PR TB 060 Kundschafter Aus Dem All
Kolonie aufgelöst werden, setze ich mich mit
Ihnen in Verbindung.“
„Schade“, sagte der Cheyenne.
Ihre Blicke trafen sich.
„Sie könnenjederzeit auf Celanese einwandern, wenn die
Kolonie bestehen bleibt“, schlug Diahann vor.
„Ja“,sagteer. „Vielleicht...“
11.
Zum erstenmal seit Redhorse an Bord der CRUSADER gekommen war,
lächelte Major Cudy ihm zu. Zu Redhorses Erstaunen war dieses
Lächeln sogar wohlwollend.
„Sie haben sich bewährt“, sagte der Kommandant.
„Ich habe damit gerechnet, daß Sie ein Mann sind, der
Entscheidungen treffen und selbständig handeln kann. Deshalb
habe ich Sie nach Celanese geschickt.“
Redhorses Augen rundeten sich. Cudy kam auf ihn zu und klopfte ihm
auf die Schulter.
„Ich habe Sie nicht immer gut behandelt“, bekannte er.
„Das geschah aber nicht aus Bosheit, sondern nur, um Sie zur
Selbständigkeit zu erziehen. An Bord der von mir kommandierten
Schiffe sind schon viele junge Offiziere gescheitert, aber mindestens
ebenso viele haben sich für größere Aufgaben
qualifiziert. Ich freue mich, daß Sie zu den Letztgenannten
gehören.“ „Ich weiß nicht, was ich sagen
soll“, erwiderte Redhorse verlegen. „Ein paarmal habe ich
Sie verwünscht. Entschuldigen Sie.“
Cudy lachte wieder. Sie befanden sich in der Zentrale der
CR\JSADER, die das Aztran-System verlassen hatte und sich auf dem
Rückflug zur Erde befand.
Cudy sagte: „Ich habe Sie zur Beförderung vorgeschlagen
und außerdem darum gebeten, daß Sie an Bord eines
größeren Schiffes versetzt werden. Allmählich wachsen
Sie mir über den Kopf.“
„Danke“, sagte Redhorse verwirrt.
In Gedanken weilte er noch immer im Aztran-System. Dort waren
inzwischen zwei Schiffe mit Beamten der Kolonialverwaltung
eingetroffen. Eine eingehende Untersuchung sollte darüber
entscheiden, ob die Kolonie aufgelöst werden mußte. Alle
Praktizierenden Mediziner und Bürgermeister Kral waren verhaftet
worden. Für sie war auf Celanese-Island kein Platz mehr.
Lediglich Diahann Uggam hatte die Erlaubnis erhalten, auf Celanese zu
bleiben. Redhorse preßte die Lippen aufeinander, als er an das
Mädchen dachte. Der Abschied von ihr war ihm schwergefallen,
zumal er überzeugt war, daß er sie nicht wiedersehen
würde. „Wahrscheinlich sind Sie noch immer müde“,
drang Cudys Stimme in seine Gedanken.
„Aber nein, Sir“, wehrte der Cheyenne ab. „Ich
bin völlig in Ordnung.“
„Trotzdem“, beharrte der Kommandant der CRUSADER.
„Gehen Sie in Ihre Kabine und ruhen Sie sich aus. Ihre Freunde
Vincent und Eisner sind mir Hilfe genug.“
Redhorse bedankte sich und verließ die Zentrale. Auf dem
Gang stieß er mit Brazos Surat zusammen, der verdächtig
aus dem Mund roch und ihn mit glänzenden Augen begrüßte.
„Wahrscheinlich werde ich Sergeant“, sagte er zu
Redhorse.
„Wunderbar“, sagte Redhorse. „Ich gratuliere.“
Der untersetzte Mann grinste.
„Sie werden bestimmt auch befördert“, vermutete
er mit der ihm eigenen Respektlosigkeit. „Kommen Sie mit in
meine Kabine, dort können wir einen Schluck auf unseren
gemeinsamen Erfolg trinken.“
Redhorse entschloß sich, alles zu überhören, was
Surfat soeben von sich gegeben hatte.
„Das ist nicht üblich“, lehnte er ab.
Surfat packte ihn am Arm. Erstjetzt merkte Redhorse, daß der
Korporal sogar leicht schwankte.
„Aus Ihnen wird nie ein guter Sergeant“, sagte
Redhorse vorwurfsvoll.
„Kommen Sie, Sir!“, sagte Surfat mit schwerer Zunge.
„Wir beide haben allein gegen dreitausend Praktizierende
Mediziner und vierzigtausend blutrünstige Inkheads gekämpft.
Wenn wir uns da nicht einen Schluck verdient haben ...?“
Redhorse seufzte. Offensichtlich blieb ihm keine andere Wahl, als
den Korporal zu begleiten, wenn er keinen Skandal heraufbeschwören
sollte. Zu seiner Erleichterung erreichten sie Surfats Kabine, ohne
von einem Raumfahrer gesehen zu werden.
Surfat wühlte umständlich in seinem Schrank und brachte
ein paar Tonspulen zum Vorschein. Es stellte sich heraus, daß
sie mit Flüssigkeit gefüllt waren.
Der Korporal zwinkerte Redhorse zu. „Verraten Sie nie mein
Versteck“, sagte er.
„Bestimmt nicht!“ versprach Redhorse.
Surfat übergab dem Cheyenne eine Tonspule.
„Worauf trinken wir?“ fragte er mit unsicherer Stimme.
„Auf das Weiterbestehen der celanesischen Kolonie und auf
das schönste Mädchen dieser Galaxis: Diahann Uggam!“
stieß Redhorse hervor und hätte sich im gleichen
Augenblick für seine
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