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PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen

PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen

Titel: PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Türöffnung. Seine Füße
ertasteten eine Treppenstufe. Marats Verblüffung darüber
wurde allerdings von der Sorge um Jovilla überdeckt. Vielleicht,
dachte er, hat sie sich in dem unterirdischen Labyrinth verirrt, oder
ihr wurde durch einen Einsturz der Rückweg abgeschnitten. Er
verwünschte die Tatsache, daß er keine Lampe bei sich
trug. Von Stufe zu Stufe verringerte sich das einfallende Streulicht,
bis die beiden Detektive von absoluter Finsternis umgeben waren. Die
Treppe wandte sich korkenzieherartig nach unten. Sie schien kein Ende
nehmen zu wollen. Einmal geriet Jean Pierre Marat an den Außenrand.
Plötzlich hing sein linker Fuß in der Luft.
    Marat fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Vorsichtig,
um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, zog er den Fuß wieder
zurück und setzte den Abstieg noch langsamer als zuvor fort,
nachdem er seinen Partner gewarnt hatte.
    Endlich hatte die Treppe ein Ende. Marat wischte sich mit dem
Handrücken den Schweiß von der Stirn und trat zur Seite,
um McKay Platz zu machen.
    „Hast du eine Ahnung, aus welcher Richtung das Poltern kam?“
fragte er.
    Roger McKay gab einen grunzenden Laut von sich.
    „Nicht die Spur, Alter. Außerdem haben die
Treppenwindungen meinen Orientierungssinn vollkommen verwirrt. Willst
du wirklich noch tiefer in dieses Labyrinth eindringen?“
    „Ich muß! Wie könnte ich Jovilla ihrem Schicksal
überlassen!“
    „Na schön“, erwiderte McKay resignierend, „ich
hoffe nur, daß wir die Wendeltreppe wiederfinden.“ Marat
zuckte die Schultern. Wie sie zurückfanden, war ihm im Moment
gleichgültig. Die Hauptsache war, sie fanden Jovilla.
    Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Selten war
er sich so unsicher vorgekommen wiejetzt.

    Jederzeit konnte sich ein Abgrund vor ihm auftun oder der Boden
unter seinen Füßen nachgeben. Dem Klang nach, den seine
Schritte erzeugten, befand sich unter ihnen ein Hohlraum.
    Nach schätzungsweise achtzig Schritten stießen seine
tastenden Hände gegen glatten, harten Widerstand.
    „Halt!“ rief er über die Schulter zurück.
„Eine Wand. Ich schlage vor, du tastest dich an ihr nach
rechts, ich nach links. Wer einen Durchgang findet, meldet sich.
    Okay?“
    „Okay!“ brummte McKay. „Solltest du von mir
nichts mehr hören, hat mich der Geist der Dunkelheit gefressen.“
    Marat hatte für Galgenhumor zur Zeit nichts übrig.
Deshalb antwortete er nicht und wandte sich nach links. Wenige
Minuten später fand er einen Durchgang.
    Er wandte sich halb um.
    „Hallo, Großer! Ichhabe einen Durchgang gefunden!“
    McKay ließ nichts von sich hören.
    Marat hatte das Gefühl, als presse eine eiskalte Hand sein
Herz zusammen.
    „Roger!“ rief er laut. „Antworte!“
    Nachdem das Echo verhallt war, hielt Marat den Atem an. Falls sein
Partner sich nicht in Luft aufgelöst hatte, mußten seine
Schritte zu hören sein.
    Doch da war nichts - nur Schweigen und Dunkelheit.
    Jean Pierre Marat zögerte einige Sekunden lang. Er konnte
sich nicht erklären, was mit McKay geschehen war. Wenn sein
Partner gestürzt wäre, hätte er sicher noch Zeit
gehabt, einen Schrei auszustoßen. Folglich mußte sein
Schweigen andere Ursachen haben.
    Die Menschen des präkosmischen Zeitalters, überlegte er,
hätten in seiner Lage sicher an Geister geglaubt. Marat aber
wußte, daß es keine Geister gab. Aber was es auch immer
war, das im Dunkel des Labyrinths lauerte, es war aufjeden Fall
gefährlich.
    Marat wäre seinem Partner am liebsten sofort nachgeeilt. Doch
er sagte sich, daß es Roger McKay nichts nützen könnte,
wenn er sein Schicksal teilte, welcher Art es immer sein mochte. Er
durfte sich aufkeinen Fall überrumpeln lassen.
    Behutsam ließ er sich auf die gespreizten Finger und die
Zehenspitzen nieder. Lautlos und behende wie eine Raubkatze schlich
er etwa drei Meter von der Wand fort, dann schlug er eine Richtung
parallel zur Wand ein.
    Zwischendurch hielt er immer wieder an und horchte. Aber nicht der
leiseste Laut drang an seine Ohren. Plötzlich bemerkte er einen
schwachen Luftzug von links, also von der Wand her. Marat verharrte
reglos.
    Minutenlang starrte er in die Richtung, aus der die Luft über
sein erhitztes Gesicht strich. Als er einen matten Lichtpunkt
wahrzunehmen glaubte, schloß er die Augen, zählte in
Gedanken bis zehn und öffnete sie dann wieder.
    Der Lichtpunkt war noch immer da. Also handelte es sich nicht um
eine Halluzination.
    Aber entweder war die Lichtquelle außerordentlich

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