PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen
Transmitter in die Vergangenheit befördert
wurde, von einem Transportstrahl auf der Oberfläche des Planeten
abgesetzt. Falls die hypothetische Raumstation nicht völlig
stationär ist, und falls der Transportstrahl immer senkrecht zur
Oberfläche steht, dann bedeuten verschiedene Zeiten auch
verschiedene Orte.“ „Das klingt einleuchtend“, gab
McKay zu. „Versuchen wir es?“
Jovilla Thusa nickte.
„Was bleibt uns anderes übrig, nachdem wir nun schon '
soviel gewagt haben.“
Jean Pierre Marat drückte ihre Hand, und sie erwiderte den
Druck. Zögernd gingen sie auf das gelbe Leuchten zu, wurden
hineingerissen, sobald ihre Körper den Rand berührten - und
standen plötzlich in einem finsteren Gang, hinter sich eine
runde Öffnung und dahinter ein gelbes Leuchten.
„Die Umgebung kommt mir bekannt vor“, sagte Marat
erleichtert. „Ich denke, wir haben es geschafft. Wenn wir
geradeaus gehen, sollten wir auf die Treppe stoßen, die an die
Oberfläche führt.“
Er ging voran. Jovilla hielt sich an seinen Schultern fest. McKay
bildete den Abschluß.
Marat ertastete nach einem langen Marsch endlich die rechteckige
Öffnung, die ihm nur zu gut bekannt war. Sie schritten hindurch
und erreichten kurz darauf die Wendeltreppe. Vorsichtig tasteten sie
sich hinauf, traten durch eine weitere Öffnung - und erblickten
das Licht, das durch einen Mauerdurchbruch fiel. „Wir sind da!“
riefMarat. Hintereinander kletterten sie durch den Durchbruch. Davor
stand noch immer die Ausgrabungsmaschine am Grund des Trichters - und
oben am Rand stand der Fluggleiter...
„Das war's!“ sagte Jean Pierre Marat und preßte
Jovillas Arm. „Jetzt bin ich nur gespannt darauf, was sich in
Unicorn City inzwischen getan hat.“
5.
Drei Polizeigleiter mit heulenden Sirenen und rotierendem Rotlicht
rasten auf sie zu, als sie auf dem Parkplatz vor dem Projekt Positrel
landeten.
Die Polizeigleiter stoppten. Polizisten mit Schockstrahlern
sprangen heraus und umstellten den Fluggleiter, in dem die drei
Menschen saßen.
„So begeistert bin ich lange nicht empfangen worden“,
bemerkte Roger McKay ironisch. „Passen Sie auf, Jovilla. Gleich
wird man uns um den Hals fallen.“
Marat lächelte kühl. Er hatte den Polizeichef von
Unicorn City erkannt. Mersin Thusa stieg soeben aus dem dritten
Gleiter und kam langsam näher, begleitet von zwei Zivilisten,
die Handschellen lässig in den Händen trugen.
„Also dann ...!“ sagte Marat und öffnete die Tür.
Kaum stand er auf dem Boden, als zwei Polizisten sich an ihn
drängten und ihm die Mündungen ihrer Schockstrahler in die
Seite preßten.
„Keine verdächtige Bewegung!“ knurrte der eine.
„Sie sind verhaftet. Widerstand ist zwecklos.“
Jean Pierre Marat grinste.
„Wer spricht hier von Widerstand. Ich brenne darauf, mit
eurem Chef zu sprechen.“
„Lassen Sie Mr. Marat in Ruhe!“ erscholl eine helle,
energische Stimme.
Jovilla Thusa stieß dem einen Polizisten den Ellenbogen in
die Rippen.
„Verschwindet, ihrNarren!“
Die beiden Polizisten traten verlegen einen Schritt zurück.
„Es tut mir leid“, sagte der eine, „aber wir
haben unsere Befehle von Ihrem Vater erhalten, Miß Thusa.“
Zwei muskulöse Arme fuhren von hinten heran. Zwei haarige
Pranken packten die beiden Polizisten im Genick, schüttelten sie
und schleuderten sie dann beiseite. Sie stürzten; die
Schockstrahler entfielen ihren Händen. Andere Ordnungshüter
richteten die Mündungen ihrer Schockwaffen aufMcKay. Aber
Jovilla Thusa stellte sich schützend vor ihn, und auf die
Tochter des Chefs wagten sie nicht zu schießen. „Was geht
hier vor?“ riefMersin Thusa. Der Polizeichef trat mit hochrotem
Gesicht heran und musterte abwechselnd seine Tochter und die beiden
Detektive.
Jovilla lächelte.
„Das frage ich mich auch, Dad.“ Ihre Stimme wurde
schneidend. „Was soll dieser Unfug? Mr. Marat und Mr. McKay
haben mich gerettet. Ohne sie wäre ich vielleicht tot. Und du
willst sie verhaften lassen wie Verbrecher?“
Mersin Thusa war blaß geworden. Er kämpfte sichtlich
mit einer steigenden Verlegenheit. Die Polizisten hatten ihre Waffen
gesenkt und sahen ihren Chef fragend an.
Der gab sich plötzlich einen Ruck.
„Ihr könnt gehen!“ fuhr er seine Untergebenen an.
„Laßt uns allein!“
Zögernd, betreten und vielleicht auch wütend stiegen die
Polizisten in ihre Gleiter. Als sie
zurückfuhren, taten sie es diesmal ohne Rotlicht und
Sirenengeheul.
Mersin Thusa räusperte
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