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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unsichtbaren Transmitterfeld
über dem Boden entgegen.
    Burke ächzte.
    „Mach schneller!" flüsterte er.
    Franklins Handflächen klebten vor Schweiß. Aber es war
nicht nur die Hitze, die daran schuld war. Er hatte Angst.
    Noch einmal atmete er tief ein - vielleicht zum letzten Mal,
durchfuhr es ihn -, dann ließ er das Fahrzeug absacken.
    Plötzlich verschwamm die Umgebung vor seinen Augen. Er wollte
schreien, brachte jedoch keinen Ton hervor. Der
Entmaterialisierungsschmerz badete seine Nerven in flüssigem
Feuer. Er spürte einen heftigen Ruck und ahnte, daß der
Gleiter auf den Boden geprallt war.
    Allmählich vermochte er seine Umgebung klarer zu sehen.
    Aber es war nicht mehr die vertraute Umgebung der Ruinenstadt -
sondern etwas ganz anderes.
    Hinter ihm stieß Lyra Rawlins einen schrillen Schrei aus.
    Kendalls erster Eindruck war, er säße in der Kabine
eines Sensitiv-Kinos und nähme an den Ereignissen von mehreren
Sensitivhandlungen gleichzeitig teil.
    Erst Lyras zweiter Schrei gab ihm den Sinn für die Realität
zurück.
    „Ganz ruhig, Mädchen", sagte er und lächelte.
Das Lächeln kostete ihn all seine Energie.
    Er schloß die Augen, konzentrierte sich und öffnete sie
wieder. Das Bild der Umgebung blieb, aber nun sah er es so, wie es
tatsächlich war. Der Gleiter war in einer schalenförmig
nach außen gewölbten Halle wieder-verstofflicht worden.
Dort, wo die Wände in den glatten Boden übergingen, reihte
sich ein Tor am anderen,
    so dicht nebeneinander, daß die Wandsegmente dazwischen in
Bodennähe kaum breiter als einen halben Meter sein konnten.
    Es waren die Türöffnungen, die den Eindruck zahlreicher
Sensitivhandlungen erweckt hatten - und noch etwas, das Franklin
Kendall nicht genau definieren konnte. Vor den Toren herrschte
Bewegung. Seltsam geformte Fahrzeuge glitten lautlos durch die Luft,
humanoide Lebewesen glitten auf Transportbändern vorüber,
Maschinen bauten an pyramidenförmigen Bauwerken. Aber wenn ein
Gleiter sich an einem Tor vorbei bewegte, dann tauchte er
seltsamerweise nicht vor der nächsten Öffnung auf, wie man
es hätte erwarten können, sondern er verschwand einfach.
Nicht anders erging es allen anderen Dingen. Es gab keinen
Zusammenhang zwischen den Geschehnissen.
    Kendall rieb sich die Augen.
    Es nützte nichts. Auch der andere Effekt blieb, obwohl er ihn
nur für eine Nachwirkung der Transmission gehalten hatte. Die
Dinge vor den Toren blieben weiterhin leicht verschwommen, als
betrachte man sie durch eine getrübte Glaswand hindurch.
    Er wandte den Kopf, als Eddie Burke sich aus dem Gleiter schwang.
    „Warte!" rief Kendall. „Wohin willst du, Eddie?"
    Eddie blieb stehen, als sei er gegen eine unsichtbare Barriere
gestoßen. Langsam drehte er sich um. Er blinzelte verwirrt.
    „Entschuldige, Frank", sagte er tonlos. „Ich ...
ich weiß nicht, warum ich ..." Er schüttelte den
Kopf. „Eigenartig!"
    „Was ist eigenartig?" fragte Lyra Rawlins.
    „Ich spüre nichts", erklärte Burke. „Keine
Gefühle!" Er schrie fast. „Die Wesen dort draußen
scheinen überhaupt keine emotionalen Regungen zu haben!"
    Franklin kniff die Augen zusammen.
    „Das ist tatsächlich eigenartig", murmelte er.
    Er gab sich einen Ruck und sprang auf den Hallenboden. Instinktiv
erwartete er, nicht auf normaler Materie zu landen. Er atmete auf,
als er feststellen mußte,
    daß der Hallenboden so fest und normal war, wie man es nur
erwarten konnte.
    Nachdenklich half er Lyra beim Aussteigen. Nachdem sie Burke
eingeholt hatten, gingen sie dicht nebeneinander auf den nächsten
Ausgang zu. Es war, als suchten sie Schutz in der Nähe der
Gefährten, Schutz vor einer Gefahr, die anscheinend überhaupt
nicht existierte. Niemand kümmerte sich um sie. Die Menschen,
die draußen auf einem breiten Transportband vorüberglitten,
wandten nicht einmal den Kopf zu ihnen.
    Am Tor blieben sie stehen.
    Lyra preßte die Statuette an ihre Brust, als fürchtete
sie, jemand könnte sie ihr wegnehmen.
    Zwei menschliche Wesen glitten etwa einen halben Meter an ihren
Gesichtern vorbei. Franklin Kendall bezwang die Regung, die Hand nach
einem von ihnen auszustrecken. Sie waren ungefähr so groß
wie er selber, hatten völlig menschliche Körperformen, aber
ihre Haut schimmerte samtblau. Sie trugen sehr leichte Kleidung:
kurze, weite Hosen aus einem fluoreszierenden Material, das seine
Farbe ständig änderte, und darüber hüftlange,
transparente Hemden mit kurzen Ärmeln. Die nackten Füße
steckten in

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