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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Namen der beiden Kontrahenten wurden verlesen, danach
die Namen der Agbro‘schen Gehilfen. Stoke nahm zur Kenntnis,
daß er es mit achtundfünfzig Rittern, dreiunddreißig
Baronen und neun Grafen zu tun hatte, und er war sicher, daß
Agbro trotz seiner Sorglosigkeit Männer ausgesucht hatte, die in
dieser Art Handwerk erfahren waren und sich bewährt hatten.
    Das Kollegium bat die beiden Gegner, mitsamt ihren Waffen vor dem
Richtertisch zu erscheinen. Der Tisch befand sich an der rechten
Seite der Arena, in der Mitte des Kurses. Stoke bestieg würdevoll
sein Pa-Anu, zog die Lanze aus den Schlaufen, richtete sie senkrecht
und ritt zu den Richtern hinüber.
    Seine und Agbros Waffen wurden untersucht. Die Richter
interessierten sich hauptsächlich für die Beschaffenheit
der Spitze, die in Wirklichkeit eine sorgfältig auf Maß
gehaltene Rundung war mit einem Durchmesser, der um wenige Millimeter
über dem üblichen Abstand zweier Rippen lag. Selbst ein mit
Wucht geführter Stoß konnte somit den Körper des
Getroffenen nicht durchdringen. Angesichts des richterlichen
Interesses bestand Stoke ein paar bange Minuten. Aber schließlich
wurde seine Lanze als zweikampfwürdig beurteilt. Er erhielt mit
Agbro zusammen die üblichen Mahnungen, sich an die Regeln zu
halten. Dann erlaubte man ihm, an seinen Platz zurückzukehren.
    Der Kampf begann. Agbro selbst hielt sich von nun an im
Hintergrund. Mit einhundert Gehilfen konnte er es sich leisten,
vorläufig als Zuschauer zu fungieren. Überdies war sein
Kontrahent ein Bürgerlicher, dem man den Vorzug, gegen den
Herausgeforderten selbst anzutreten, nicht unbedingt zu gönnen
brauchte.
    Stokes erster Gegner war der Ritter Mattix von Pal-Palli, ein
mittelgroßer, breitschultriger Mann, wie Stoke im gelben Schein
der Lampen mühselig ausmachte. Er nahm Agbros Lanze in Empfang,
schwang sie ein paarmal zur Probe und saß dann still auf seinem
Tier.
    »Der Kampf«, rief einer der Richter, »beginnt
mit dem Ruf >jetzt< und endet, sobald einer der beiden Gegner
physisch oder gemäß den Regeln als geschlagen zu
betrachten ist. Der Kampf beginnt... jetzt!«
    Der Anfall von Lampenfieber, der Stoke während der letzten
Minuten im Griff gehalten hatte, verflog, sobald das Pa-Anu sich in
Bewegung setzte. Er konnte es sich nicht leisten, sich ablenken zu
lassen. Die gelben Lampen stellten einen erbärmlichen Ersatz für
den grellen Sonnenschein dar, unter dem er Greg Ohlen seine Eignung
zum Zweikämpfer bewiesen hatte. Er brauchte alle Konzentration,
um seiner Sache sicher zu sein.
    Die beiden Tiere gewannen rasch an Geschwindigkeit. Aus den
Augenwinkeln sah Stoke den Tisch der Richter auf sich zu gleiten,
leer, die fünf Richter entlang des

    Kurses verteilt, so daß zumindest einer von ihnen sich genau
gegenüber der Stelle befinden würde, an der der
Zusammenprall erfolgte.
    Der Gegner wuchs rasch ins Blickfeld. Stoke nahm Maß. Das
Tier des anderen war niedriger als seines. Er gab der Lanze einen
winzigen Drall nach unten. Sein Blick fraß sich an dem ledernen
Latz fest, auf dem das silberne »ola«-Symbol prangte. Es
gab kein Geräusch mehr außer dem dröhnenden Gedonner
von acht Pa-Anu-Hufen. Das »ola« wurde größer,
schwoll an, bis es das ganze Sichtfeld zu erfüllen schien.
    Da drückte Stoke ab.
    Im gleichen Augenblick riß er instinktiv den Arm mit der
Lanze in die Höhe. Ein Schrei gellte unmittelbar vor ihm auf.
Etwas sauste mit häßlichem Schwirren dicht an seinem
Gesicht vorbei. Er hörte einen dumpfen Aufprall - dann zog er an
den Zügeln seines Tieres, brachte es zum Stehen und wendete es.
    Der Ritter Mattix von Pal-Palli lag reglos auf dem Boden. Sein
Pa-Anu stand ein paar Schritte weiter und hielt den Kopf gesenkt, als
schämte es sich über die Niederlage seines Herrn.
    Über der Menge der Zuschauer lag Schweigen. Die Richter
traten um den Tisch zusammen und berieten sich kurz. Einer
verkündete:
    »Der Sieg gehört dem Herausforderer«, er streckte
den Arm aus und wies auf Stoke, »dem Reichen Derringervon
Aritui.«
    Der Kampf nahm seinen Fortgang. Einer nach dem andern von Agbros
Rittern trat an, raste auf den Gegner zu ... und fiel aus dem Sattel.
Die Richter machten Stichproben. Jeder der Männer war mitten auf
der Brust getroffen worden. Es gab keine ernsthaften Verletzungen.
Der Reiche Derringer war ein mächtiger, aber sanfter Gegner.
    Zweiundzwanzig Ritter endeten mit dem Rücken auf dem Boden.
Für jeden Ritter erhielt Stoke zwei Punkte, und da

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