PR TB 060 Kundschafter Aus Dem All
stammten. Auf diese Weise
hatten die Diskusköpfe eine Untersuchung der Kolonie geradezu
herausgefordert. Indem sie Groove Solomon unterstützten, schufen
sie alle Voraussetzungen zu einem Kampf zwischen den Inkheads und den
Kolonisten.
Redhorse runzelte die Stirn. Ein Mann von Solomons Format hätte
eigentlich merken sollen, was das wahre Ziel der Blues war. Glaubte
Solomon wirklich, daß er von den Gatasern unterstützt
wurde, ohne daß diese schlauen Wesen sich einen Vorteil davon
versprachen?
Der Cheyenne wandte sich an Velare.
„Kennen Sie Groove Solomon?“
„Ich habe oft mit ihm gesprochen“, bekannte Velare.
„Wir haben ihm geholfen, seine Macht auszubauen. Er erhielt von
uns viele Ausrüstungsgegenstände. Wir haben sogar einen
Satelliten in eine Umlaufbahn gebracht.“
„Die Eingeborenen sind nur Mittel zum Zweck für Sie“,
warfRedhorse dem Blue vor. „Natürlich“, sagte
Velare. „Wir werden sie alle töten, wenn wir diesen
Planeten zu einem Stützpunkt ausbauen. Vorläufigjedoch
werden die Inkheads alles tun, was ich von ihnen verlange. Sie
verehren mich als Gottheit.“
Die Blues waren äußerst geschickt vorgegangen,
überlegte Redhorse mit widerwilliger Anerkennung. Auch wenn
Perry Rhodan die Hintergründe für die Ereignisse auf
Celanese erfahren sollte, würde ihm keine andere Wahl bleiben,
als die Kolonie zu räumen. In einem solchen Fall würden
allerdings auch die Gataser keinen Stützpunkt auf Celanese
errichten können, denn der Großadministrator würde
einige große Kampfschiffe im Aztran-System stationieren.
Deshalb mußten die Blues daran interessiert sein, daß
ihre Anwesenheit im Aztran-System niemals aufTerra bekannt wurde.
Die Schlußfolgerung aus diesen Überlegungen konnte nur
sein, daß der Tod Groove Solomons und aller anderer Männer,
die von den Blues auf Celanese wußten, schon geplant war.
Redhorses Gedanken wirbelten durcheinander. War Solomon
tatsächlich so von seiner augenblicklichen Macht berauscht, daß
er nicht ahnte, was ihm bevorstand? Oder gab es Zusammenhänge,
von denen Redhorsejetzt noch nichts wußte?
„Es ist alles so gekommen, wie wir es vorhergesehen haben“,
sagte Velare. Er war nicht in der Lage, in seinem Gesicht Triumph
oder Freude zu zeigen, aber wenn es ein gatasisches Äquivalent
für diese Gefühle gab, mußte Velare sie in diesem
Augenblick empfinden.
„Ich werde Sie von den Eingeborenen töten lassen“,
sagte der Blue. „Sie wissen zuviel über das, was sich auf
Celanese ereignet hat. Wenn Sie nicht zurückkehren, werden
andere Raumfahrer kommen, um nach Ihrem Verbleib zu forschen. Sobald
sie auftauchen, werde ich die Inkheads zu einem neuen Angriff auf die
Inselkolonie veranlassen.“
Velarcs Plan war einfach, aber er versprach den Blues Erfolg.
Redhorse bedauerte, daß er zusammen mit Surfat in der
vergangenen Nacht keinen Fluchtversuch unternommen hatte. Jetzt war
es zu spät.
Der Cheyenne und Surfat mußten zusehen, wie Velare den
Häuptling der Inkheads heranwinkte. Die beiden unterhielten sich
einen Augenblick, dann deutete Velare auf die beiden Terraner.
Redhorse konnte nicht verstehen, was der Blue dabei sagte, aber
seine Geste war unmißverständlich.
Tötet sie! bedeutete sie.
*
Die beiden großen Boote der PM erreichten noch vor Anbruch
des Morgens das Ufer des Kontinents. Injedem Boot hielten sich
elfPersonen auf.
Diahann und Solomon waren die einzigen unbewaffneten Passagiere,
alle anderen PM hatten ihre gesamte Ausrüstung dabei.
Groove Solomon sprang als erster an Land. Irgendwo blitzte ein
Scheinwerfer auf.
„Licht aus!“ rief Solomon wütend“Wir müssen
damit rechnen, daß die Inkheads Wächter aufgestellt
haben.“
Einer der Männer packte Diahann am Arm und zog sie mit ans
Ufer. Die Praktizierenden Mediziner unterhielten sich mit gedämpften
Stimmen.
„Tragt die Boote in den Wald und versteckt sie!“
befahl Solomon. „Außerdem müssen alle Spuren am Ufer
verwischt werden. Die Eingeborenen sollen noch nicht erfahren, daß
wir hier sind.“
Jetzt erwies sich das harte Training, das die Männer in der
Klinik absolviert hatten, als Vorteil. Schnell wurden die Boote im
Wald versteckt. Alles ging mehr oder weniger geräuschlos vor
sich.
Als die Männer fertig waren, kam Solomon zu Diahann; er fand
sie trotz der fast vollkommenen Dunkelheit mit unheimlicher
Sicherheit.
„Du begleitest mich“, sagte er.
Sie versuchte sein Gesicht zu erkennen.
„Was hast du vor?“ fragte sie.
„Setkor,
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