PR TB 059 Projekt Kosmopolis
für
Zielobjekt gehalten, da es sich hinter der Emis
sion einer Boje verbarg. Treffer mittschiffs und im Heck erzielt;
Triebwerke lahmgelegt. Da Schiff nicht die vorgeschriebene
Kennzeichnung trägt, hielt ich eine Betameldung für
erforderlich."
„Danke, Kendall...", sagte Davis gedehnt. „Sie
sind sich also nicht sicher, ob dieses Schiff befugt war, in den
Manöversektor einzufliegen?"
„Nein, Sir!"
Der Oberleutnant nickte.
„Sie werden in Schleuse KT-11 übernommen, Kendall.
Peilstrahl beachten, bitte. Ich erwarte Sie zum Rapport!"
Damit schaltete er ab.
„Oje!" stöhnte Burke. „Ich ahne
Schreckliches."
Franklin antwortete nicht darauf. Er richtete sich befehlsgemäß
nach dem Peilstrahl, landete den Raumjäger in Schleuse KT-11 und
eilte sofort weiter zur Zentrale. Eddie rannte keuchend hinter ihm
her.
Oberleutnant Joel Davis erwartete sie am Kartentisch und bot
Plätze an.
„Nun erzählen Sie mir bitte, warum Sie mit voll
aktivierten Ortungsgeräten aus dem Planetoidengürtel gerast
sind", forderte Davis Franklin auf.
„Ich wollte keine Zeit verlieren, Sir", antwortete
Kendall. „Das Schiff könnte doch zu einem Zweck dort sein,
der feindlicher Natur ist."
„Kurz gesagt, Sie vermuten, es handelt sich um gegnerische
Agenten oder etwas dieser Art?"
„Jawohl, Sir!"
„Aber Sie wissen es nicht. Weshalb überzeugten Sie sich
nicht davon?"
Kendall beruhigte sich wieder. Er hatte etwas getan, weil er es
für richtig hielt Und seine Meinung hatte sich nicht geändert.
Folglich mußte er sie vertreten.
„Das Schiff ist manövrierunfähig und kann deshalb
nicht entkommen, Sir. Eine gründliche Untersuchung aber hätte
uns möglicherweise gefährdet, vielleicht sogar daran
gehindert, Meldung zu erstatten. Ich hielt es für sinnvoller,
keinen Mut zu beweisen, sondern nur dafür zu sorgen, daß
die Beobachtung gemeldet wird."
Joel Davis lächelte.
„Nun, Sie haben dennoch Mut bewiesen - indem Sie Ihr
Leutnantspatent aufs Spiel setzten. Zu Ihrer Information: Es handelt
sich trotz der fehlenden Kennzeichnung um Ihr Zielobjekt."
„Also durchgefallen!" murmelte Burke.
„Fast!" entgegnete Davis mit Schärfe in der
Stimme. „Sie wären nämlich durchgefallen, wenn Sie
das Schiff untersucht hätten. Natürlich - und
verständlicherweise - hielten Sie das Finden und Lahmschießen
des Manöverprojekts für Ihr Hauptproblem. Aber bedenken Sie
bitte, daß Ihre diesbezüglichen Fähigkeiten schon oft
getestet wurden. Diesmal kam es uns darauf an, den Mut zur
Verantwortung und zum selbständigen Handeln zu messen. Dazu
mußten wir Sie in eine Konfliktsituation stellen. Die anderen
Prüflinge stehen übrigens vor ähnlichen Problemen - zu
Ihrem Trost."
Eddie Burke schnellte von seinem Sessel hoch.
„Wir haben also bestanden, Sir! Das habe ich doch gleich
gewußt!"
Oberleutnant Davis musterte ihn von oben bis unten. Burke
schrumpfte zusehends zusammen dabei.
„Gehen Sie in sich, Burke", sagte Davis nach einiger
Zeit. „Ich wette, die Aufzeichnungen der Bordgespräche
kosten Sie einige Punkte."
Eddie erbleichte.
„Dann ... dann kann ... ich noch ... durchfallen?"
stammelte er.
„Keine Sorge!" Davis erhob sich. „Sie hatten ja
einen guten Kommandanten. Und Sie haben seine Befehle befolgt, nicht
wahr?"
„Hm! Ja, Sir!" antwortete Eddie.
„Wollen wir's hoffen", meinte Joel Davis lächelnd.
„Im übrigen haben Sie dienstfrei bis zur Landung!"
Zwei Tage später standen sie auf einem kleinen Raumhafen der
Galaktischen Abwehr. Es war Nacht. Der Wind heulte über das Land
nördlich von Terrania und trieb dichte Regenschauer vor sich
her.
Franklin zog fröstelnd die Kapuze seines Umhangs
tiefer ins Gesicht. Der Lichtschein aus dem ebenerdigen
Kontrollbunker vermochte kaum die Gesichter der Freunde zu
beleuchten. Er sah, wie John Rawlins den Arm schützend um Lyras
Schultern legte, und lächelte.
Jemand räusperte sich.
„Eure Freunde müssen bald da sein", sagte Reginald
Bulls Stimme.
Der Staatsmarschall hatte sie persönlich zum Raumhafen
begleitet. Perry Rhodan befand sich wieder unterwegs, aber er ließ
ihnen Grüße und die besten Wünsche durch Bully
ausrichten.
„Dieser Mr. Caluta und Mr. Shirgojo", fuhr Bull fort,
„was sind das eigentlich für Leute?"
Kendall wunderte sich, daß der Großadministrator nicht
einmal seinen besten Freund über Hawks und Luns Besuch
informiert hatte.
„Ich darf nichts sagen, Sir", erwiderte er.
Reginald Bull brummte ärgerlich vor sich hin. Dann
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