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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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funktionierten.
    Er blieb stolz stehen, streckte den rechten Arm aus und zielte auf
einen Felsenvorsprung in der Nähe des Wassers. Gerade wurden die
Tiere wieder nach draußen gebracht und festgebunden.
    Dann drückte Ku-rigalkar ab.
    Er registrierte selbstbewußt, wie der Stein zersplitterte,
seine Oberfläche verglaste, sicherte die Waffe ordnungsgemäß
und steckte sie zwischen Haut und Gürtel.
    Fünf andere verteilte ich noch, dann ging ich den Rest der
Funde durch. Es waren schwere Expeditionsmesser, winzige
Schreibgeräte mit Blöcken, ebenso kleine positronische
Bandaufzeichnungsgeräte, winzige Lampen und Skalpelle in
Lederbehältnissen, Tücher, eine Schachtel rosa Tabletten,
Ampullen mit unbekannten Zeichen darauf und eine Injektionsspritze.
Ich verteilte, was sich anwenden ließ und schichtete den Rest
auf einen Haufen. Meinen Mantel wickelte ich zusammen.
    Jeder der Soldaten besaß jetzt ein Werkzeug einer fremden
Kultur.
    Ilku-un.
    Ich richtete mich auf, nahm von Atap ein Stück Braten
entgegen und trank einen langen Schluck aus einem der Weinschläuche.
Dann blieb ich vor dem Anführer stehen, um den sich Adad-tum
kümmerte, und betrachtete ihn. Er war abgemagert, der Bart war
rasiert worden, und die Augen lagen in tiefen, dunklen Löchern.
Er sah mich an, lächelte verstohlen und richtete sich dann auf.
    „Ich habe ihm berichtet, wer du bist", erklärte
Adad-tum halblaut.
    „Ilku-un-du weiß, daß du aus königlichem
Haus bist?"
    Er nickte schwach.
    „War es schlimm im Lager der Dämonen?"
    Er nickte wieder. Diesmal sprach er, und seine Stimme klang, als
erhole er sich langsam von den Schrecken.
    „Sie haben mich unaufhörlich gequält. Mit spitzen
Nadeln, mit heißen Stichen, mit langen Schnüren am Kopf
und mit Dingen, die sie aus meiner Haut schnitten, nachdem sie sie in
die Haut geschoben haben. Ich durfte nichts essen, und die Mädchen
wurden getötet. Sie haben fürchterlich geschrien, die
ganzen Tage lang. "
    „Wir haben es gehört. Du bist ein starker Mann?"
    Er richtete sich noch gerader auf, stützte sich auf die
Ellenbogen und sagte rauh:
    „Ich bin Sohn des Gul-la-Nidaba-an, Stadtkönig von
Uruk. Ich bin jung und stark. "
    „Gut. Wir fahren in einer Stunde wieder. Bis wir in Uruk
sind, mußt du wieder stark sein und sehr weise geworden sein.
Dein Vater ist in Gefahr. Es ist möglich, daß er nicht
mehr lebt, wenn wir dort anlangen. "
    „Ich brauche Wein, Fleisch, Fladen und Schlaf. Warte drei
Tage, Lu-Atlan-gal, und ich werde dich mit einer Faust
niederschlagen. "
    Ich schluckte und grinste.
    „Du bist ein elender Aufschneider, Königssohn. Weisheit
bedeutet etwas anderes... aber das werde ich dich lehren."
    Jetzt grinste er.
    „Versuche, etwas zu schlafen", sagte ich und dachte
flüchtig daran, daß er meine Zeitangabe nicht verstanden
hatte. Was bedeutete in Sumer eine „Stunde"? Insgeheim
freute ich mich: Wir hatten einen schnellen Kampf geliefert, auch
wenn die Gefahr nicht gebannt war, und wir hatten den ältesten
Sohn des Königs lebend bei uns.
    Und jetzt kam das zentrale Problem.
    Ich suchte, ohne viel vom Inhalt zu zeigen, aus einer meiner
Taschen die Hochdruckspritze hervor, lud sie mit einem
kreislaufanregenden Mittel und riß die Ärmel der
Weißgekleideten auf. Ich sah dünne Knochen, mit wenig Fett
im Unterhautgewebe und einer fahlen, weißlichen Haut, haarlos
und irgendwie degeneriert. Die Schädel waren ausnahmslos lang
und schmal, sie glichen entfernt weiß gesichtigen Vögeln
mit winzigen Schnäbeln. Ich setzte die Spritze an, wechselte
Preßluftampulle und Patrone aus, wiederholte den Vorgang
fünfmal.
    Zwei der Fremden erwachten nicht mehr; das Lähmungsgift hatte
ihren Kreislauf überfordert. Ich schwankte ein wenig zwischen
Mitleid, Bedauern und Zorn, dann zuckte ich die Schultern; ich hatte
gesehen, wie einer der Männer ohne jede sichtbare Rührung
eines der Opfer niedergeschossen hatte.
    „Bringt sie in die Tiefe der Höhle, legt sie dort ab
und überlaßt sie den Tieren!" sagte ich hart,
zwischen zusammengepreßten Zähnen. Die Soldaten gehorchten
wortlos.
    Und dann sah ich, daß die drei Überlebenden ein Mann
und zwei Frauen waren.
    Langsam erwachten sie.
    Ich überlegte kurz und fragte dann in einem Idiom, das fast
alle Völker, die ARKON kannten, als Basissprache verwendeten.
Die erschrockenen Worte des Toten hatten bewiesen, daß ich mich
würde verständigen können.
    „Wer seid ihr?" fragte ich laut.
    Ihre dünnen, durchscheinenden Augenlider

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