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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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brauchten sie die
Antigravgeräte nicht mehr.
    Während sie mit großen Sprüngen über die
Schutthügel der ehemaligen Gleitbandstraße hinwegsetzten,
rief Kendall nach Roger Garfield. Der Freund meldete sich sofort.
Kendall teilte ihm aber über Sprechfunk mit, was sie vorhatten
und bat ihn, sich in der Nähe ihres Treppenschachtes einzuf
inden.
    Die Sonne hatte den Zenit bereits überschritten, als sie an
die Oberfläche zurückstiegen. Es war die heißeste
Zeit des Tages. Überall ringsum wirbelten Staubwolken auf, wo
die Maschinen arbeiten. Am südwestlichen Horizont hingen einige
turmförmige Wolken.
    Wahrscheinlich würde die Nacht wieder ein Gewitter bringen.
    Franklin Kendall lächelte voller Selbstironie, als er
bemerkte, daß er sich über etwas Gedanken machte, das er
wahrscheinlich nicht miterleben würde.
    Alrun Tokart, das haluterähnliche Lebewesen, hörte sich
den Bericht der drei Terraner an. Sein „Gesicht" verriet
nichts über seine Gefühle; es konnte nichts verraten, denn
ihm fehlte die Gabe der Mimik.
    „Es gibt viele Flüsse, aber alle münden in ein
Meer", sagte er orakelhaft, nachdem er den Bericht gehört
hatte. „Und im Grunde genommen haben alle Mythologien und
Religionen den gleichen Ursprung, so unterschiedlich sie auch sein
mögen."
    „Wollen Sie damit Gott verleugnen?" fragte Roger
fassungslos.
    Tokart lachte.
    „Sie scherzen wohl, Garf ield. Wenn es einen Gott gibt, dann
waren die kosmischen Entwicklungshelfer seine Werkzeuge, ob sie es
wußten oder nicht - und dann ist er das Meer, aus dem alle
Flüsse indirekt immer wieder neu kommen und in das sie immer
wieder zurückfließen."
    Roger wollte etwas entgegnen, aber Franklin Kendall kam ihm zuvor.
    „Das Transmitterfeld wird sich gleich aufbauen, Roger. Lyra,
Eddie und ich nehmen den Gleiter aus dem Robotstützpunkt. Die
Roboter lassen wir zurück. Der erste Versuch hat gezeigt, daß
Roboter das Problem nicht lösen können, vor das die
Transmission sie stellt. Du bleibst bitte hier. Sollten wir nicht
zurückkehren, kommst du uns auf keinen Fall nach. Du suchst
weiter nach der Transmitterstation und versuchst sie umzupolen."
    „Warum das?" fragte Garfield verwundert.
    „Ja, warum?" echote Burke. „Mit dem Robotgleiter
werden wir höchstens dreißig Stunden bis hierher brauchen,
selbst wenn wir auf der entgegengesetzten Seite dieses Planeten
landen sollten."
    „Länger hätte auch der erste Gleiter nicht ge
    braucht", erwiderte Kendall. „Und dreißig Stunden
sind um, seit er durch den Transmitter ging. Warum ist er noch nicht
zurück?"
    „Weil er wahrscheinlich in einer Falle remateriali-sierte",
warf Lyra ein. Kendall tippte mit dem Zeigefinger an die Statuette,
die Lyra hielt.
    „Glaubst du im Ernst, Wesen wie die Hüter des Lichts
oder ihre Vorfahren würden etwas tun, was andere intelligente
Wesen gefährden könnte?"
    „Du widersprichst dir selbst", sagte Eddie. „Wenn
keine Gefahr bestünde, wäre zumindest der Gleiter wieder
zurück."
    „Vielleicht ist der Weg zu lang - oder unpassierbar für
einen Atmosphärengleiter ..."
    Burke riß die Augen auf.
    „Ich verstehe", sagte er tonlos. Er schlug sich mit der
flachen Hand an die Stirn. „Warum sind wir nicht gleich
daraufgekommen, daß der Empfänger auf einem anderen
Planeten stehen könnte."
    In Lyras Augen trat ein Hoffnungsschimmer.
    Franklin Kendall hob die Hand.
    „Keine voreilige Begeisterung bitte!" Er wehrte die
Versuchung ab, den anderen zu erklären, daß die Diasporer
so wenig vollkommen waren wie jedes vernunftbegabte Wesen im
Universum. Auch sie hatten vor einigen Millionen Jahren, als sie die
Transmitterverbindung bauten, nicht wissen können, ob nicht
unvorhersehbare Ereignisse auf dem Empfängerplaneten jedes
Lebewesen, das dort materialisierte, in Lebensgefahr brächten.
    „Transmitterfeld steht!" rief ein Uktaner vom Rand des
Platzes herüber.
    Franklin schwang sich in den Gleiter. Die beiden Roboter standen
unbeteiligt dabei. Eddie und Lyra nahmen ebenfalls im Gleiter Platz.
    „Seid vorsichtig!" rief Roger Garfield.
    Kendall winkte. Dann startete er das Fahrzeug und fuhr schnell
davon. Je kürzer der Abschied, desto besser. Nur nicht daran
denken, daß es vielleicht kein Wiedersehen geben würde!
    Dennoch verlangsamte er unwillkürlich die Fahrt, als sie die
Ruinen hinter sich ließen und wenige Meter vor ihnen der Platz
auftauchte.
    Kendall steuerte zur Mitte des Platzes. Dort ließ er den
Gleiter zentimeterweise hinabsinken, dem

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