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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gesperrt«,
erwiderte der Uniformierte.
    »Es gibt keine Sperren für den, der sich auf dem Weg zu
einem Zweikampf befindet«, beharrte Stoke.
    »Das steht nirgends geschrieben, Fremder«, konterte
der Soldat. »Man darf keinen Zweikampf hintertreiben, das ist
richtig. Aber es heißt nirgendwo, daß man einen
Zweikämpfer nicht dazu veranlassen kann, einen anderen Weg zum
Ziel zu nehmen.«
    »Ich habe Grund zu glauben, daß mein Ziel innerhalb
des Gebietes liegt, das Ihr versperrt«, sagte Stoke.
    »Oho! Ihr Kontrahent ist einer von unseren Leuten!« Er
neigte sich ein wenig zur Seite, als ob er Stoke so besser sehen
könnte. »Ich kenne Sie nicht. Wer, soll ich melden, kommt
in unser Lager, um eine Herausforderung zu überbringen?«
    »Sagen Sie«, antwortete Stoke, »es kommt der
Reiche Derringer von Aritui.«
    Der Mann machte große Augen.
    »Der Reiche Der...«
    Erwirbelte herum, kaum mehr fähig, sich das Lachen zu
verbeißen.
    »Habt ihr das gehört, Leute?! Der Reiche Derringer von
Aritui kommt, um einen von uns zum Zweikampf zu fordern.«

    Er prustete los. Aus dem Innern des Gleiters drang höhnisches
Gelächter. Der Uniformierte wandte sich von neuem Stoke zu. Mit
Mühe seinen Heiterkeitsanfall überwindend, stieß er
hervor:
    »Und wer, darf ich fragen, verdient sich die Ehre, von einem
Reichen herausgefordert zu werden? Welcher arme Ritter ist das Ziel
dieser Narretei? Oder sind Sie verrückt genug, sich gar mit
einem Grafen anzulegen?«
    Stoke saß steinern wie eine Statue. Mit strafendem Blick auf
den Spötter verkündete er:
    »Ich überbringe meine Herausforderung an den Fürsten
Agbro!«
    Der Soldat trat einen Schritt zurück. Er warf die Arme in die
Höhe und schien, nachdem er den ersten Schock hinter sich hatte,
einem zweiten Lachanfall nahe, gegen den der erste wahrscheinlich ein
leises Kichern gewesen wäre.
    Aber plötzlich erstarrte er mitten in der Bewegung. Mit
unglaublicher Geschicklichkeit hatte Stoke die zeremonielle Lanze aus
den Schlaufen gezogen, in denen sie zur rechten Seite des Pa-Anu
baumelte. Die feuergehärtete Spitze wedelte dem Spötter
unmittelbar vor dem Gesicht. Er tat einen unvorsichtigen Schritt
rückwärts, um der Gefahr auszuweichen, stolperte und fiel.
Hilflos auf dem nassen Boden sitzend, mußte er es sich gefallen
lassen, daß Stoke ihm die Lanzenspitze auf die Brust setzte.
    »Sie haben genug gelacht«, hörte der Unglückliche
Stokes dröhnende Stimme sagen. »Ich befinde mich auf
zeremoniellem Pfade. Der Zweikampf ist eine geheiligte Institution,
und wer sich darüber lustig macht, lästert die heiligen
Gebräuche unserer Vorfahren. Höre ich noch einen einzigen
spöttischen Laut aus Ihrem Mund, dann schlage ich Ihnen diese
Lanze um den Kopf!«
    Er zog die Lanze ein. Der Soldat stand auf, unsicher, grau im
Gesicht.
    »Und jetzt«, befahl Stoke kalt, »führen Sie
mich zum Lager des Fürsten Agbro.«
    Der Ritt dauerte noch zwei Stunden. Der flache Gleiter bewegte
sich langsam, so daß die Tiere mit ihm Schritt halten konnten,
vor der kleinen Karawane her. Agbros Lager befand sich in einem
flachen Sattel inmitten des Hügellandes. Es bestand aus etwa
fünfzig Zelten und einem Fahrzeugpark von ebensoviel Gleitern
verschiedenster Typen. Es war klar, daß sich hier nur der Fürst
und seine unmittelbare Umgebung niedergelassen hatten.
    Agbros Zelt stand in der Mitte des Lagers und war so groß
wie ein geräumiges Wohnhaus. Die Ankunft der Karawane war
gemeldet worden, ebenso der Anlaß, der sie hierherführte.
Eine Gruppe von etwa vierzig Männern und ein paar Frauen hatte
sich auf dem Platz vor Agbros Zelt eingefunden. Fluorlampen,
altmodischen Fackeln nachgebildet und aus einem transportablen Meiler
versorgt, erleuchteten das Lager. Es war kühl, aber der Regen
hatte aufgehört.
    Die Menge war teuer gekleidet. Stoke schätzte, daß kein
einziger der Männer ein Nichtadeliger war. Lachen war zu hören.
Die Ankündigung, daß ein »Reicher« es
unternehmen wolle, einen Zweikampf mit dem Fürsten selbst zu
bestehen, hatte genau die erwartete Reaktion hervorgerufen: jedermann
hielt den Herausforderer für einen größenwahnsinnigen
Narren.
    Agbro selbst war mitten unter seinen Leuten. Der flache Gleiter
scherte zur Seite hin aus und erlaubte Stoke den Zutritt auf den
Platz vor Agbros Zelt. Stoke gab seinen Dienern einen Wink
zurückzubleiben, dann ritt er auf die Gruppe zu. Agbros Leute
machten keine Anstalten, ihm auszuweichen. Er stieg ab. Erst
daraufhin bildete sich

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