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PR TB 060 Kundschafter Aus Dem All

PR TB 060 Kundschafter Aus Dem All

Titel: PR TB 060 Kundschafter Aus Dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und sah die Baumhütten der
Inkheads. Das Dorf schien sich über ein größeres
Gebiet zu erstrecken, denn Diahann sah, daß die Baumhütten
verhältnismäßig weit voneinander entfernt waren.
    Inzwischen war es hell geworden. Sie konnten keinen Eingeborenen
sehen.
    „Warum ist es so ruhig?“ flüsterte Solomon kaum
hörbar.
    Setkor lauschte angestrengt.
    „Das Dorf scheint verlassen zu sein“, sagte er.
    „Verlassen?“ Solomon blickte den PM ungläubig an.
„Aber wohin sollen alle Inkheads gegangen sein?“
    „In einiger Entfernung von hier gibt es eine große
Lichtung, wo die Eingeborenen ihre Versammlungen abhalten“,
berichtete Setkor. „Dort feiern sie auch, wenn es einen Anlaß
dazu gibt.“
    „Vermutlich sind sie alle dort“, sagte Solomon. „Sie
haben zwei Gefangene gemacht.“ Diahann bemerkte, daß
Setkor zögerte.
    „Wir gehen weiter“, sagte Solomon.

    „Es ist gefährlich“, bemerkte Setkor. „Wenn
die Inkheads feiern, sind sie unberechenbar. Wenn sie uns entdecken,
werden wir trotz unserer Waffen hier im Wald keine Chance gegen sie
haben.“
    „Wir gehen trotzdem weiter“, entschied Solomon.
    Wie Diahann erwartet hatte, setzte der Chefphysiker seinen Willen
durch. Achselzuckend stand Sektor auf. Obwohl er sicher zu sein
schien, daß das Dort verlassen war, bestand er darauf, daß
sie es umgingen. Er wollte kein Risiko eingehen.
    Diahann schätzte, daß eine weitere Stunde verstrichen
war, als sie endlich Stimmen hörten. Setkor blieb stehen und
nickte Solomon zu. Seine Haltung sagte Diahann mehr als alle Worte.
Sie hatten den Versammlungsplatz der Inkheads erreicht.

9.
    Zoquer war so aufgeregt wie selten zuvor in seinem Leben. Nur als
er seine Eltern erschlagen und ihre Köpfe und Hände voller
Stolz in seine Hütte getragen hatte, war er in ähnlicher
Hochstimmung gewesen. Vergessen war sein Zorn über Golques
Benehmen, und vergessen war auch die Enttäuschung darüber,
daß sie umgekehrt waren, ohne bis zur Stadt der Inselbewohner
vorzustoßen.
    Die beiden Gefangenen lagen neben dem Trommelstamm am Boden.
    Quelcko und der Fremde hatten entschieden, daß sie sterben
mußten. Zoquer hielt diese Entscheidung für gerecht.
Inselbewohnern durfte man nicht trauen. Eine Zeitlang hatte Zoquer
geglaubt, daß diese beiden Männer ihnen geholfen hätten,
doch daran dachte erjetzt nicht mehr. Das, was sich zwischen dem Meer
und der Stadt ereignet hatte, war zu kompliziert, um von dem Inkhead
begriffen zu werden.
    Außerdem waren beide Gefangene Ungläubige. Das allein
war Grund genug, sie zu töten.
    Ein neuer Gedanke schlich sich in Zoquers Gehirn. Wir stand
eigentlich Velare zu ihrer Religion? Er hatte sich noch nie dazu
geäußert. Er trug weder Köpfe noch Hände.
    Aber, so folgerte Zoquer, ein Gott mußte nicht unbedingt
Eltern haben. Immerhin hätte sich Velare etwas anhängen
können, was seine Verbundenheit mit den Gebräuchen der
Inkheads demonstrierte.
    Zoquer würde Golque vorschlagen, dem Fremden Köpfe und
Hände der Gefangenen zu überreichen. Das war zwar nur ein
Ersatz, aber Velare warja auch kein Inkhead.
    Zoquer blickte sich um. Seine Stammesgenossen waren aufgeregt. Sie
alle beneideten Quelcko, der als Stammhüter das Vorrecht hatte,
die Gefangenen zu töten. Zoquer fragte sich, ob Quelcko seinen
Knüppel oder das Messer des Fremden benutzen würde.
    Da er noch jung war, mußte Zoquer in den hinteren Reihen
sitzen. Er hätte sich zu Golque gesellen können, der ihm
einen Platz in der vordersten Reihe beschafft hätte, doch dazu
war er zu stolz. Golque sollte nicht glauben, daß er ihn immer
wie ein Kind behandeln konnte. Quelcko hob einen Arm und es trat Ruhe
ein.
    „Mich Stammhüter!“ schrie Quelcko. „Mich
sprechen Velare.“
    Zustimmendes Gemurmel wurde laut, und auch Zoquer gab einen
begeisterten Schnalzlaut von sich. Gleichgültig, was Quelcko
sagte, in einem Augenblick wie diesem würde er nur Zustimmung
erhalten.
    Quelcko deutete mit seinem Messer auf die beiden Gefangenen.
    „Das Inselbewohner“, sagte er anklagend. „Feinde.“
    In den hinteren Reihe entstand Unruhe, denn nichtjeder Inkhead
konnte die Gefangenen sehen. Zoquer hatte Glück, daß er
und seine Nachbarn auf einer kleinen Erhöhung Platz gefunden
hatten.
    „Velare sprechen töten!“ fuhr Quelcko fort. Er
streckte sich und genoß es sichtlich, von allen anderen mit
Bewunderung, aber auch voller Neid angeblickt zu werden. Er hatte
noch immer

    die Waffen der Gefangenen am Gürtel hängen.

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