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PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen

PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen

Titel: PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Augen von der Anstrengung
tränten.
    Seine Brauen zogen sich nachdenklich zusammen. Hinter der Öffnung
war nichts - nichts als das Licht, das hindurchfiel.
    Zuerst dachte Jean Pierre Marat an Nebel, der das Licht brach und
damit die Sicht behinderte. Aber wo sollte hier unten Nebel
herkommen. Außerdem hätte derNebel dann auch in den Gang
eindringen müssen.
    „Verrückt!“ murmelte er zu sich selbst. „So
etwas gibt es doch überhaupt nicht.“
    Er streckte den Arm durch die Öffnung - und zog ihn sofort
wieder zurück, denn er hatte ein unangenehmes Kribbeln verspürt.
    Was nun. ..?
    Es erschien ihm nicht ratsam, durch die Öffnung zu steigen.
Wer weiß, was mit ihm geschah, wenn er sich einige Zeit auf der
anderen Seite aufhielt. Dieses kribbelnde Gefühl mochte von
einer statischen Aufladung herrühren; es konnte aber ebensogut
durch eine lebensgefährliche Strahlungsart erzeugt werden.
    Andererseits scheute Marat davor zurück, den ganzen Weg
zurückzugehen, den er so mühsam gegangen war. Die
Entscheidung wurde ihm abgenommen. Zuerst lief ein Knirschen und
Knistern durch das Gemäuer, dann schwankte der Boden unter
Marats Füßen, und plötzlich brach die Decke hinter
ihm ein. Trümmerbrocken polterten durch den verbliebenen
Gangabschnitt. Einige rollten vor Marats Füße. Marat
lächelte geistesabwesend.

    Er glaubte nicht an einen Zufall. Jemand wollte anscheinend, daß
er den lichterfüllten Raum betrat. Er hatte ihm den Rückweg
versperrt. Ohne technische Hilfsmittel konnte es Wochen dauern, bis
er die Trümmer beiseite geräumt hatte. Und so lange würde
er ohne Nahrung und Wasser nicht leben. Jean Pierre Marat schluckte
trocken. Dann entschloß er sich, das Unvermeidliche zu wagen.
Er klammerte sich an die Tatsache, daß der Einsturz ihn nicht
getötet hatte, als Beweis dafür, daß man ihn nicht
töten wollte.
    Marat packte den unteren Rand der Öffnung, er holte tief Luft
und kletterte hindurch.
    Das heißt, er wollte klettern. Doch kaum hatte er den
Oberkörper durch die Öffnung geschoben, als er von einer
unsichtbaren Kraft hindurchgerissen wurde. Den Bruchteil einer
Sekunde blickte Marat auf einen wirbelnden, blauweißen Schlund.
Dann durchfuhr ihn ein reißender Schmerz.
    Marat nahm noch wahr, daß das Licht sich plötzlich
verändert hatte, dann schlug sein Kopf gegen etwas Hartes, und
er verlor das Bewußtsein.

3.
    Als er wieder zu sich kam, lag er auf dem Rücken und blickte
in einen wolkenbedeckten Himmel. Er versuchte, sich zu erinnern, und
mit der Erinnerung kam die Erkenntnis, daß er in eine Falle
gegangen war.
    Vorsichtig wandte er den Kopf. Ein stechender Schmerz durchzuckte
seinen Schädel. Marat stöhnte unterdrückt und
betastete die eigroße Beule an seinem Hinterkopf. Er entsann
sich, daß er gefallen war, nachdem das gelbe Leuchten ihn
freigegeben hatte. Dabei mußte er mit dem Hinterkopf auf den
Straßenbelag geprallt sein.
    Straßenbelag...
    Was sein Unterbewußtsein längst erfaßt hatte,
brachjetzt erst in die Bewußtseinssphäre des Geistes ein.
    Jean Pierre Marat richtete sich halb auf und starrte verblüfft
und unsicher auf die Gebäude, die rechts und links der breiten
Straße aus kleinen Parks ragten. Es waren Häuser, die sich
aus scheibenförmigen Segmenten unterschiedlicher Zahl
zusammensetzten. Jede Scheibe besaß die Höhe eines
Stockwerkes und einen geschätzten Durchmesser von hundertfünfzig
Metern. Unregelmäßig waren an den Seitenwänden
verglaste Fenster zu erkennen.
    Erneut gab Marats Unterbewußtsein einen Impuls an das
Bewußtsein ab.
    Straße! Gefahr!
    Marat gehorchte dem Impuls und den Assoziationen, die sich, aus
seiner eigenen Vorstellungswelt stammend, daran knüpften. In
panischer Angst sprang er auf und hastete auf den Straßenrand
zu.
    Aber auf halbem Weg schaltete sich ein logischer Gedankengang ein.
    Marat blieb stehen, wischte sich den Schweiß von der Stirn
und sah ungläubig die Straße hinauf und hinunter. Für
ihn, wie fürjeden Menschen, verband sich der Begriff„Straße“
unwillkürlich mit dem Begriff „Verkehr“. In dieser
fremdartig-vertrauten Stadt schienenjedoch andere Maßstäbe
zu gelten. Nicht ein einziges Fahrzeug bewegte sich über den
mattglänzenden Straßenbelag.
    Er kniff sich in die Wange, um festzustellen, ob er träumte
oder tatsächlich wach war. Er schien wach zu sein, obwohl ein
intensiver Traum ebenfalls Schmerzempfindungen vortäuschen
konnte.
    Marat zog sich in die Sichtdeckung einiger

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