PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe
hast.“
„Lieber würde ich sterben“, wiederholte Breg.
Es entging ihm nicht, wie die Wut in Surc aufstieg, und er schloß
bereits in diesem Augenblick mit seinem Leben ab. Aber seltsamerweise
beruhigte sich Surc wieder schnell.
Er lächelte, griff in seine Tasche und holte einige
Geldscheine heraus. Als wäre überhaupt nichts vorgefallen,
sagte er: „Das Zeug ist bei uns natürlich völlig
wertlos. Sieh nur, wie die Solars jetzt gleich verpuffen werden.“
Er warf die Scheine in den Korridor hinein. Sie flatterten einige
Schritte weit, dann verglühten sie, als sie gegen die
unsichtbare Barriere stießen.
Breg schluckte. Wenn ihn Surc nicht gewarnt hätte, er wäre
gegen das Energiefeld gelaufen. Er merkte sich die Stelle — sie
lag zwischen der zehnten und elften Tür — und beobachtete
Surc aus den Augenwinkeln, was er unternahm, um die Barriere
zusammenfallen zu lassen. Surc drückte eine Niete an der
Metallwand nieder — die dritte vom Boden aus.
Wortlos ging Surc voran. Die Barriere existierte nicht mehr. Sie
benützten die letzte Tür auf der rechten Seite, gingen
durch einen vollkommen kahlen Raum aus Terkonitstahl und warteten an
der gegenüberliegenden Tür. Breg benützte die
Wartezeit, um sich unauffällig umzusehen. Er erblickte insgesamt
drei Schlitze in Kopfhöhe, aus denen ihn wachsame Augen
anblitzten. Er tat, als bemerke er die prüfenden Blicke nicht.
Endlich öffnete sich die Tür vor ihnen und gab den Weg
frei in den dahinterliegenden Raum. Das Herz des Baues!
Breg war von dem Anblick etwas enttäuscht, er hatte sich die
Kommandozentrale prunkvoller und luxuriöser vorgestellt. Statt
dessen war alles nur so nüchtern und zweckmäßig wie
im Kommandostand eines Raumschiffes eingerichtet. Die technischen
Geräte waren in der Überzahl, nur eine EPIPHÄDIS-Sitzbank
und einige Stühle, eine Anrichte und eine Bar aus dem
Luxusschiff nahmen dem großen, viereckigen Raum die Strenge.
Auf der Sitzbank lümmelte ein Hüne mit einem roten
Vollbart, der eine Uniform trug, die genauso geschnitten war wie die
von Surc, nur war sie aus schwarzem Material gefertigt. Das mußte
der große Holey sein! Er strahlte Selbstbewußtsein, Kraft
und Autorität aus. Breg begegnete seinem Blick und senkte nach
kurzem die Lider.
Holey schnippte mit den Fingern, und Sarrus trat aus einer im
Dunkeln liegenden Nische. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt
und baute sich neben Breg auf.
„Du hast einen meiner besten Männer getötet“,
sagte Holey mit grollender Stimme. Er machte eine lange Pause, bevor
er fortfuhr: „Glaubst du, daß du das Zeug für einen
Leibwächter in dir hast, Breg?“
Diese Frage kam überraschend.
„Ich weiß nicht...“, stotterte Breg. Er glaubte
zu träumen. Sollte Holey wirklich vorhaben, ihn als Ersatz für
Stolk zu engagieren?
„Das weißt du also nicht“, stellte Holey hämisch
fest. „Na, vielleicht weißt du andere Dinge. Sarrus!“
Breg bemerkte die Bewegung, die Sarrus machte, aber er reagierte
zu spät. Die Faust traf ihn mit aller Wucht seitlich am Hals und
warf ihn um.
*
Er lag benommen auf dem Boden, sah verschwommene Gestalten um sich
und hörte Stimmen, die in einer ihm unbekannten Sprache zu
sprechen schienen. Nur langsam klärten sich die Nebel vor seinem
Geist, aber er verstand immer noch nicht, was das alles zu bedeuten
hatte.
Er fühlte sich emporgehoben und erkannte, daß man ihn
in einen Stuhl setzte. Vor ihm befand sich ein rötliches Oval,
das sich als Holeys Gesicht herausstellte, als sich Bregs Blick
wieder schärfte.
Holey lächelte wohlwollend.
„Du darfst Sarrus das nicht übelnehmen“, sagte
er. „Er hat nur seine Pflicht getan. Es hat nichts mit Stolks
Tod zu tun. Nicke, wenn du mich verstehst.“
Breg nickte. Sein Hals tat weh. Aber er verbiß den Schmerz.
„Kennst du ein Mädchen namens Coinie?“ fragte
Holey.
„Ja“, sagte Breg mit belegter Stimme. Er war froh, daß
er angeschlagen war und man ihm so den Schrecken nicht anmerken
konnte, den diese Frage hervorrief. Hatte Coinie Michael verraten?
Oder hatte man ihn auf andere Art bei ihr gefunden?
„Was weißt du über Coinie?“ fragte Holey
weiter.
„Nicht viel...“
Holey lachte. „Du bist doch sehr intim mit ihr, oder?“
Breg wurde rot.
„Ja, ich... war mit ihr intim“, kam es zögernd
über seine Lippen.
Holey schien sich an seiner Verlegenheit zu weiden. Er stieß
ein grölendes Lachen aus. Sarrus stand neben ihm und grinste
schmierig.
Mit einem
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