefer, hielt an und hob die Doppelrohr-Waffe hoch.
Die vergifteten Nadeln steckten in den Läufen. Ich zielte genau,
verfolgte den Schenkel des größeren Hengstes mit dem
Visier und drückte ab.
    Mit einem schwirrenden Geräusch löste sich die Feder und
trieb den Bolzen aus dem Lauf. Er steckte im Fell des Tieres, und die
Spitze begann sich aufzulösen, als sie mit dem Blutkreislauf in
Berührung kam. Die Bewegungen des Pferdes wurden langsamer. Der
zweite Schuß löste sich. Auch er traf. Ich landete am Rand
der Lichtung, riß den Energietornister vom Rücken und
schaltete das Antigravfeld aus. Jetzt war ich nichts anderes als ein
entsprechend bewaffneter Jäger. Es freute mich, meine Kräfte
anzuwenden.
    »Stop!« rief ich scharf.
    Die Wölfe blieben augenblicklich stehen, mit leicht auswärts
gestellten Läufen, bereit, jederzeit anzugreifen oder zu
springen. Ich sah mich kurz um. Die fünf Gestalten, die drei
verschiedene Arten von Lebewesen verkörperten, waren allein mit
einem Wall von Büschen, an denen Blüten baumelten. Die
kleine Lichtung war von einem stechenden Geruch vermodernder Pflanzen
erfüllt, in denen sich die Ausdünstung der Tarpane mischte.
Die beiden Pferde standen wie gelähmt da, nur ihre Flanken
bebten.
    Ich hastete zehn Meter über das dichte, blaugrüne Moos.
In den Händen hielt ich starke, geflochtene Seile, dünne
Stahldrähte und einige Ringe.
    Bis jetzt hat dein planvolles Vorgehen die richtigen Ergebnisse
gezeigt, sagte mein Extrahirn. Weiter in den Überlegungen!
    Mein Gedächtnis produzierte die Bilder eines primitiven
Halfters und eines ebensolchen Sattels. Ich ging daran, mit doppelt
aneinandergelegten Schnüren ein Zaumzeug zu knoten. Ich führte
es hinter den Ohren des ersten Pferdes nach unten, schlug einen
Knoten, in den ich einen der stählernen Ringe einknüpfte,
umgab das Maul des Tieres mit einer losen Verbindung, und dann
sicherte ich die Seile durch eine nochmalige Verbindung unterhalb der
großen Augen. Sie waren weit offen und starrten mich an; die
beiden

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