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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vorfahren.«
    Der Klang der Stimme sandte Schauer der Erregung durch Stokes
Nervenbahnen. Er vergaß das Protokoll und wandte den Kopf zur
Seite. Unter dem

    mützenschirmähnlichen Vorsprung des Kopfschutzes sah er
ein faltiges, mürrisches Gesicht, das er erkannte.
    Er war dem Grafen zuvor begegnet.
    Damals nannte er sich Lang Riesner.
    Sie nahmen Aufstellung. In Stokes Schädel schwirrte es von
Hypothesen, Überlegungen und dumpfen Ahnungen drohender Gefahr.
Riesner war. körperlich nicht zum Zweikämpfer geeignet.
Lang Riesner war ein Trick, den Agbro bislang im Ärmel versteckt
hatte und den er nun auszuspielen gedachte.
    Es war unschwer zu erraten, auf welche Weise sich Riesner dem
Fürsten nützlich zu machen gedachte. Es gab keinen Zweifel
daran, daß seine Lanze auf dieselbe Art präpariert war wie
Stokes Waffe.
    Die Richter gaben das Signal. Die beiden Pa-Anu setzten sich in
Bewegung und gewannen rasch an Geschwindigkeit. Stoke heftete den
Blick auf den Gegner, und der Rest der Welt schwand aus seinem
Bewußtsein. Er sah Riesners Lanzenspitze ins Bild wachsen. Er
starrte sie an, als hoffte er, die unsichtbare Strahlung der
Schockwaffe erkennen zu können, sobald sie aus der Spitze
hervordrang und auf ihn zueilte. Er preßte die eigene Waffe
fest unter den Arm und legte den Daumen auf den verborgenen Auslöser.
    Und dann wurde er das Opfer seiner eigenen Taktik.
    Riesner - entweder aus Angst, oder weil er sich der Sympathie des
Richterkollegiums sicher war - hielt nichts von der Sorgfalt, mit der
Stoke bisher zu Werke gegangen war, um seinen Siegen ein möglichst
echtes Aussehen zu verleihen. Stoke, fest davon überzeugt, daß
Riesner ebenso verfahren müsse wie er selbst, wurde von dem
Schock, der ihn aus vier Metern Entfernung traf, vollständig
überrascht. Er spürte einen dumpfen, schmerzenden Schlag
gegen die rechte Rippenpartie, er sah den hellen Tag in Bruchteilen
einer Sekunde zu finsterer Nacht werden und hörte ein
rauschendes Dröhnen. Er war bewußtlos, als er aus dem
Sattel stürzte, und spürte den harten Aufprall nicht.
    Was ihn zu sich brachte, war das frenetische Geschrei der
Zuschauer. Agbros Geschick hatte sich in letzter Sekunde gewendet.
Der unheimliche Gegner war zum drittenmal geschlagen worden, und
diesmal schien es ihn wirklich erwischt zu haben. Selbst mit Hilfe
seiner Diener kam er nur schwer auf die Beine. Er hatte mehr als acht
Stunden lang fast ohne Unterbrechung gekämpft. Es schien
unmöglich, daß er sich von dieser letzten Niederlage
rechtzeitig erholen könne, um seinen Siegeszug fortzusetzen. Der
Bann war gebrochen. Agbro würde siegen!
    Das Turnier war plötzlich wieder weit offen. Auf einmal hatte
Agbro wieder Anlaß zu hoffen. Niemand war aufgefallen, daß
der Reiche Derringer aus dem Sattel gestürzt war, bevor die
gegnerische Lanze ihn berührt hatte.
    Stoke humpelte zum Ostende des Kurses zurück, gestützt
von zweien seiner Diener, gefolgt von seinem treuen Pa-Anu. Er hörte
den Jubel der Zuschauer und gestand ihnen zu, daß sie allen
Grund hatten zu jubeln. Er hatte sich nie zuvor in seinem Leben so
elend gefühlt wie in diesem Augenblick. Die Wirkung des
Nervenschocks hatte kaum nachgelassen. Selbst mit Hilfe der Diener
war er kaum in der Lage, sich zu bewegen. Blinder Zorn raubte ihm ein
paar Sekunden lang alle Überlegungen. Wie konnte Riesner es
wagen, in der Maske eines anitischen Grafen aufzutauchen und mit
einer ungesetzlichen Waffe an einem Zweikampf teilzunehmen! Die
Ironie seiner Wut wurde Stoke jedoch bald bewußt. Er zwang sich
zur Ruhe. Mit der in langen Jahren mühsamen Trainings erlernten
Fähigkeit, sich selbst unter widrigsten Bedingungen auf das Ding
von Belang zu konzentrieren und alles Belanglose aus seinen
Gedankengängen auszuschließen, richtete Stoke seine

    Aufmerksamkeit auf seine eigene körperliche Verfassung.
Während er sich mühsam dahinschleppte, übte er einen
Muskel nach dem andern, nahm mit Befriedigung wahr, wie der bohrende
Schmerz sich allmählich aus den Nervenbahnen zurückzog und
sein Körper wieder zu einem Objekt seiner Befehle wurde, anstatt
ein Gefäß unkontrollierbarer Pein zu sein.
    Als er den Ostrand des Kurses erreichte, war er wieder in der
Lage, auf eigenen Beinen zu stehen. Er bat die Richter um eine
zehnminütige Pause und erhielt sie sofort gewährt. Er ging
auf und ab, um seine Glieder auf Beweglichkeit zu trainieren und die
letzten Reste des Schocks aus seinem Kreislaufzu entfernen.
    Als die zehn Minuten

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