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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seines Körpers, daß hier Dinge im Gange waren,
über die er sich informieren mußte, wenn ihm die Krone
lieb war. Er wußte ebenso, daß Bao-Nai ihm nur eine
geringe Hilfe sein würde, solange sie nicht wußte, worauf
sie ihr Augenmerk zu richten hatte. Er mußte näher an den
Brennpunkt des Geschehens heran. »Du kehrst jetzt zurück«,
gebot er Bao-Nai und legte ihr die Arme um die Schultern. »Ich
brauche dich. Halte den Zugang offen. Du wirst bald von mir hören.«
    Sie preßten die Stirnen gegeneinander. Bao-Nai löste
sich hastig, fast mit Gewalt aus seinem Griff, wandte sich um und
stieg in das Fahrzeug. Der Gleiter hob ab, wandte in der Luft und
schoß den Einschnitt entlang auf die Küstenebene zu. Hiro,
sah ihm nach, bis er aus seiner Sicht entschwand. Dann stieg er durch
den Spalt zur Plattform hinauf und hockte sich neben seinem Wagen zu
Boden.
    Er brauchte Zeit zum Nachdenken.
    »Nennen Sie mir einen einzigen Grund«, verlangte
Stoke, »warum ausgerechnet ich für den Herzog von Tulli
die Kastanien aus dem Feuer holen soll.«

    Das Gespräch fand in einem kleinen Seitenraum statt, das der
Herzog den beiden Männern zur Verfügung gestellt hatte.
Stoke war so gut wie sicher, daß die Kammer abgehört
wurde; aber bislang hatte er keinen Grund, aus seiner Verwunderung
ein Hehl zu machen.
    Ohlen ließ sich die Frage ein paar Sekunden durch den Kopf
gehen. Dann antwortete er:
    »Weil Sie der einzige Mann sind, der eine vernünftige
Aussicht auf Erfolg hat.«
    Stoke entzündete eine Zigarre. Es war ihm gleichgültig,
ob die kostbaren Wandvorhänge unter dem Qualm zu leiden hatten.
»Das erklären Sie mir am besten«, knurrte er Ohlen
an. »Ich versteh's nämlich nicht. Fangen Sie mit der
Wunderwaffe an, die der Herzog mirversprochen hat.«
    Ohlen nickte.
    »Gewiß«, meinte er bereitwillig, »es
handelt sich um einen winzigen Schocker, der in die Spitze einer
Kampflanze eingebaut ist.«
    Stoke vergaß, daß er die Lunge voller Zigarrenrauch
hatte. Als er überrascht nach Luft schnappte, bekam er einen
Hustenanfall. Es dauerte eine Zeit, bis er sich davon erholt hatte.
Ohlen wartete geduldig.
    »Sie sind verrückt«, krächzte Stoke. »Woher
haben Sie den Schocker? Ein Wort von mir an die Behörden, und
Sie werden deportiert. Schocker stehen mit an oberster Stelle auf der
Liste der Waren ...«
    »Ich weiß, ich weiß«, unterbrach ihn
Ohlen. »Ich habe Ihnen vorgestern mein politisches
Glaubensbekenntnis vorgebetet. Ich bin überzeugt, daß es
für die Aniter terranischer Abstammung bei der bevorstehenden
Wahl um Kopf und Kragen geht. Glauben Sie wirklich, ich lasse mich
angesichts drohender Gefahr von einem altersschwachen
Einfuhrbeschränkungsgesetz davon abhalten, die nötigen
Abwehrmaßnahmen zu treffen?«
    Stoke gestand ihm diesen Punkt zu, indem er die Frage
unbeantwortet ließ. Ohlen fuhr fort:
    »Der Schocker in der Lanzenspitze hat eine maximale
Reichweite von vier Metern. Aus dieser oder einer geringeren
Entfernung eingesetzt, wird er Ihren Gegner für die Dauer von
einigen Sekunden absolut bewegungsunfähig machen. Die Wirkung
der Waffe ist so, daß der Mann einen kräftigen Schlag
empfindet - ganz so, als wäre er von Ihrer Lanze getroffen
worden. Es ist natürlich nicht ratsam, den Schocker über
die maximale Distanz einzusetzen. Man könnte Verdacht schöpfen,
wenn die Leute aus den Sätteln fallen, bevor die Lanzenspitze
überhaupt in ihre Nähe gekommen ist. Sie müssen sich
also die Sache so ausrechnen...«
    Stoke hob die Hand.
    »Erstens«, sagte er, »bin ich klüger, als
Sie denken, und sehe die Probleme, auch ohne mit der Nase
daraufgestoßen zu werden. Und zweitens, verdammt nochmal, reden
Sie nicht so daher, als hätte ich den Auftrag schon angenommen.
Es ist Ihnen immer noch nicht gelungen, mir den Mund wäßrig
zu machen.«
    Ohlen zog die Brauen in die Höhe.
    »Wenn Sie gewinnen, fällt Ihnen eines der reichsten
Fürstentümer zu«, gab er zu bedenken.
    Der Gedanke war Stoke bislang nur am Rande gekommen. Ohlen hatte
recht. Nach anitischem Brauch und Gesetz würde er selbst Fürst
Agbro sein, sobald er den Zweikampf gewonnen hatte.
    »Wozu brauche ich ein Fürstentum?!« protestierte
er trotzdem. »Ich bin hier auf Urlaub ... «
    »Einen Schmarren«, unterbrach Ohlen ihn grob.
    »Wie bitte?«

    »Einen Schmarren, sagte ich. Wem wollen Sie was vormachen?
Ich gebe zu, daß ich nicht genau weiß, in welcher
Funktion und mit welchem Auftrag Sie nach An'An gekommen sind. Aber
so viel

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